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In dem eben erwähnten jare 1181 v. Chr. war das herbstäquinoctium 3° 20' von Visäkhä.
Es ist ganz natürlich, dasz zu einer zeit das äquinoctium mitten in disem Naksatra sich
musz befunden haben; da nun Visäkhä ’doppelästig’ (lat. birama) heiszt, so leitet Bentley den
namen eben von jenem umstände ab; das Naksatra Visäkhä erhielt also seinen namen ’doppel-
ästig’ zu der zeit, wo das äquinoctium dasselbe in zwei hälften teilte. Der frühere name
dafür ergibt sich ausz dem des folgenden Naksatra. Dises heiszt Anurädhä, d. i. auf
Rad hä folgend. Rädhä wäre also der ursprüngliche name des Naksatra Visäkhä gewesen.
Da jedes Naksatra 3ä6?oO=13° 20', so befindet die mitte sich 6° 40'. Um 3° 20' war also
das äquinoctium zurückgewichen. Mit rücksicht darauf, dasz die retrograde bewegung sich
allmählich beschleunigt, ergibt sich für dise Stellung der äquinoctial und solstitialpunkte das
jahr 1426 v. Chr. Das frühlingsäquinoctiuni fiel damals in den anfang de,s Naksatra Krt-
tikäs (Plejaden). Und in der tat beginnen alle halbwegs alten aufzälungen der Naksatra eben
mit den Krttikäs. Auf dise zeit fürt Bentley auch die entstehung der legende von der gebürt
der 4 Planeten Merkur Venus Mars Jupiter, wie sie in einigen Puränas gegeben wird zurück.
Sie wären nämlich deshalb als kinder des Mondes erklärt worden, weil sie sich mit disem
innerhalb 16 rnonaten 1425—24 v. Chr. in einem und demselben mondhause (Naksatra) in
conjunction befunden hätten. Die Naksatra werden aber mythisch als die trauen des Mondes
aufgefaszt.
Die benennung der monate nach den Naksatra fürt Bentley auf 1181 v. Chr. zurück.
Es ergibt sich nun naturgemäsz die frage: wie alt ist in Indien die einteilung des himels in
Naksatra und die kenntnis der planeten? Dasz die letztere uralt ist im Orient, wird man vol
leicht zugeben; sie scheinen im Rgv. I. 105, 10 erwähnt; von keinem werte für die chrono-
logische frage ist ihre erwähnung A. V. 19, 9, 7. Ebenso die der Naksatra A. V. 19, 7. wo
bereits die spätere zal 28 erwähnt ist. Es ist in der tat merkwürdig, dasz an den stellen,
wo man es am ersten erwarten würde, der Naksakra nicht gedacht wird. So I. 164. ■—
Dagegen die stelle Rigv. X, 85, 2. die von Prof. Max Müller angefürt wird, erhält bewei-
sende kraft erst durch X. 55, 3. ‘Indra wandelt mit vier und dreiszigfachem lichte, das
verschiedene bauen hat’ d. h. mit sonne mond den fünf planeten und den 27 Naksatra: dem
himel mit all seinen liechtern. Gleich darauf heiszt es ’der mond laufe im kreise viler d. i.
Naksatras!
Der abschnitt, dem dises entnomen, mag allerdings nicht zu den ältesten gehören.
Aber die zal 34 kert wider in der Aqvastuti (preis des rosses) dem abschnitte über das
pferdeopfer, einem von kundigen gelehrten für ser alt angesehnen stücke. 34 rippen des
pferdes werden (I, 162, 18.) einzeln auszgenomen und mit namen benannt, offenbar der sonne
des mondes der fünf planeten der 27 Naksatra; das ross repräsentiert wider den himel mit
all seinen liechtern. Wider ist es Indra, dem das ross geweiht wird. Das pferd hat aber
nicht 34 sondern 36 rippen; und disz scheint der commentator gewuszt zu haben, denn er
erklärt ’so vil rippenknodien trift die axt’. Die zal 34 erscheint also als absichtlich gesucht.
Der vor dem pferde dem sonnengotte Pusan geopferte bock hat 26 rippen; dise geben offenbar
die 24 halbmonate und die beiden hälften des schaltmonates. Weniger beweisend aber doch
nicht unwichtig ist das faktum, dasz bei der feuerweihe neun oblationen dargebracht werden,
für sonne, mond, die 5 planeten, und den planeten des auf und des nidersteigenden knotens.
In dem eben erwähnten jare 1181 v. Chr. war das herbstäquinoctium 3° 20' von Visäkhä.
Es ist ganz natürlich, dasz zu einer zeit das äquinoctium mitten in disem Naksatra sich
musz befunden haben; da nun Visäkhä ’doppelästig’ (lat. birama) heiszt, so leitet Bentley den
namen eben von jenem umstände ab; das Naksatra Visäkhä erhielt also seinen namen ’doppel-
ästig’ zu der zeit, wo das äquinoctium dasselbe in zwei hälften teilte. Der frühere name
dafür ergibt sich ausz dem des folgenden Naksatra. Dises heiszt Anurädhä, d. i. auf
Rad hä folgend. Rädhä wäre also der ursprüngliche name des Naksatra Visäkhä gewesen.
Da jedes Naksatra 3ä6?oO=13° 20', so befindet die mitte sich 6° 40'. Um 3° 20' war also
das äquinoctium zurückgewichen. Mit rücksicht darauf, dasz die retrograde bewegung sich
allmählich beschleunigt, ergibt sich für dise Stellung der äquinoctial und solstitialpunkte das
jahr 1426 v. Chr. Das frühlingsäquinoctiuni fiel damals in den anfang de,s Naksatra Krt-
tikäs (Plejaden). Und in der tat beginnen alle halbwegs alten aufzälungen der Naksatra eben
mit den Krttikäs. Auf dise zeit fürt Bentley auch die entstehung der legende von der gebürt
der 4 Planeten Merkur Venus Mars Jupiter, wie sie in einigen Puränas gegeben wird zurück.
Sie wären nämlich deshalb als kinder des Mondes erklärt worden, weil sie sich mit disem
innerhalb 16 rnonaten 1425—24 v. Chr. in einem und demselben mondhause (Naksatra) in
conjunction befunden hätten. Die Naksatra werden aber mythisch als die trauen des Mondes
aufgefaszt.
Die benennung der monate nach den Naksatra fürt Bentley auf 1181 v. Chr. zurück.
Es ergibt sich nun naturgemäsz die frage: wie alt ist in Indien die einteilung des himels in
Naksatra und die kenntnis der planeten? Dasz die letztere uralt ist im Orient, wird man vol
leicht zugeben; sie scheinen im Rgv. I. 105, 10 erwähnt; von keinem werte für die chrono-
logische frage ist ihre erwähnung A. V. 19, 9, 7. Ebenso die der Naksatra A. V. 19, 7. wo
bereits die spätere zal 28 erwähnt ist. Es ist in der tat merkwürdig, dasz an den stellen,
wo man es am ersten erwarten würde, der Naksakra nicht gedacht wird. So I. 164. ■—
Dagegen die stelle Rigv. X, 85, 2. die von Prof. Max Müller angefürt wird, erhält bewei-
sende kraft erst durch X. 55, 3. ‘Indra wandelt mit vier und dreiszigfachem lichte, das
verschiedene bauen hat’ d. h. mit sonne mond den fünf planeten und den 27 Naksatra: dem
himel mit all seinen liechtern. Gleich darauf heiszt es ’der mond laufe im kreise viler d. i.
Naksatras!
Der abschnitt, dem dises entnomen, mag allerdings nicht zu den ältesten gehören.
Aber die zal 34 kert wider in der Aqvastuti (preis des rosses) dem abschnitte über das
pferdeopfer, einem von kundigen gelehrten für ser alt angesehnen stücke. 34 rippen des
pferdes werden (I, 162, 18.) einzeln auszgenomen und mit namen benannt, offenbar der sonne
des mondes der fünf planeten der 27 Naksatra; das ross repräsentiert wider den himel mit
all seinen liechtern. Wider ist es Indra, dem das ross geweiht wird. Das pferd hat aber
nicht 34 sondern 36 rippen; und disz scheint der commentator gewuszt zu haben, denn er
erklärt ’so vil rippenknodien trift die axt’. Die zal 34 erscheint also als absichtlich gesucht.
Der vor dem pferde dem sonnengotte Pusan geopferte bock hat 26 rippen; dise geben offenbar
die 24 halbmonate und die beiden hälften des schaltmonates. Weniger beweisend aber doch
nicht unwichtig ist das faktum, dasz bei der feuerweihe neun oblationen dargebracht werden,
für sonne, mond, die 5 planeten, und den planeten des auf und des nidersteigenden knotens.