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die Steuern in den klösterlichen Orten seines Gebietes
einziehen wollte, entstanden neue Zerwürfnisse. Um die Sache
möglichst rasch zu beendigen, machte Ulrich's Nachfolger,
Herzog Christoph, 1560 einen Einfall in die badischen Lande
und nahm 23 Dörfer weg; der Markgraf gab zwar hierauf
nach, aber der Proceß wegen dieser Angelegenheit dauerte
doch noch bis 1753, in welchem Jahre er durch
einen gütlichen Vergleich geschlichtet wurde. Das in Herren-
alb eingerichtete lutherische Seminar wurde nebst mehreren
anderen 1595 wieder aufgehoben. Nach dem Restitutions-
edicte (1629) bezog 1630 wieder ein katholischer Abt,
Nicolaus Brenneisen von Salmansweil die Abtei; dieser
entfernte sich zwar nach den Erfolgen der schwedischen
Waffen in dem Jahre 1632; der Wechsel des KriegsglückcS
gestatlcte ihm jedoch schon 1634 wieder zurückzukehren, und
er blieb Abt von Hcrrcnalb, bis eine Abtheilung des
weimarischen Heeres 1643 das Kloster verwüstete, welches
nach dem Schluffe des westphälischen Friedens nur als
Ruine an Württemberg zurück kam. Während des
30jährigen Krieges waren die Dokumente des Klosters von
Abt Brenneisen nach Salmansweil geflüchtet worden, von
wo sie nach ihrer Auffindung, 1842, nach Karlsruhe
gebracht wurden. Seitdem die Klostergebäude zertrümmert
sind, wohnten die in der Folge ernannten lutherischen Aebte
uicht mehr in Herrenalb; der Abtstitcl von da war nur
eine Ehrenbenennung.
Herrenalb wurde später Sitz eines Oberamts und
die Steuern in den klösterlichen Orten seines Gebietes
einziehen wollte, entstanden neue Zerwürfnisse. Um die Sache
möglichst rasch zu beendigen, machte Ulrich's Nachfolger,
Herzog Christoph, 1560 einen Einfall in die badischen Lande
und nahm 23 Dörfer weg; der Markgraf gab zwar hierauf
nach, aber der Proceß wegen dieser Angelegenheit dauerte
doch noch bis 1753, in welchem Jahre er durch
einen gütlichen Vergleich geschlichtet wurde. Das in Herren-
alb eingerichtete lutherische Seminar wurde nebst mehreren
anderen 1595 wieder aufgehoben. Nach dem Restitutions-
edicte (1629) bezog 1630 wieder ein katholischer Abt,
Nicolaus Brenneisen von Salmansweil die Abtei; dieser
entfernte sich zwar nach den Erfolgen der schwedischen
Waffen in dem Jahre 1632; der Wechsel des KriegsglückcS
gestatlcte ihm jedoch schon 1634 wieder zurückzukehren, und
er blieb Abt von Hcrrcnalb, bis eine Abtheilung des
weimarischen Heeres 1643 das Kloster verwüstete, welches
nach dem Schluffe des westphälischen Friedens nur als
Ruine an Württemberg zurück kam. Während des
30jährigen Krieges waren die Dokumente des Klosters von
Abt Brenneisen nach Salmansweil geflüchtet worden, von
wo sie nach ihrer Auffindung, 1842, nach Karlsruhe
gebracht wurden. Seitdem die Klostergebäude zertrümmert
sind, wohnten die in der Folge ernannten lutherischen Aebte
uicht mehr in Herrenalb; der Abtstitcl von da war nur
eine Ehrenbenennung.
Herrenalb wurde später Sitz eines Oberamts und