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Häßler, Hans-Jürgen
Zur inneren Gliederung und Verbreitung der Vorrömischen Eisenzeit im südlichen Niederelbegebiet (Teil 2): Der Urnenfriedhof Bargstedt I, Kreis Stade: Katalog — Hildesheim: Verlag August Lax, 1976

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.65517#0029
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Mehrzahl der Schalen bedeckten ein- und zweigliedrige Gefäße der älteren vorrömischen Eisenzeit.
Die Schale des Grabes 286 gehört aufgrund des Dreiknubbentopfes und der Fibelfragmente (Taf.
38) eindeutig in die jüngere vorrömische Eisenzeit.
Der Habitus dieser Schalen unterscheidet sich bis auf das konisch aufsteigende Unterteil nur
wenig von den Formen mit gleichmäßig gewölbter Wandung. So ist auch hier der Mündungsdurch-
messer in der Regel doppelt so groß wie die Gefäßhöhe. Als Variante dieses Schalentyps könnten
die Gefäße 24, 108 und 246 (Taf. 3; 17; 32) zusammengestellt werden. Sie sind besonders steilwan-
dig modelliert.
g. Schalen mit konisch aufsteigender Wandung
Mit 26 Exemplaren ist dieser Schalentyp der am zahlreichsten auftretende auf dem Urnen-
feld^. Kennzeichnend ist die konisch aufsteigende Wandung. Die wenigen vollständig erhaltenen
Exemplare sind etwa 7 cm hoch (Grab 171, 174), der Mündungsdurchmesser schwankt zwischen 16
cm (Nr. 73) und ca. 26 cm (Nr. 284). Auffällig ist, daß keine dieser Schalen einen Henkel besitzt,
was wohl mit dem üns unbekannten ursprünglichen Verwendungszweck dieser Schalen Zusammen-
hängen dürfte. Die Schale 290 (Taf. 38) weist als einzige unterhalb des Randes zwei Löcher auf.
Die Randlippen der Gefäße sind unterschiedlich ausgebildet. Während die der Schale 44 (Taf. 7)
schwach gekehlt ist, wurde die Lippe des Exemplars 105 (Taf. 17) spitz abgestrichen, eine Aus-
formung, die bereits bei jungbronzezeitlichen Schalen dieses Gebietes zu beobachten ist (H.-J.
HÄSSLER, 1974a, Abb. 12, 1b; Abb. 14, 5b). Gewöhnlich sind die Lippen aber flachrund aus-
geformt.
Den Ostabschnitt ausgenommen, ist dieser Schalentyp gleichmäßig über das Gräberfeld (Karte
13) verbreitet. Nur eine der Schalen bedeckte eine zweigliedrige Urne (Nr. 272), zwölf lagen auf
dreigliedrigen Töpfen, vier auf Trichterrandgefäßen und nur eine auf einem spätlatenezeitlichen
Gefäß (Taf. 32, 248). Grab 250 dokumentiert aber, daß dieser Schalentyp auch noch in der älteren
Kaiserzeit benutzt und gefertigt wurde (Taf. 33), in dieser Zeit der allgemeinen Sitte folgend aber
nur noch vereinzelt in die Gräber gelangte.
h. Schalen mit nach außen gestelltem Rand
Den Schalen mit konisch aufsteigender Wandung sehr ähnlich sind Schalen mit nach außen
gelegtem Rand (Taf. 1,10). Die drei erhaltenen Exemplare dieser Variante (Grab 6, 10, 50) liegen
im Nordwestabschnitt des Gräberfeldes (Karte 13) und sind nach den von ihnen abgedeckten
Urnen ältereisenzeitlich (Taf. 1, 6; 7; 50). Eventuell stehen diese Schalen typologisch auch mit den
Schalen mit breitem, abgesetztem Rand in Verbindung (s. oben), deren Verbreitung (Karte 11) und
zeitliche Stellung vergleichbar sind.
Beigefäße
Aus 15 Gräbern sind Beigefäße überliefert (Nr. 16, 18, 24, 28, 41, 43, 54, 59, 67, 122, 176,
263, 280, 284, 290); ein weiteres wird im Katalog erwähnt, war aber nicht auffindbar (Nr. 170).
Außer dem Gefäß aus Leichenbrandlager 122 stammen alle anderen Exemplare aus Urnenbestat-
tungen. Chronologisch gehören sie ausschließlich der älteren vorrömischen Eisenzeit an.
Von wenigen Ausnahmen abgesehen, gleichen die Beigefäße formal den größeren Gefäßen.
Schalenförmig sind die Exemplare 16 (Taf. 3, 16b) und 18 (Taf. 3, 18b). Steilwandig becherförmig
mit schwach nach innen gestelltem Rand ist das Näpfchen aus Urne 43 (Taf. 6, 43 c), annähernd
doppelkonisch das Gefäß 176 (Taf. 23, 176c), mit dem das Gefäß aus Grab 290 (Taf. 38, 290c) zu
18 Nr. 9, 13, 19, 26, 34, 44, 50, 53, 63, 65, 73, 85, 89, 104, 105, 107, 113, 160, 171, 174, 179, 248, 250, 272, 284, 290.

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