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Lorent, Jakob August; Lorent, Jakob August [Editor]
Denkmale des Mittelalters in dem Königreiche Württemberg (1,[Text]): Maulbronn, Bebenhausen, Hirschau, Alpirsbach und Herrenalb — Mannheim: Hogrefe, 1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.43622#0248
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mir desto fester cm die württembergischen Grafen an, und
1466 erließ Graf Eberhard im Bart gegen ein Darlehen
von 1000 Gulden dem Kloster auch die Herberge, Jägeraz
und die Hundelege, welche er als Schirmherr anzusprcchen
hatte. Auf den zum Herzoge erhobenen Eberhard im
Barte folgte Herzog Eberhard II. Wie das ganze Land
empfand auch bald Herrenalb die schlechten Folgen seiner
unheilvollen Regierung. Ter Convent machte daher von
dein Rechte seiner freien Schirmherren - Wahl Gebrauch,
übertrug den Schutz dem Markgrafen Christoph und steckte
die badische Fahne aus. Herzog Eberhard II. drang hierauf
mit 500 Mann in die Abtei, ließ sie plündern und riß
die Fahne herab. Hierauf rächte er sich an Vaden durch
einen Ueberfall des Amtes Langensteinbach, sowie durch
Beschädigung des Klosters zu Malsch. Die Mönche von
Herrenalb wurden ferner zu der Erklärung gezwungen, daß
sie berzlich bereuten, dem andcrthalbhundertjährigen Schutze
Württembergs entsagt und sich unter einen andern begeben
zu haben. Kaiser Marimiiian I. hatte Anfangs den neuen
Schirmherr» von Baden bestätigt, als aber der Abt
Bartholomäus von Nichtenberg auf dem Wormser Reichstage
1497 erschien, um die Klagen des Klosters gegen die würt-
tembergischen Bedrängnisse vorzutragen, machte der auch auf
königliche Zusagen sich berufende Herzog seine Rechte geltend,
welche Kaiser Maximilian so begründet fand, daß er zu
Stuttgart 1497 einen Vergleich zu Stande brachte, worin
der Markgraf Christoph der Schirmvogtei zu Gunsten des
 
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