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den täglichen Gebrauch, die ich oben als dringend er-
wünfcht hingeftellt habe, fteht noch aus. Ich denke mir aber,
fie wird unteren Schriftkünftlern auch gelingen, da lieh
jet$t fo viele deutfche Künftler mit der Schönfchreibkunft
und mit dem Studium dekorativer Schriften befchäftigen,
und die neu eingeführten Schriftkurfe an Kunftgewerbe-
fchulen bereits vielverfprechende Erfolge gezeitigt haben.
Das war ein langer Überblick über die modernen künft-
lerifchen Druckfchriften der deutfchen Schriftgießereien,
und doch habe ich nur die markanteften von ihnen be-
fprochen. Von allen denjenigen, die ich aufgeführt und zu
charakterifieren und zu kritiPieren verfucht habe, habe ich
auf den Schrifttafeln gegen Ende meiner Abbildungen
Probefät>e zufammenftellen lalTen, fämtlichin dem gleichen
Wortlaut und in demfelben Grade (Cicero), damit die ver-
schiedenen Wirkungen veranfchaulicht werden. Kein an-
deres Volk hat neuerdings auf dem Gebiete künftlerifcher
Druckfchrift nur entfernt fo viel geleiftet wie das deutfche,
was wir Schon einmal, in der fpätgotifchen Zeit, erlebt haben,
wie die wunderbaren deutfchen Inkunabeln mit ihrer Schier
unbegreiflichen Fülle individueller Typen erweitern Das
macht, weil das Individuelle bei den Deutfchen im Gegen-
fa^ zu anderen Völkern Schon von jeher ftark ausgeprägt war.
Da es mir wünfchenswert erfchien, daß der Schriften-
überblick bis auf den heutigen Tag ausgedehnt würde und
für jede der befprochenen Schriften auch befonders gute
Beifpiele ihrer Anwendung in Büchern angeführt würden,
habe ich mich nicht nur auf Arbeiten derjenigen Künftler
und Drucker und Verleger, die Schon im vorigen Kapitel
behandelt waren, befchränken können. Sondern vorgreifend
auch einige der jüngeren Kräfte zum erften Male genannt.
Auf die Bucharbeit diefer wird nun weiter einzugehen fein.


 
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