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mit den dazu gehörigen Häusern und dem anstossenden Garten
erwähnt; ferner das hinter der Synagoge stehende Haus des
„zitternden Abraham", das Haus und die Kelter des Harmeder (?),
die dem Mose Nürnberg gehörigen Stein- und Holzhäuser an
der obengenannten Kapelle; ferner die Häuser des Hirz1),
Gumprecht2), Ensichen, Similin3) und Trostlin4) nebst allem
Zubehör; endlich noch der „Judenkirchhof" mit dem dazu ge-
-iigen Haus. Hof und Garten5). Eines der Hirz'schen Häuser
wurde 6 Magistern der philosophischen Fakultät als Wohnung ein-
geräumt6) und die übrigen 11 Häuser wurden den Lehrern an-

ten 2 grosse eiserne Kandelaber, welche bei einem Vermögensverzeichnis der
Univ. d. a. 1396 aufgeführt werden (duo candelebra ferrea magna, que
fuerunt Judeorum); Töpke 1. c. 671. Ein Gewölbe, welches als Judenbad
diente und neben der Synagoge sich befand, wird in den Akten der Univ.
unter deren Zinsverbindlichkeiten erwähnt (pro testudine que quondam nomi-
nabatur balneum Judeorum); ibid. 675 Anm. 3.

') In den Annalen der Univ. (angeführt bei Thorbecke, Gesch. der
Univ. Heidelberg, Anm. 43) heisst es: recedente et fugiente quodam Judeo
nomine Hircz domum ejusdem assignauit magistris tunc regentibus in artibus.
— Der zu den Hirz'schen Häusern gehörige Garten, den die Univ. 1450 den
Kollegiaten leihweise überlassen hatte, wurde später (etwa 1570) auf Wunsch
des Kurfürsten verkauft und der Erlös an den Fiskus der Univ. abgeführt
(Winkelmann Kegest No. 1169). Es ist dieses wohl derselbe Garten, der in
der Schenkungsurkunde (Beil. 4) näher bezeichnet wird „uf dem Graben ge-
legen als man gein sant Peter get, der do stoszet uf die kleinen Sant-
gaszen" und der in den Univ.-Akten gewöhnlich „hortus circa S. Petrum"
genannt wird (Töpke 1. c).

2) Das Haus des Gumprecht bewohnte zuerst der Magister Kourad
Steinsberg von Worms und nach seinem Tode (1392) Nikolaus Burgmann
(Töpke 675, Anm. 7).

3) Vgl. oben S. 8. 4) Vgl. oben S. 15.

5) Ueber dessen Lage s. o. 8. 12. Derselbe kömmt mehrfach in den
Univ.-Akten als „hortus Judeorum" oder „hortus qui fuit olim cimiterium
Judeorum" vor und wurde „cum domo et attinentiis" 1397 verpachtet. 1398
beschloss die Univ. „quod lapides in cimiterio Judeorum venderentnr pastori
in Heydelberga secundum e^timaeionem et valorem eorundem" (Töpke 672
Anm. 4 und 676).

6) Der Kurfürst behielt sich bei dieser Schenkung das Recht vor, die
6 Magister, welche in diesem Hause Wohnung erhielten und de artibus lesen
sollten, auch selbst zu ernennen, weshalb dieses Kolleg auch das collegium
principis genannt wurde. Als das Haus 1571 zu verfallen drohte, erhob sich
über die Verpflichtung zur Reparatur ein Streit zwischen dem Kurfürsten
und der Universität, der damit endete, dass Ersterer die Reparatur des Kol-

Löwenstein, Geschichte der Juden in der Ktrpfalz. 3
 
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