Der plan diser abhandlung eine skizze des hauptsächlichsten geographischen und
historischen materials zu geben, das der Veda liefert, legt es nahe eine beiläufige erörterung
auch der chronologischen frage vorausz zu senden; eine erschöpfende behandlung derselben
kann nicht hier versucht werden, nur durch den nachweis der Naksatra im Rigveda glauben
wir das urteil über disen punkt einigermaszen fördern zu können.
I. Chronologisches.
§. 1. Schlüsze auf das alter des Veda ausz dem vermutlichen alter der Naksatra. — Die Naksatra in der
vedischen zeit bekannt; ebenso die planeten. gebete bei der feuerweihe an die planeten. ■—■ Kgv. I. 105, 10.
Die Brähmanas selber setzen die Offenbarung des Veda in das jar 3102 vor Chr.
an den anfang des laufenden vierten (eisernen) Zeitalters des Indischen Kaliyuga. Ob die
Brähmanen mit ihren unvollkommen mitteln sich eine conjunction sämmtlicher fünf planeten
mit sonne und mond auf dises jar herausz gerechnet haben, ist ungewis; sicher ist nur,
dasz am 17—18 Fehr. 3102 v. Chr. um mitternacht (für den meridian von Ujjayini
berechnet) sämmtliche fünf planeten innerhalb 66 längegraden am himel sichtbar waren, was
natürlich noch lange keine conjunction ist. Auch befanden dieselben sich mit der sonne so
zimlich in der nähe des frühlingsäquinoctiums.
Diser angabe setzte Colebrooke die bemerkung entgegen, dasz ausz dem Verhältnisse
zwischen den mondmonaten und dem beginne der jareszeiten, wie es in einer dem Veden-
kreise angehörigen schrift gegeben werde, ein höheres alter als der anfang des 14. jahrh.
v. Chr. nicht erschloszen werden könne. Später jedoch zog er ausz den angaben über die
tag- und nachtgleichen und die solstitien, wie sie sich in einem Vedenkalender etwa ausz
dem 3. jarh. v. Chr. finden, den schlusz, dasz die fixirungen der betreffenden punkte, die
Parägara zugeschrieben werden, im jare 1181 vor Chr. vorgenommen worden sein müszen.
Denn da die äquinocti-en und die solstitien in 72 jaren etwa um 1° zurück weichen, so
ergibt in der tat die differenz von 42° 25' oder 42TV° mit 72 multipliciert 3054; zieht man
1874 ab, so ergibt sich 1181 als das jar, in dem Paräpara’s bestimmung der punkte vorge-
nomen wurde.
Indes hat der englische astronom John Bentley ausz gewissen indicien eine Zeitbestimmung
gefunden, die noch um ein bedeutendes zurück reicht. Sie sind von den benennungen der
Naksatra hergenomen d. i. der 27 mondstationen, in welche die Inder den himel einteilten.
Die Chinesen die Ägypter die Inder selber in späterer zeit hatten bekanntlich deren 28.
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historischen materials zu geben, das der Veda liefert, legt es nahe eine beiläufige erörterung
auch der chronologischen frage vorausz zu senden; eine erschöpfende behandlung derselben
kann nicht hier versucht werden, nur durch den nachweis der Naksatra im Rigveda glauben
wir das urteil über disen punkt einigermaszen fördern zu können.
I. Chronologisches.
§. 1. Schlüsze auf das alter des Veda ausz dem vermutlichen alter der Naksatra. — Die Naksatra in der
vedischen zeit bekannt; ebenso die planeten. gebete bei der feuerweihe an die planeten. ■—■ Kgv. I. 105, 10.
Die Brähmanas selber setzen die Offenbarung des Veda in das jar 3102 vor Chr.
an den anfang des laufenden vierten (eisernen) Zeitalters des Indischen Kaliyuga. Ob die
Brähmanen mit ihren unvollkommen mitteln sich eine conjunction sämmtlicher fünf planeten
mit sonne und mond auf dises jar herausz gerechnet haben, ist ungewis; sicher ist nur,
dasz am 17—18 Fehr. 3102 v. Chr. um mitternacht (für den meridian von Ujjayini
berechnet) sämmtliche fünf planeten innerhalb 66 längegraden am himel sichtbar waren, was
natürlich noch lange keine conjunction ist. Auch befanden dieselben sich mit der sonne so
zimlich in der nähe des frühlingsäquinoctiums.
Diser angabe setzte Colebrooke die bemerkung entgegen, dasz ausz dem Verhältnisse
zwischen den mondmonaten und dem beginne der jareszeiten, wie es in einer dem Veden-
kreise angehörigen schrift gegeben werde, ein höheres alter als der anfang des 14. jahrh.
v. Chr. nicht erschloszen werden könne. Später jedoch zog er ausz den angaben über die
tag- und nachtgleichen und die solstitien, wie sie sich in einem Vedenkalender etwa ausz
dem 3. jarh. v. Chr. finden, den schlusz, dasz die fixirungen der betreffenden punkte, die
Parägara zugeschrieben werden, im jare 1181 vor Chr. vorgenommen worden sein müszen.
Denn da die äquinocti-en und die solstitien in 72 jaren etwa um 1° zurück weichen, so
ergibt in der tat die differenz von 42° 25' oder 42TV° mit 72 multipliciert 3054; zieht man
1874 ab, so ergibt sich 1181 als das jar, in dem Paräpara’s bestimmung der punkte vorge-
nomen wurde.
Indes hat der englische astronom John Bentley ausz gewissen indicien eine Zeitbestimmung
gefunden, die noch um ein bedeutendes zurück reicht. Sie sind von den benennungen der
Naksatra hergenomen d. i. der 27 mondstationen, in welche die Inder den himel einteilten.
Die Chinesen die Ägypter die Inder selber in späterer zeit hatten bekanntlich deren 28.
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