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Leonhard, Carl Cäsar von
Fremdenbuch für Heidelberg und die Umgegend (Band 1): Mit Holzschnitten und eingedruckten Litographieen — Heidelberg, 1834

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https://doi.org/10.11588/diglit.14874#0186
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- 170 —

Jugend auf erblickt, dass darum Venetianische Maliler Alles klarer
und heiterer sehen müssen, wie andere Menschen, so möchte inan
sich auch berechtigt achten, das, was Kunst-Kenner an den Bildern
von Fohr und Fries rithmen: dass schwerlich ein (neuerer) Land-
schafts - Mahl er so gut begriffen habe, die Natur, ohne Idealisi-
rung und ohne beigegebene Zierrathen, allein durch Auffassung"
ihrer intensiven Würde, als Gegenstand künstlerischer Darstellung'
zu behandeln — man möchte, sagen wir. sich berechtigt glauben,
diese seltene Gabe, die den dahin Geschiedenen verliehen war,
zunächst mit den Eindrücken in Verbindung bringen, welche ihr
jugendliches Gemüth in den Umgebungen der Vaterstadt in sich
aufnahm. •— Dass wir von Fries und Fohr und von ihren Verdiensten
hier sprechen, bedarf keiner Entschuldigung". — Heidelberg kann
sich rühmen, auch unter den lebenden Mahlern noch mehrere die
Seinen zu nennen; wir gedenken Hottmanns und Goetzenbergers-

In der Abendkühle wählt man als Rückweg- die Fahrstrasse,
welche nach dem Kohlhofe führt und durch die Bergstadt, oder
man geht über das untere Schloss.

Trwx-Baier; Truz-Kaiser: Seegarten; Sensenried.

Vom Riesenstein aus kann man leicht zwei Stellen besuchen,
welche für die ältere Kriegs-Geschichte der Pfalz nicht ohne In-
teresse sind: den Trvz-Baier und den Truz-Kaiser. Beide ge-
hörten einst zu den Aussen werken des Heidelberg er Schlosses, und
waren bestimmt, Schloss und Stadt zu decken, auch eignete sich
die erste jener kleinen Festen, da sie einen vorfrefflichen Ueber-
blick der Gegend gewährte, sehr zur Hochwarte ::.

Der Truz—Baier — am Ende des Kastanien-Waldes, über
dem alten Schiesshause — wurde mufhmasslich 1504, im Baieri-
schen Kriege von Philtpp dem Auf richtigen erbaut. Er war im
dreissigjährigen Kriege noch im Brauch und fiel, nach kurzer Ge-
genwehr, in die Hände der Baiern. Nur unbedeutende Ruinen,
Reste von Mauerwerken blieben, und deutlich sieht man, dass das
Fort nach aussen vorragende Theile hatte. Weit früheren Ur-
sprungs war der, in geringer Entfernung, über dem „Schaaf1-

'■' Eine, ans alter Zeit -herrühren de, Abbildung, welche in neueren
Jahren durch J. D. Votxk im Steindrucke wieder aufgefrischt worden:
rSestürmung der Stadt Heidelberg am 6. Scptbr. 1622, stellt den Trü?.-
Baier und den Truz-Kaiser dar.
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