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Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus <Berlin> [Hrsg.]
Katalog / Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus, Berlin: Galerie Weber, Hamburg: Versteigerung: 20., 21. und 22. Februar 1912 — Berlin, Nr. 1634.1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.16463#0015
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VORWORT

von MAX J. FRIEDLÄNDER

Der Hamburger Grosskaufmann und Patrizier EDUARD F. WEBER war wirklich ein
Sammler, wie eng man den Begriff auch begrenzen, wie tief man nach den Motiven graben mag.
Er sammelte Gemälde und antike Münzen. Als eine durchaus aktive Natur wählte er zur Er-
holung, als Gegengewicht gegen die Berufsarbeit wieder eine aufbauende, schöpferische
Tätigkeit mit sichtbaren Ergebnissen.

Kunstliebe vereinigte sich mit der Lust am Sammeln, ihn zu einem unermüdlichen Bilder-
käufer zu machen. 1864 begann er. Die am Kopf dieser Vorrede abgebildete Ansicht des
Pantheons war seine erste Erwerbung. Erst der Tod — 1907 —■ setzte seiner Tätigkeit ein
Ende. Die Bildersammlung wurde für das Haus an der Alster bald zu umfangreich; sie forderte
schon 1889 einen Anbau und gewann in Hamburg fast die Bedeutung einer staatlichen
Gemäldegalerie.

Pflichtgefühl gegen die Wissenschaft gab dieser Sammeltätigkeit einen ernsten Charakter.
Der Konsul Weber sorgte dafür, dass seine Schätze Forschern und Kunstfreunden leicht zugäng-
lich blieben, betätigte bei jeder Aufforderung die Opferwilligkeit, Leihausstellungen zu be-
schicken, suchte Verkehr mit Kunstgelehrten, lauschte jedem Urteil, besonders eifrig den
Lehren des Senators Morelli, sobald italienische Bilder in Betracht kamen, wenn auch die
Entscheidung bei den Erwerbungen stets von seinem persönlichen Geschmacke getroffen

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