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Lorent, Jakob August; Lorent, Jakob August [Hrsg.]
Denkmale des Mittelalters in dem Königreiche Württemberg (1,[Text]): Maulbronn, Bebenhausen, Hirschau, Alpirsbach und Herrenalb — Mannheim: Hogrefe, 1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.43622#0083
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Dedenhausen.

Die meisten Völker haben in der Ahnung von dem
gewaltigen Geiste der Geschichte Monumente errichtet, um
durch die Erinnerungen an ihr einstiges Dasein in der
Nachwelt fortzuleben. Wenn auch nur wenige zertrümmerte
Denkmäler von ihrer einstigen Macht und Herrschaft
Zeugniß geben, so liegt dennoch ein eigener Reiz darin,
bei diesen zu verweilen und die Vergangenheit, von den
Ramessiden an bis auf unsere Tage, an sich vorüber
schweben zu lasten. Die anziehendsten dieser architektonischen
Documente sind für die Mehrzahl der Menschen die des
uns näher stehenden, bekannteren Mittelalters, aus welchem
Burgen und Klöster wie Inseln über dem oft stürmisch
oft sanft bewegten Meere der Vorzeit sich erheben, und
gleichsam Anhaltsorte für den Forscher, und Ruhestellen
für den über die Vergangenheit in träumerisches Sinnen
Verlorenen bilden.
Ohne architektonischen Werth, meist in Trümmer
liegend, rufen die Ritterburgen Erinnerungen an Fehde und
Faustrecht nur zurück. Ein desto reicheres Leben entrollt
sich dagegen in den Ueberresten der Abteien. Die Klöster,
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