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und dazu noch ca. 30,000 Mann ausländischer Truppen
zu werben.1) Das war keine kleine Leistung für ein
so wie so armes Land: auf 25 Seelen kam ein Soldat.
Mit diesen 75.000 Mann hatte Gustav Adolf einmal in
Schweden selbst gegenüber der drohenden Haltung
Dänemarks Besatzungstruppen zu halten, ferner die
ganzen weiten Ostseeprovinzen zu schützen und zu be-
setzen, wobei allein die Deckung Preussens den eben
erst durch einen Waffenstillstand beruhigten Polen
gegenüber ein Heer von 21,000 Mann in Anspruch nahm.
Mit so geringen Mitteln, wie sie Gustav Adolf
zur Verfügung standen, konnte dieser ein so grosses
Heer nur vermöge der Reformen2) aufstellen, welche
er in Betreff des Kriegswesens in Schweden eingeführt
hatte. Ihm zuerst war es gelungen, eine ständige
Steuer einzurichten, deren Ertrag zumeist der Unter-
haltung des stehenden Heeres zugewandt wurde. Es
war dies der 1625 eingeführte Mühlenzoll, der 1627 in
eine Kopfsteuer umgewandelt und 1630 um eine Kriegs-
steuer vermehrt ward.3) Diese Steuern waren um so
wichtiger, als durch dieselben auch die Beiträge gleich-
mässiger verteilt wurden, da der Adel einen Teil seiner
Privilegien aufgeben musste. Diese wurden auch
darin beschnitten, dass von nun an der Adel ebenfalls
der Aushebung zum Heeresdienst unterworfen war.
Bisher hatte der schwedische Edelmann dem König
den Rossdienst geleistet, doch zeigen die häufigen Er-
mahnungen des Königs, dass diese Pflicht oft vom Adel
vernachlässigt ward. Von nun an aber musste er sich
7 Droysen, Gustav Adolf II. S. 85. 2/ zum folg. cf. Geiier III
ß, 38 ff, 3I Droysen, Gustav Adolf II S, 71—72,
und dazu noch ca. 30,000 Mann ausländischer Truppen
zu werben.1) Das war keine kleine Leistung für ein
so wie so armes Land: auf 25 Seelen kam ein Soldat.
Mit diesen 75.000 Mann hatte Gustav Adolf einmal in
Schweden selbst gegenüber der drohenden Haltung
Dänemarks Besatzungstruppen zu halten, ferner die
ganzen weiten Ostseeprovinzen zu schützen und zu be-
setzen, wobei allein die Deckung Preussens den eben
erst durch einen Waffenstillstand beruhigten Polen
gegenüber ein Heer von 21,000 Mann in Anspruch nahm.
Mit so geringen Mitteln, wie sie Gustav Adolf
zur Verfügung standen, konnte dieser ein so grosses
Heer nur vermöge der Reformen2) aufstellen, welche
er in Betreff des Kriegswesens in Schweden eingeführt
hatte. Ihm zuerst war es gelungen, eine ständige
Steuer einzurichten, deren Ertrag zumeist der Unter-
haltung des stehenden Heeres zugewandt wurde. Es
war dies der 1625 eingeführte Mühlenzoll, der 1627 in
eine Kopfsteuer umgewandelt und 1630 um eine Kriegs-
steuer vermehrt ward.3) Diese Steuern waren um so
wichtiger, als durch dieselben auch die Beiträge gleich-
mässiger verteilt wurden, da der Adel einen Teil seiner
Privilegien aufgeben musste. Diese wurden auch
darin beschnitten, dass von nun an der Adel ebenfalls
der Aushebung zum Heeresdienst unterworfen war.
Bisher hatte der schwedische Edelmann dem König
den Rossdienst geleistet, doch zeigen die häufigen Er-
mahnungen des Königs, dass diese Pflicht oft vom Adel
vernachlässigt ward. Von nun an aber musste er sich
7 Droysen, Gustav Adolf II. S. 85. 2/ zum folg. cf. Geiier III
ß, 38 ff, 3I Droysen, Gustav Adolf II S, 71—72,