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Leo Liepmannssohn <Berlin> [Hrsg.]
Autographen von Musikern, Schriftstellern, Gelehrten, Naturforschern, bildenden Künstlern und historischen Persönlichkeiten, sowie von handschriftlichen und gedruckten Tabulaturen: Versteigerung, Freitag, den 15. November und Sonnabend, den 16. November 1929 im "Grünen Saal" des Meistersaales, Berlin W 9 (Katalog Nr. 56) — Berlin, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.17505#0026
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MUSIKER-AUTOGRAPHEN.

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une priere — celle que vous vouliez accorder quelques colonnes de la Gazette d'Augsbourg,
dont le haut credit, et l'universelle influence, permaient (!) contribuer1... ä häter la realisation
definitive de la Fondation-Goethe, et de donner des extraits traduits (de la
2de et 3me partie) de la brochure". Dingelstedt, der eine Zeitlang an der „Allge-
meinen Zeitung" arbeitete, hätte ihm bereits versprochen, darin ein Resume zu schreiben.
Außerdem bittet Liszt den Adressaten, einige Korrespondenzen von ihm „peu frequentes, sur
des sujets speciaux de Musique", für die Zeitung anzunehmen. Als Post-Scriptum gibt L.
noch einige Stellen aus seinem Buch an, die ihm am geeignetsten für ein Zitat erscheinen.

121 Liszt (Franz). Eig. B. m. U. Weymar, 15 Avrill851. 1% S. 8°. An Karl Kertbeny.
Mit Couvert u. Siegel.

Bietet zuerst Kertbeny ein Exemplar seiner „Fondation Goethe" an,
die Anfang des Jahres erschienen war. Darauf bittet er^ihn, ihm ein Exemplar von Kertbeny's
Übersetzung des Janos von P e t ö f i zu senden, ,,. . . et vous saurai toujours un veritable
gre de me tenir au courant de vos publications". In einem Postscriptum teilt L. noch mit,
daß im Sommer des laufenden Jahres noch 2 weitere Brochuren von ihm erscheinen würden,
„Une Etüde Biographique sur Chopin (200 pages d'impression environ)" und „une espece de
Pro memoria sur les fetes de Herder et Goethe de l'annee derniere ä Weymar", worin
ein langer Artikel über Wagner'sLohengrin zu finden sein werde.

122 — Eig. B. m. U. Weymar, 8. Sept. (18)55. 4 S. 8°.

Sehr interessanter Brief, wahrscheinlich an Hofkapellmeister August Kiel in
Detmold. Liszt dankt ihm für die Zusendung seines Operntextes Sappho. „Die Art und
Weise, wie sich R i e t z's Composition der Schiller'schen Dithyrambe mit Ihrer Dichtung
verflechten soll, vermag ich nicht mir gänzlich zu verdeutlichen. Auch gestehe ich, daß
die dramatisch-musikalische Belebung der Antike für mich noch als ein hehres, attraktives
Problem dahingestellt bleibt, dessen Lösung selbst Mendelssohn nicht in dem Maß
gelungen ist, daß nicht weiteres zu versuchen übrig blieb." Er erwähnt dann die „Sapho" von
G o u n o d , die „manches Schöne enthält" und von B e r 1 i o z sehr lobend im Journal des
Debats besprochen, leider aber nicht gedruckt worden sei.

„Von der Sympathie und Pflege, welche Sie in Detmold den Werken Wagners
und Berlioz' angedeihen lassen habe ich mehrfach daß erfreulichste vernommen."

„Im Laufe dieses Herbstes (spätestens Ende November) werde ich Wagner besuchen,
und verspreche Ihnen von Zürich aus ein kleines Autograph seiner Hand zu senden. . .
die Briefe die mir Wagner schreibt sind mir ein gänzlich unveräußerliches Gut. . ."

123 — Eig. B. m. U. Weimar, 13. April (18)57. 4 S. 8°.

Offenbar an Ferdinand Hiller gerichteter Brief, in dem Liszt verspricht dessen
„Jerusalem" spätestens im Laufe des Juni aufzuführen. Vorher erwähnt L. das „Pensions-
fonds Concert", dessen Ausführung durch seine Krankheit verzögert wurde und bei dem
das Oratorium „Winfried" von David Hermann Engel (in Merseburg) u. Liszts Chöre zu
Herders Prometheus (mit der vorangehenden symphonischen Dichtung) aufgeführt werden
sollen.

124 — Eig. B. m. U. Weymar, 20 Mars (18)57. 3y2 S. 8°. (Französisch.)

Dankschreiben, in dem Liszt die ihm zugesandte Brochure des Adressaten „Der letzte
Krieg — Ein Krieg aller Kriege" (im Brief ist dieser Titel von anderer Hand durchstrichen)
würdigt. Von großem Interesse sind die Gedanken, die L. in Anknüpfung an jene Schrift
über den Krieg und das Christentum entwickelt.

Am Ende teilt Liszt mit, daß er im Sommer 14 Tage auf der Wartburg verbringen
wird. 4% Zeilen sind auf der 3. Seite von anderer Hand durchstrichen.

125 — Eig. B. m. U. Weymar, 17ten Nov. (18)58. 3% S. 8°.

Sehr interessanter Brief an einen Freund, der offenbar am Hof des Löwenberger Schlosses
(in der Mark) eine einflußreiche Stellung innehatte. Liszt empfiehlt ihm zuerst eine Klavier-
spielerin „Fräulein Gärtner aus Gotha", die „des Sommers in der Nachbarschaft von Löwen-
berg bei der Herzogin von Augustenburg in Frankenau" weilt.

„Vor dem Schluß Ihrer Concert Saison im April, werde ich nicht versäumen meine
Aufwartung in Löwenberg zu machen. Ich wünsche bei dieser Gelegenheit unsern Freund
Dr. Brendel Seiner Hoheit vorzustellen . . .".

In einem Post Scriptum erwähnt Liszt Dr. Pohl und eine Einladung der „Redaclion
der Neuen Zeitschrift für Musik zu einer in der Pfingstwoche in Leipzig stattzufindenden
Tonkünstler-Versammlung in Verbindung mit einem Musikfeste .... Die Sache ist von
entschiedener Wichtigkeit und es versteht sich von selbst, daß ich ihr meine ganze Theil-
nahme zuwende ..."

Autographen-Versteigerung Nr. 56.

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