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Kaum hat Gustav Adolf vermutet, mit diesem
kleinen Heere die weit ausgedehnte Macht der Liga
und des Kaisers vernichten zu können: von Anfang an
hat er darauf gerechnet, in Deutschland selbst Zufluss
und Unterstützung an Soldaten und an Geldmitteln zu
finden. Vor allem hoffte er auf den schnellen Anschluss
der protestantischen Stände. Aber noch nach einem
Jahre hatte er in dieser Hinsicht wenig erreicht: ge-
rade die mächtigsten Fürsten, Brandenburg und Sach-
sen zögerten am längsten und versteckten sich hinter
dem kraftlosen Leipziger Convent. Erst nach dem
durchschlagenden Erfolge, den die Schlacht bei Brei-
tenfeld bezeichnete, trat das ganze protestantische
Deutschland offen auf die Seite des schwedischen Siegers
und unterstützte ihn mit seinen Truppen und Geld.
Die bedeutenderen Fürsten kamen mit einem eigenen
Truppenkontingent, welche sie — wie z. B. der Kur-
fürst von Sachsen — unter den Oberbefehl des Schweden
zu stellen, unter ihrer Würde hielten. Die andern
wenige^ mächtigen Fürsten, sowie der reichsunmittel-
bare deutsche Adel, der aus Interesse für die evan-
gelische Sache zahlreich unter die schwedischen Fahnen
strömte, traten teilweise als Offiziere in die Armee
ein, teilweise brachten sie ihre mit ihrem Ansehen und
ihren eigenen Mitteln geworbenen Regimenter mit, die
sie nun in den Dienst und in den Sold des Königs
stellten. Dies waren Elemente, welche im vollen Be-
wusstsein ihrer Stellung, welche sie im Reiche ein-
nahmen, auftraten und vielfach nicht gewillt waren,
sich den. Schweden unterzuordnen, wenn nicht ein König
ihr Befehlshaber war, Zunächst waren sie daher tüch-
Kaum hat Gustav Adolf vermutet, mit diesem
kleinen Heere die weit ausgedehnte Macht der Liga
und des Kaisers vernichten zu können: von Anfang an
hat er darauf gerechnet, in Deutschland selbst Zufluss
und Unterstützung an Soldaten und an Geldmitteln zu
finden. Vor allem hoffte er auf den schnellen Anschluss
der protestantischen Stände. Aber noch nach einem
Jahre hatte er in dieser Hinsicht wenig erreicht: ge-
rade die mächtigsten Fürsten, Brandenburg und Sach-
sen zögerten am längsten und versteckten sich hinter
dem kraftlosen Leipziger Convent. Erst nach dem
durchschlagenden Erfolge, den die Schlacht bei Brei-
tenfeld bezeichnete, trat das ganze protestantische
Deutschland offen auf die Seite des schwedischen Siegers
und unterstützte ihn mit seinen Truppen und Geld.
Die bedeutenderen Fürsten kamen mit einem eigenen
Truppenkontingent, welche sie — wie z. B. der Kur-
fürst von Sachsen — unter den Oberbefehl des Schweden
zu stellen, unter ihrer Würde hielten. Die andern
wenige^ mächtigen Fürsten, sowie der reichsunmittel-
bare deutsche Adel, der aus Interesse für die evan-
gelische Sache zahlreich unter die schwedischen Fahnen
strömte, traten teilweise als Offiziere in die Armee
ein, teilweise brachten sie ihre mit ihrem Ansehen und
ihren eigenen Mitteln geworbenen Regimenter mit, die
sie nun in den Dienst und in den Sold des Königs
stellten. Dies waren Elemente, welche im vollen Be-
wusstsein ihrer Stellung, welche sie im Reiche ein-
nahmen, auftraten und vielfach nicht gewillt waren,
sich den. Schweden unterzuordnen, wenn nicht ein König
ihr Befehlshaber war, Zunächst waren sie daher tüch-