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Kunsthaus Lempertz <Köln> [Hrsg.]; Kunsthaus Lempertz [Hrsg.]; M. Lempertz' Antiquariat (P. Hanstein) [Mitarb.]
Math. Lempertz'sche Kunstversteigerung: Werke alter Malerei und Plastik: altes Kunstgewerbe ; Versteigerung: 14. Dezember 1926 — Köln, Nr. 247.1926

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https://doi.org/10.11588/diglit.17748#0029
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Bildwerke in Holz und Stein

82 MEISTER DES RIMINI-ALTARS (mittelrheinisch um 1420, auch Meister von Lorch

genannt).

Pieta in Alabaster, vollrund. Maria sitzt in frontaler Haltung auf niedriger, profilierter Bank.
Sie trägt Kleid und Mantel, die beide in prächtigem Faltenwurf um den Körper fallen und
besonders vor den Knien in ganz meisterhaft gearbeitete reiche Falten geordnet sind. Das
Köpfchen, voll ungemein zartem Ausdruck, umzieht ein gefälteltes Spitzentuch, das auf die
Brust herabhängt. Auf den Knien hält sie von rechts nach links den Leichnam Christi
und hebt mit der Linken den linken Arm des Entseelten. Um den Kopf Christi liegt die
Dornenkrone. Haar und Bart in sehr feiner Durchführung. H. 25.

Ein ganz großes Meisterwerk vom Meister des Rimini-Altars.

Abb. Tafel 15.

83 JAN JVEST, genannt MEISTER VON CALCAR (geb. um 1460 in Calcar, gest. 1519

in Haarlem).

Zwei Szenen aus der Passion. Holzskulptur. Die beiden Gruppen sind übereinander an-
geordnet. — OBERE GRUPPE: Vier Männer zu Pferde (zu zweien hintereinander),
drei davon in morgenländischem Gewand, der vierte links im Harnisch. In der Mitte an
einem Balken (Teil eines Kreuzes) kniende Frauengestalt. — UNTERE GRUPPE: Aus-
schnitte aus der Grablegung. Neben und hintereinander von links nach rechts: Maria,
Joseph von Arimathia, drei Frauen, drei Landsknechte; letztere mit der Teilung des
Mantels Christi beschäftigt.

Ganze Gruppe: H. 120, B. 63.

Untere Hälfte: H. 65, B. 63.

Obere Hälfte: H. 55, B. 63.

Abb. Tafel 17.

84 MEISTER HALLGARTEN (zugeschrieben), Süddeutschland, wohl Regensburg um 1430.
Thronende Maria mit dem Jesuskinde. Kalkstein, vollrund,- hinten etwas abgeplattet, Bank
gehöhlt. Die Madonna sitzt frontal gewendet auf einer Bank. Faltiges Unterkleid, reichfaltig
um die Knie drapierter, von der Rechten gehaltener Mantel. Der gekrönte Kopf ist leicht
zu dem nackten Kinde geneigt, das auf ihrem linken Knie sitzt. Das Kind hält mit der
Linken einen Vogel, mit der Rechten faßt es den Schleier mit gefältelten Rändern, der
den Kopf der Madonna unter der Krone bedeckt. — Eine Hand fehlt, die Krone ist aus
Holz. Die Bank in alter Farbfassung, das Kostüm später bemalt. Löcher an der rechten
und linken Bankseite beweisen, daß dort früher Ornamente gesessen haben. H. 92.

Siehe Lüthgen S. 195. Wilm S. 26 Abb. 20.

Abb. Tafel 18.

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