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Die Bewegungen in der Schwedischen Armee
nach dem Tode Baner’s 1641.
Der Sieg von Wittstock war für die Schweden
insofern von hoher Bedeutung, als er das tief gesunkene
Ansehen derselben wieder emporhob und ihnen neues
Vertrauen in Deutschland erweckte: einen durchschla-
genden Erfolg bedeutete er nicht. Schon im nächsten
Jahre war Ban er auf Pommern beschränkt und bis zu
seinem -Tode (Mai 1641) konnte er trotz glänzender
Feldzüge der Uebermacht des Kaisers und seiner Bun-
desgenossen nicht dauernd schaden. Seinen kühnen Vor-
stössen gegen Süden, nach Böhmen und Franken hinein
fehlte der genügende Nachdruck, die nötige Unterstütz-
ung an Truppen und Geld, teilweise auch das Glück.
Daher hatte die Schlacht bei Wittstock auch nicht
die weitergehenden Folgen, wie sie die Schlacht bei
Breitenfeld gehabt hatte: Schweden blieb im Kampfe
isoliert und der Wiederanschluss der evangelischen
Stände an dasselbe war nur ein sehr vereinzelter. Diese
hatten sich, wie wir sahen, nach der Schlacht bei Nörd-
lingen und dem Prager Frieden von der schwedischen
Sache getrennt. In Süd- und Mitteldeutschland blieben
sie in dieser Stellung bis zum Frieden: in Norddeutsch-
land konnten die Schweden nur auf den immer getreuen
Bundesgenossen Hessen-Cassel rechnen, und erst später
1639/40 trat auch Georg von Lüneburg ihrer Sache
wieder bei. Durch diesen Mangel an Unterstützung
blieben sie ihrer wichtigsten Hülfsmittel, deren sie zum
Kriege bedurften, beraubt: der Subsidien der Evangeli-
schen , zumal das mehr und mehr verarmte Deutsch-
 
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