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geworden«. Tagte E. R.Weiß letzthin To richtig in dem
Begleitwort zu dem Mufterheft feiner Frakturlchrift. Diefen
Künftler-Fachmännern, deren wir in Deutfchland eine ganze
Reihe haben, verdanken wir doch im Grunde den künfD
lerifchen Fortfehritt in unferem Buchdruck und im ganzen
Buchgewerbe. Auch hier beobachten wir wieder dasfelbe
wie in früheren Zeiten.
Es ift noch nicht allzulange her, feit wir diefen künfD
lerifchen Fortfchritt in neuzeitlichem Geifte haben. Vor
gerade 25 Jahren fing, im Zufammenhang mit der neuen
kunftgewerblichenBewegung,einedurchgreifendeWieder'-
belebung der Kunft in unferem Buchdruck an. Und fie
mußte fich vorerft in recht engen Grenzen halten. Denn
im Anfang war es nur eine kleine tapfere Schar von Kun[b-
freunden und Bücherliebhabern, die diefe neue Bewegung
hielt und förderte. Das große Publikum blieb lange genug
gleichgültig gegen diefe »neue Richtung«. Auch unter den
Fachleuten im Buchgewerbe wollten zuerft nur gar wenige
von einer künftlerifchen Reform etwas wiffen. Denn man
fand fie unnötig und vom gefchäftlichen Standpunkt aus
unbequem. Und doch war diefe Reform fo notwendig
und fo gefund, daß Gleichgültigkeit und Widerftand fie
weder im Keim erfficken noch in ihrem Laufe hemmen
konnten. Im Gegenteil, alle Sehenden mußten es wahr-
nehmen, daß die neue Buchkunft: fich weiter entwickelte,
daß fie namentlich in den allerle^ten Jahren erfreulich in
die Breite gewachfen ift, und daß fie allgemach angefangen
hat, weitere und immer weitere Kreife zu intereffieren, nicht
nur unter den Schaffenden und Ausführenden, fondern
auch unter den Auftraggebern und Abnehmern.

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