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Deutschland <Deutsches Reich> / Reichs-Limeskommission [Hrsg.]
Limesblatt: Mitteilungen der Streckenkommissare bei der Reichslimeskommission — 7.1898-1902

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Nr. 32 (25. Juli 1899)
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https://doi.org/10.11588/diglit.8938#0025
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LIMESBLATT.

Mitteilungen der Streckenkommissare bei der Reichslimeskommission.

Erscheint jährlich in 5—6 Nrn. zum Preise von 3 Mark.

Jacob Lintz, Verlagsbuchhandlung und Buchdruckerei in Trier.

Nr. 32. Ausgegeben am 25. Juli 1899.

Kemel. [Zwei römische Erdschanzen.]

Beim Suchen nach dem Verlauf des Limes
über die „auf dem Pohl" benannte Höhe
nördlich von Kemel (1 Stunde von Langen-
schwalbaeh an der Bäderstrasse) stiessen
wir auf eine Schanzengruppe, welche schon
oben (Sp. 845) kurz erwähnt worden ist.
Der „Pohl" ist ein nach Norden und Westen
allmählich, nach Osten und Süden etwas
steiler abfallender gerundeter Hügel, wel-
cher das Vorgelände nach allen Seiten
auf weite Entfernung beherrscht und von
Natur für einen Beobachtungspunkt wie
geschaffen ist. Der gewachsene Schiefer-
fels steht auf dem Pohl unmittelbar unter
der sehr mageren Ackerkrume an, der ge-
ringe Boden wird vom Regen von der Hohe
immer zu Thal geschwemmt, und die Folge
davon ist, dass der tiefergehende Pflug im
Lauf der Zeit einen beträchtlichen Teil der

sehr leicht abblätterden Felsrinde abge-
schnitten hat, so dass wir uns also dort
stellenweise heute nicht unerheblich unter
dem ursprünglichen römischen Niveau be-
finden, eine Thatsache, welche bei der
Grabung mehrfach klar zu Tage trat und
zur Erklärung verschiedener auflallender
Erscheinungen hier vorausgeschickt wer-
den muss.

In einer Entfernung von 15,5 m hinter
dem Limesgraben (die Masse beziehen sich,
wo nichts anderes bemerkt ist, auf die
Grabensohlen) liegt die erste quadra-
tische Schanze. Sie ist mit ihrem dem
Limes zugekehrten Ausgang nach NO. ge-
richtet und stellt ein von zwei Gräben
umgebenes Quadrat mit stark abgerunde-
ten Ecken dar. Die Ausdehnung beträgt
39:39,5 m (Sohle des äusseren Grabens),
der Abstand der Sohle des inneren Gra-
 
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