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Die Lesestunde: wöchentliche Beilage des Pfälzer Boten — 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.52440#0195

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Die Liturgie in der WerkMe


e

komsn
von keirnmiclr!

Das geschloffene
plötzlich auf unid es

Aehnliche Gedanken erweckt die Sattler-
werkstätte: Lenke, o Herr, so bitten wir, di«
Schritte unseres Geistes auf den rechten Weg
und sei auch diesen unfern Reisewerkzeugen
Schutz in deiner Güte."
In der Bäckerei wird exorzismusähnlich
die Verscheuchung jedes unreinen Geistes und
den darin Beschäftigten Gesundheit, Liebe
und Heiterkeit erfleht. Ein weiteres Gebet er-
innert an die sieben Geistesgaben und durch
sie ein gesegnetes Tun, das zuletzt ein Got-
tesdienst ist.
In den Werkstätten allgemeiner Art heißt
das Segensgebet: „Laß, o Herr, so bitten wir,
deine Diener in diesen Werkstätten so ihrer
Handarbeit obliegen, daß sie im Geist dir im-
mer anhangen und so zumal ihr Heil wirken.*
Die seit langem gebräuchlichen Einweihun-
gen der Kalk- und Ziegelbrennereien, der
Schmelzöfen und Metallgießereien erinnern
an entsprechende biblische Berichte und er-
flehen den Arbeitern eine Mehrung ihrer
Himmelsgnade.
Auch hier liebt es die Kirche, das Zeitliche
zum Sinnbald für Ewiges, durch den Dienst-
gedanken die Arbeit zur sitlichen Leistung
und durch die Verkettung mit religiösen Ge-
danken, durch die Beseelung mit Gottesliebe
zu einem Gottesdienst zu machen. Alle Arbeit
auch die körperliche, ist nach ihr geistige Ar-
beit. Während die Hände im Stofflichen wir-
ken, weilt die Seele im Geistigen und Ueber-
natürlichen. Auch die „niedrigste* Arbeit wird
so zugleich sittlich und religiös aufgewertet.
Tiefem kurzen Kapitel aus des Drei-
bürger Universttätsprofessors Linus Bovp
neuem Buch. „In liturgischer Geborgen-
heit" (Verlag Herder, kartoniert 1-80
Marks lassen wir noch das Geleitwort
des Büchleins folgen. Es zeigt zugleich
eine wunde Stelle in den meisten von uns
und den Weg, den Linus Bopp zur Hei-
lung weist.
Es mag auch heute noch Vorkommen, daß einer
gleich dem Helden im Märchen auszieh!, um
das Angsthaben, das Sichfürchten und Gru-
seln zu lernen. Es wird sich dabei um einen
Grobschlkchtig-Fühllosen handeln, oder es
müßte ein — Heiliger fein'. Jener kann sich
nicht fürchten, weil ihm der Begriff des
Schrecklichen und Unheimlichen abgeht, dieser
braucht sich nicht mehr zu 'ürchten, weil er
Hort der Furchtlosigkeit besitzt. Wir andern
aber ziehen aus. nm Geborgenheit zu suchen.
Die Lebenszeit hängt dem Menschen so
verloren, so heil- und hilflos im Sternennetz
der Unendlichkeiten. Der Lebensraum kommt
ihm, gleich der Gestalt in Dürers „Melan-
cholie", so unheimlich weil so unheilig vor.
Das Büchlein bietet sich dem ungeboroenen
und unaufgehobencn, angst- und loraenbaften
Menschen als Führer an. Es verheißt Gebor-
genheit im Schoße der Liturgie. Indessen wird
hier keineswegs der Geruhsamkeit, Welt, und
Zeitflucht das Wort geredet. Liturgische Ge-
borgenheit bedeutet den haltgebendeu Stand-
ort, um kraftvoll in Welt und Zeit einzugrei-
fen mit dem Ziele, sie christlich zu gestalten,
Christus, dem König aller Lande und aller
Zeiten, die Wege zu beredten.
Linus Bopp.

Auch das Handwerk war in der christlichen
Vorzeit engstens mit der Liturgie verbunden.
Die Zünfte hatten eigene Zunftpatrone. Das
jährlich wiederkehrende Fest brachte die In-
nungen mit der Liturgie, in Verbindung. Ja,
die Liturgie selber suchte den Handwerker
gerne in seinem Werkraum auf, um diesem
wesentlichen Stück seines Lebensraumes und
damit seiner Arbeit selber Weihe zu geben.
Im römischen Rituale steht auch heute noch
eine Segnung für die St-ampfmühle. Die Ora-
tion, die der Segnung dieses beschwerderei-
chen Werkraumes gilt," lautet: „Allmächtiger,
ewiger Gott! Du hast als Sündenstrafe das
Wort ausgesprochen: Im Schweiße deines
Angesichtes sollst du dein Brot essen. Segne
diese Mühle, die errichtet ist, das Getreide,
aus dem das Brot zu unserem Unterhalt be-
reitet werden soll, zu mahlen und zu verrei-
ben, und teile ihr einen Engel des Lichtes
und des Schutzes bei."
Die frühmittelalterlichen Klöster stellten
bis zu einem gewissen Grade vielmal wirt-
schaftliche Einheiten dar, d. h. sie waren im-
stande, in ihrer Umfriedung fast alle ihre
wirtschaftlichen Bedürfnisse selbst zu befriedi-
gen. Die verschiedenen Handwerke mußten
zu diesem Ziele gepflegt werden. Am Sonn-
tag schritt die gapze Mönchsfamilie mit dem
neugeweihten Wasser in alle einzelnen Werk-
räume, um sie und die darin geleistete Arbeit
für die kommende Werkwoche zu segnen. Man
schritt in Küche und Keller, in die verschie-
densten Vorratskammern, in die Schneiderei
und Schusterei, in die Schmiede und Satt-
lerei, in den Werkraum der sonstigen Ar-
beitszweige, auch in die Äraustube, in Vie
Bäckerei und Scheune. Es hat einen eigenen
Reiz, die in den Segensgebeten ausgespro-
chenen Arbeitsgedanken und -Motive zu Prü-
fen.
Bei der Küchensegnung fühlt sich die be-
tende Gemeinde durch das geschäftige Treiben,
das alltäglich in der Küche herrscht und das
dem Winre eines einzigen gehorcht, an Gottes
väterliche Obsorge im Himmel und die große
Zahl seiner Engelsgchilfen erinnert. Die hier
Beschäftigten sind indessen nicht nur ein Ao-
bild Gottes und seiner Fürsorge, sie stellen
ebenfalls seine Gehilfen dar, durch sie sorgt
er für die klösterliche Gemeinde. „Ewiger Gott,
vor deinem Angesichte stehen die Engel, und
durch deinen Wink lassen sich die englischen
Heerscharen willig lenken. Unaufhörlich sorgst
du auf Grund deiner Milde für die Bedürf-
nisse der menschlichen Gebrechlichkeit. Wir
bitten dich demütig: Uebergieße diesen Werk-
raum mit jener Segenskräft, die durch die
Hand des Elifeus vermittelt jene bitter schmek-
ken-den Getränke verspürt hat. Immer möge
hier deines Segens Gnade überfließen, und
so werden dann deine Diener immerdar Lob
darbringen dir, dem Heiland der Welt, der
du Speise gibst allen Lebenden und der du
alle Lebewesen mit Segen erfüllst."
Der Segen für die Schuhmacherstube lau-
tet: „O Gott, in geheimnisvollem Sinne hast
du ehedem mit beschuhten Füßen das Pascha-
lamm essen lassen. Verleihe, daß unser geist-
liches Fortschreiten ähnlich Schutz finde, wie
durch «die Schuhbedeckung das leibliche Schrei-

Zusammenläuten hörte
, „ , , erklangen nur mehr ab-
geriifsene, kurze Glockenschläge.
„Du, du, sie schlagen Sturm!"
„Es wird schon irgendwo brennen."
„Nein, sie bieten Leute auf, die uns suchen."
„Keine Katze findet uns, wenn du nicht so
unsinnig tust. — Geh, geh!"
Sie erreichten einen -schmalen, ziemlich gang-
baren Viehsteig, aus dem sie rasch vorwärts-
kamen; nachher irrten sie wieder Pfadlos durch
den finsteren Wald. Das Toben der Elemente
hatte mehr und mehr nachgelassen, die Blitze
leuchteten nicht mehr so grell und die Abstände
zwischen ihnen und dem dumpfer rollenden
Donner wurden größer. Langsam rumorte das
Wetter durchs Enzentai hinaus, der Regen
aber strömte noch -immer dicht zwischen den
Bäumen hernieder und durchnäßte das flüchtige
Gaunerpaar. Nach langem Herumtappen stie-
ßen die beiden aus einen ausgetretenen, offenen
„Äh, jetzt haben wir endlich den Jochste-ig",
schnaufte der Mann. „Da müssen wir uns tren-
nen."
„Warum trennen?" fragte das Weib, das
wieder Mut und Keckheit gewonnen hatte.

^^8Üt VerlaZsanstalt Dyrolia, Innshrnäst — ^Vieri — ^lüncstsn. — Ilscistts vorlmstulten.

tisch hinab, sprang in kühnem Satz aufs Pfla-
ster und horchte einen Augenblick. Schnell ge-
faßt, rannte -er zum Opferstock, der im Mittel-
gang der Kirche stand. Er zog einen Hammer
aus -dem Gürtel und führte damit zwei, drei
wuchtige Schläge auf das Schlößchen; «dieses
sprang -ab und nun konnte er den eisernen
Deckel ohne Schwierigkeit öffnen. Mit gierigen
Krallen fuhr er in den Stein und holte mehrere
Gaffen* voll Münzen heraus. Draußen blitzte
und donnerte es ununterbrochen, der Sturm-
wind rüttelte an Türen und Fenstern, und
brausend, -fast krachend fiel schwerer Regen nie-
der. Der Räuber sprang zur Tür, tat einen
Pfiff und schrie:
„Miez, her da! Schnell!"
Nach ein Paar Sekunden schon war die Hel-
ferin zur Stelle.
„Wb dein Schult-ertm-ch her, daß wir die
Sachen einpacken und nichts verlieren."
Che sie noch gehorchen konnte, hatte er ihr
das Tuch von der -Schulter gerissen und am
Boden -ausgebreit-st; er leerte den «ganzen Raub
in das Tuch und band es mit -den vier Zispfeln
fest zusammen.
„Das hätten wir. Nun rasch fort, hinüber
-ins Holz!" Die Kirchentür hinter sich zu-
schlagend, stürmten sie hinaus in den Regen,
der gleich einer Sintflut vom Himmel rauschte.
Die Blitze züngelten wie feurige Geißeln durch
die Nacht, der Donner setzte keine halbe Mi-
nute lang aus. Als sie den Wald erreichten,
sch-ollen vom Dorfe her laute Menischenstimmen.
„Butz, sie sind uns auf der Spur. Sie ver-
folgen uns."
„Sei keine Närrin! Uns fang kein Teu-fel
mehr."
Ein schwefelgelber Blitz fuhr etwa hundert
-Schritte vor ihnen nieder und ein -luftzerrei-
hender, gräßlicher Krach schmetterte ihnen in
die Ohren.
„Heil-ige-s Kreuz!" jammerte das Weib. „Ist
-das ein Wetter!"
„Besseres Wetter können wir u-ns keines
-wünschen", brummte der Mann; „es schreckt
-jeden Hund ab, uns zu folgen, und der Regen
-vevschwenzt alle Spuren."
Sie kamen zu den Drei Feichten, so genannt
-von drei mächtigen Fichtenstämmen, die eng
-nebeneinander aus einem einzigen Wurzelstock
vom Boden herauswuchfen. Der mittlere,
höchste Stamm war in seiner ganzen Länge
-von Pechadern durchzogen. Als das Räuber-
Paar sich -der Bau-mgruppe näherte, schlug
-ihnen mit einem Male ein augenblend-endes,
-schreckliches Feuer ins Gesicht, -begleitet von
-einem grauenhaften Krachen, Heulen, Brüllen
und Winseln als täte sich die Hölle vor ihnen
auf. Ein Blitz war in die Bau-mgruppe gefah-
ren und -hatte den mittleren Stamm in tausend
-Scheiter zersplittert — ein drei Klafter langes,
ma-nnsdickes Scheit stak zwanzig Schritte ent-
fernt, wie von einer außerweltlichsn Riesen-
kraft hinöingefpickt, senkrecht in der Erd-e. Lich-
terloh -brannten die beiden -seitlichen Stämme.
Die zwei Menschen lagen, vom Luftdruck zu
Boden geschleudert und vom Schw-efelgua-tm
-betäubt, wie leblos da. Nach einer Weile hob
der Mann, -der -den Pack mit -den geraubten
-Kleinodien nicht aus der Hand -gelassen -hatte,
-den Kopf und richtete sich auf, schwankte aber,
als wäre er berauscht. Auch d-a-s Weib ver-
i-ufzustehen, fiel jedoch -wieder um. Mit
hals der Räuber -seiner Gefährtin auf
ne und zog sie aus dem Feuerschein weg.
-orkelten beide einem schütteren Wald-
Rach mehreren Minuten erst erholten
soweit, daß -sie Widder -ihre volle Besin-
DWWllanchen. Krachend und knatternd schlug
Blitz in die brennenden Fichten-
du, — schmeiß vie gnstohl.-n -n Sachen
das WchbSlnld; „der Herr-
uns."
- ' 'M still und geh, wir luvbeu keine Zeit zu
Du", schnauzte -der Mann.
- D Herrgott erschlagt uns, der .Herrgott
Dt uns. Wirf das Snudengold weg!"
HL I 's Maul! Es ist kein Sündengold. Du
Döst gesagt, -daß wir -der Mutter Gottes
D-recht tun. Sie braucht die Goldfachen
D-n sic uns erwischen, werden wir ge-
D-n du ni-chl schneller säufst, erwischen sie
erwischen sie -auf -keinen Fall."
Miuem Male tönten vom Dorfe -her die
D — die zwei kleinen wimmernd, -wei-
ch ie mittlere in tiefem, klagendem Ton,
D;e mächtig, -ernst, grollend.
tun Wetter läuten. Jetzt haben sis's
- itdeckt."
sie schellen und Nimmöln — die Glocken
ms nicht nach.*
jfen — HoM-vaum der Hand.

liches Fortschreiten ähnlich Schutz finde,
durch -dre Schuhbedeckung das leibliche S-
ten geschützt ist."

o
o

. (Nachdruck verboten.)
NtztZ E Jahre 1729 -gegen Ende des Mo-
Uex lieber -dem Dorfe M-arberg mit sei-
^rühmten Wallfahrtskirche zu Unserer
Hchcht ^«au eine finstere, gewitterschwüle
-H-WH' 'Meißen Mauern der Kirche, die
klNem t. schritte außerhaW des Dorfes auf
Ku Anderen Hügel stand, leuchteten ab und
Zkwe grünen Wetterschein auf.
Tchlsi. ^^rgdorf ruhte in tiefem Schlumn«-..
fsilcke^ Hieven der Kirche, das vom rötlich
*Kvas Schimmer des Ewigen Lichtes
i>er-w„ ^Et -war, ging es nm. Eine dunkle,
hält» Gestalt — -o-b Mann oder Frau,
Hnsckäa^'N schwer unterscheiden können —
Visite den Mittelga-ng hinauf in den
^dd -a»» blieb vor dem Hochaltar stechen
irrere "i^tete -das in kostbarem Schmuck fli-m-
tex F?^denbild. Daun verschwand sie hin-
Mt-ar, trat nach einiger Zeit wieder
-rv schlich -durch einen Seit-engang in
TrM^jjsEMvuNd der Kirche, wo sie auf einer
^audst" n-iederlggte. Das Wetterleuchten
kuy^ n bmrde immer stärker. Vier, fünf -Se-
gttinen standen die Berge in zuckendem,
und schauten dabei gespenstig zu
* Kirchenfenstern herein. Weit von
^ocht knurrte ein dumpfes Brummen. —
dtzch uch am Niederjo-ch oder im Ke-e-sgarten
kUxr^n ein Wetter zusammen? — „Teufel!"
Hvh "ie Gestalt in der Kirchen-bank und
stoß Ä^'hkg d-en Kopf. Da fauchte ein Wind-
DaUe" '^2 Haupt-kirchentür, daß sie ächzte.
kn dst der Wetterwind. Wo der Mensch
-bleiben mag?
Toz ^^chenuhr schlug elf, viertel, halb zwölf,
^er ^leuchten ging in Blitzen über, im-
Muk rollte der Donner.
Uritz,°c. x s Hexenwetter just heute anreiten,
Tw kommt nicht. Jetzt ge-ht's «gefehlt!
j-prym-o ^^'rnliche Gestalt in der Kirch-enbank
ÄgjchL^si-f und duckte sich in -den -hintersten
Tx-stgchM. Da tat es einen Schlag an die
d-vch Fchtür, urit «einem Hammer, dann
Rptzo /^n und einen dritten. Gleich einer
Techns?oß kie Gestalt -aus dem Winkel zur
Ar-au^H ^u?" fragte sie. — Es war eine
"«o, oWmine.
dezst-^^kifz", erwiderte draußen eine Man-
. Tgz dumpfem Ton.
v-ep s.^rwummte Weib hob mit Anstrengung
eisenbeschlagenen Balken, der
°snwendig verschloß, aus den Haken
Aick i den Torflügel. In -diesem Augen-
Ag ein -greller Blitz über den Waid
Atex z "leuchtete die breite M-ann-sgestalt
Jchu-It«^ Tm, -die einen Mantel um die
h " -geschlungen und eine Kapuze tief
MzaAn hatte.
chetz wir müssen es au-fgob-sn", keuchte das
, „HO- '"s Wetter verdirbt uns alles."
Ä^'t Es das Wetter? «Host -du Angst
^«Un - Zöchen Donnerrummel?" knurrte -der
. "«°S-
MäUrt d- wird nicht lange dauern, -so
.'^Mesner mit seinen Knechten herauf,
Avbcht -- wut-en. Da ertappen sie uns bei der
At^^E sind sie nicht -da. Das Wetter zieht
-r, r? Ta-l heraus. — Wir werden die
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„Weil ich keine Zeit hab, mich von d-ir auf-
halten zu lassen. — Du gehst jetzt da hinun-
ter; in einer Viertelstunde bist du beim Hasen«
stade-l, wo du dich ins Heu legen und den Mor-
gen abwärten kannst."
„Und du?"
„Ich weiß schon, wohin ich geh."
„Gut dann; aber vorher müssen wir teilen.
Die Hälfte von «den Sachen gehört mir, gilb
mir meinen Teil!"
„So verrückt bin ich nicht. Dich würden -di«
Sachen -hundertmal verraten, weil du sie nicht
geheimhalten kannst. Alle We-ber sind dumm
und ei-tel. Trauen darf man keiner."
„Willst du mir also nichts geben? Mensch,
daun sollst du mich kennen lernen."
„Du wirst deinen Teil seinerzeit erhalten.
Vorerst müssen die Sachen verborgen bleiben,
ein Jahr lang darf kein Mensch etwas -davon
sähen. Dann werd ich schon jemand finden, der
die Sachen kauft. Vom Erlös -bekommst du dei-
nen Teil."
„Du hast dm Sinn, mich zu betrügen."
„Sag mir das Wort nimmer! Ich -ha-be noch
keinen Menschen betrogen."
„Eine Sicherheit muß ich aber haben, das
verlang ich!"
„Mein Wort ist dir Sicherheit genug. WaS
ich verspreche, das halte ich immer, und WaS
ich nicht halte, das versprech ich nicht. Du be-
kommst -dein Geld — gleich viel wie ich "
„Ihr Männer müßt allemal euren Willen
haben", murrte das Weib, nur noch halb un-
zufrieden; „wo treffen wir uns morgen?"
 
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