— 103 —
Privat- Sa m m lun y e n.
Heidelberg' besizt mehrere bedeutende und gut eingerichtete
Sammlungen der Art. Wir weisen diesen hier ihre Stelle an, du
sich bei -weitem die meisten derselben in den Händen vun Univer-
sitäts - Mitgliedern befinden und von denselben für ihre Vorträge
benuzt, auch jedem Wissenschafts - Verwandten bereitwillig ge-
öffnet werden. Man überzeuge sich durch eigenes Anschauen vom
Merkwürdigen und Lehrreichen der verschiedenen aufzuzählenden
Kabinette.
Cheuzers Sammlung enthält antike Marmore; Römersteine
mit Inschrift und Bildwerk; Bronzen; Gefässe und Antikagiicn
Verschiedener Arten und Stoffe; ferner Griechische Städte- und
Königs-Münzen, Komische Familien - und Kaiser-Münzen , ge-
schnittene Steine (Gemmen und Kameen); Gy ps-Abgüsse von An-
tiken. Auch besizt Geheimer Rath Creuzer eine phüologiseh-
archäologische Bibliothek, worin einige Handschriften*.
Bei Oberforstrath Gatterer findet man , ausser einem Appa-
rat zu diplomatischen Vorlesungen — viele Papier- und
Schrift-Proben, alte Siegel-Stempel, Abdrücke alter Siegel in
Wachsmasse, mehrere Tausend Original-Urkunden vom IX. Jahr-
hundert an — verschiedene Kunstsachen aus Elfenbein, Schildpad,
Holz, Metall, Glas, Stein, alte gemalte Glas-Tafeln, geschliffene
Pokale u. s. w.; ferner einen Normannischen Runenstab mit ein-
geschniztem Runen - Kalender, ein Chinesisches Buch in
gross Folio, den ganzen Reisbau durch alle Arbeiten auf 23 Ta-
felnvorstellend, und die Zucht der Seiden-Raupen und Verarbei-
tung der Seide auf 23 Tafeln (wahrscheinlich in Steindruck} mit
Erklärungen in Chinesischer Sprache **.
Das liEONiiARn'sche Min cralien-Kabine t besteht aus .einer
oryktognostischen und aus einer geognostischen Abthei-
lung. Von .jener wurde früher eine allgemeine Ufibersicht mitge-
theilt ***. Die Stückzahl belief sich bereits im Jahre 1814 auf
mehr als 45Q0 Nummern; seitdem ist dieselbe bedeutend vermehrt
worden , so dass sie jezt nahe an 8000 Exemplare zählt, die
'"' Die an Münzet) und Medaillen sehr reiche von W.imboi dt'scIi«
Sammlung, an l?:000 Nummern zählend, wird, bei erfolgtem Ableben
des Besitzers, im Laufe dieses Jahres öffentlich verkauft werden.
'*'''■ Diese, so wie die übrigen im Verfolg zu erwähnenden, Gatteher'-
»cnen Sammlungen werden, jede für sieh , käuflich abgegeben.
Taschenbuch für Mineralogie. VIII. Jahrg. I. Abtheil. 5. ? ff.
Privat- Sa m m lun y e n.
Heidelberg' besizt mehrere bedeutende und gut eingerichtete
Sammlungen der Art. Wir weisen diesen hier ihre Stelle an, du
sich bei -weitem die meisten derselben in den Händen vun Univer-
sitäts - Mitgliedern befinden und von denselben für ihre Vorträge
benuzt, auch jedem Wissenschafts - Verwandten bereitwillig ge-
öffnet werden. Man überzeuge sich durch eigenes Anschauen vom
Merkwürdigen und Lehrreichen der verschiedenen aufzuzählenden
Kabinette.
Cheuzers Sammlung enthält antike Marmore; Römersteine
mit Inschrift und Bildwerk; Bronzen; Gefässe und Antikagiicn
Verschiedener Arten und Stoffe; ferner Griechische Städte- und
Königs-Münzen, Komische Familien - und Kaiser-Münzen , ge-
schnittene Steine (Gemmen und Kameen); Gy ps-Abgüsse von An-
tiken. Auch besizt Geheimer Rath Creuzer eine phüologiseh-
archäologische Bibliothek, worin einige Handschriften*.
Bei Oberforstrath Gatterer findet man , ausser einem Appa-
rat zu diplomatischen Vorlesungen — viele Papier- und
Schrift-Proben, alte Siegel-Stempel, Abdrücke alter Siegel in
Wachsmasse, mehrere Tausend Original-Urkunden vom IX. Jahr-
hundert an — verschiedene Kunstsachen aus Elfenbein, Schildpad,
Holz, Metall, Glas, Stein, alte gemalte Glas-Tafeln, geschliffene
Pokale u. s. w.; ferner einen Normannischen Runenstab mit ein-
geschniztem Runen - Kalender, ein Chinesisches Buch in
gross Folio, den ganzen Reisbau durch alle Arbeiten auf 23 Ta-
felnvorstellend, und die Zucht der Seiden-Raupen und Verarbei-
tung der Seide auf 23 Tafeln (wahrscheinlich in Steindruck} mit
Erklärungen in Chinesischer Sprache **.
Das liEONiiARn'sche Min cralien-Kabine t besteht aus .einer
oryktognostischen und aus einer geognostischen Abthei-
lung. Von .jener wurde früher eine allgemeine Ufibersicht mitge-
theilt ***. Die Stückzahl belief sich bereits im Jahre 1814 auf
mehr als 45Q0 Nummern; seitdem ist dieselbe bedeutend vermehrt
worden , so dass sie jezt nahe an 8000 Exemplare zählt, die
'"' Die an Münzet) und Medaillen sehr reiche von W.imboi dt'scIi«
Sammlung, an l?:000 Nummern zählend, wird, bei erfolgtem Ableben
des Besitzers, im Laufe dieses Jahres öffentlich verkauft werden.
'*'''■ Diese, so wie die übrigen im Verfolg zu erwähnenden, Gatteher'-
»cnen Sammlungen werden, jede für sieh , käuflich abgegeben.
Taschenbuch für Mineralogie. VIII. Jahrg. I. Abtheil. 5. ? ff.