die Ackerkrume und ungestörte Schichten sandigen Mate-
rials fand sich eine fast halbmondförmige mit faust- bis
kinderkopfgroßen Steinen umgebene graue Verfärbung, die
sich deutlich vom umliegenden braungelben Sandboden
abhob. Die äußere Krümmung der nach Westen geöffneten
Steinsetzung hatte etwa in ihrer Mitte eine Ausbuchtung.
Das nördliche Ende der NS-orientierten Anlage bildete
einen spitzen Winkel, während der südliche Abschluß eine
fast rechteckige Form zeigte. Der graue Sandboden enthielt
Holzkohlesplitter. In der Südhälfte innerhalb der aschgrau-
en Grubenfüllung wurde eine längliche dunklere Verfär-
bung festgestellt. Länge der Grube 3,40 m; größte Breite
1,20 m (bei der Ausbuchtung), sonst ca. 1,00 m. Nach dem
Ausnehmen des Füllbodens ergab sich, daß die Grube
insgesamt mit Steinen am Übergang zwischen der aschen-
grauen Sandfüllung und dem gewachsenen Boden ausgelegt
war, wie Schnitt AB an der Innenseite der westlichen
Grubenwand belegt. Taf. 44,a u. 77,5.
Schnitt AB: Länge der Grube 3,40 m, Grubentiefe 0,70 m
unter dem Planum. Der obere Grubenrand war mit vielen
Steinchen ausgelegt. Die Steinsetzung begrenzte auch tiefer
die aschengraue Füllung von dem außerhalb gelegenen
gelbbraunen Sandboden. An der Grubensohle befanden sich
mehrere große Steine mit der Flachseite nach oben. In dem
unteren Bereich der Grube zeigten sich einige horizontale
dünne Ortsteinbänder. Taf. 44,b.
Verfärbung 2: Westlich anschließend mit einem äußeren
Rand etwa 2 m von der oben beschriebenen Anlage ent-
fernt befand sich eine ebenfalls bogenförmig mit Steinen
umrahmte, jedoch gegen Osten geöffnete Verfärbung.
Länge 4,00 m, größte Breite 1,70 m. Die Steine dieser
Bodenverfärbung lagen in lockerer Folge nur am west-
lichen Rand der grauen Sandfüllung. Im Bereich der
Steine gab es zwei kleine, in der Aufsicht runde Verfär-
bungen (P 51 im Norden und 52). Im Schnitt zeigten
beide pfostenähnliche Form. P 51: Obere Breite 0,15 m;
Tiefe unter dem Planum 0,15 m. P 52: Obere Breite
0,20 m; Tiefe unter dem Planum 0,15 m. Keine Funde.
Der Bereich zwischen den Verfärbungen 1 und 2 wurde
teils von einer braungrauen teils von einer schmalen gelb-
braunen Sandverfärbung ausgefüllt. Der zuletzt genannte
Boden umgab im Planum die gesamte Verfärbung 1 außer-
halb der Steinreihe.
Schnitt CD (durch Verfärbung 1 und 2): Obere Gruben-
breite 2,40 m; Tiefe 0,80 m unter dem Planum. Der Schnitt
legt es nahe, daß beide Verfärbungen eine Anlage bilden.
Verfärbung 1 zeigte sich im Querschnitt wannenförmig mit
steilen Seiten. Außerhalb der Steinbegrenzung bestand die
obere Erdschicht aus einem dunkelbraunen ortsteinhaltigen
Sand, wie er im normalen Bodenprofil direkt unter der
Ackerkrume gefunden wird. Darunter lag ein gelbbrauner
Sandstreifen, der sich auch unterhalb der Grubensohle ver-
folgen ließ. Die steile innere Grubenwand (Schnitt AB) war
in der oberen Hälfte außerhalb des Füllbodens von einer
braunen Sandschicht umgeben, die jedoch tiefer aschengrau
wurde. Westlich dieser Wand folgte als schmale, unten
spitzzulaufende Verfärbung eine gelbbraune bis unter die
Grubensohle verlaufende Sandschicht. Anschließend kam
ebenfalls als trichterförmige Verfärbung die braungraue
Sandfüllung, die im Planum zwischen Verfärbung 1 und 2
erkennbar war. Die Füllschichtfolge wurde schließlich im
Westen von dem braungrauen, im oberen Bereich mit
Steinen durchsetzten Sandboden der Verfärbung 2 abge-
schlossen. Taf. 44,c.
Schnitt EF bestätigte das oben beschriebene Bild. Taf. 77,
6. Aus der Grube stammen keine Funde.
70. Grab oder Brandgrube (Voelkel: Standplatz a).
HML. Inv. Nr. 942: Hoher kumpfförmiger Becher mit
nach innen gebogenem, gerundetem Rand. Unterteil mit
schrägangesetzten, schmalen Fingemageleindrücken ver-
ziert. Farbe: braun-schwarz. H- 7,4; R. 9; B. 5,5. Taf. 8,1.
HML. Inv. Nr. 943: Weitmundiger zweigliedriger Becher
mit konkavem Hals, kurzer Schulter und scharfem Bauch-
umbruch. Unterteil stark zum Boden einziehend. Oberhalb
und unterhalb des Bauchumbruches insgesamt 5 horizon-
tale Rillen. Rand nachgeformt. Der Unterteil ist mit vom
Boden ausgehenden schrägen Rillen verziert. Farbe: braun
bis schwarz, Oberfläche glatt. H. 5,6; R. 9,5. An der Ge-
fäßschulter Bronzespuren. Taf. 8,2.
HML. Inv. Nr. 944: Drei Teile einer bronzenen Löwen-
attache vom Typ Eggers 125. Durch Feuer stark deformiert.
Bruch beim Brand. Gewicht 225 gr. Gesamtlänge ca. 13
cm. Taf. 8,3—4.
Beide Tassen und die drei Bronzestücke wurden unsach-
gemäß aus einer Steinsetzung geborgen. Das Bronzestück
mit dem Löwenkopf war, wie die Ermittlungen G. Voelkels
ergeben haben, gegen die Tasse Inv. Nr. 943 gelehnt.
Durch Befragung der bei der Bergung anwesenden Lehrer
aus Billerbeck konnte weiter festgestellt werden, daß kein
Leichenbrand vorhanden gewesen sei. Eine Nachbildung
der Löwenattache befindet sich im Landesmuseum Hanno-
ver Inv. Nr. 230:56.
Lit.: VOELKEL 1958, Taf. 1.
71. Urnenbestattung (Stelle 37).
Inv. Nr. 29484. Urne: Weitmundiger Doppelkonus,
Oberteil leicht konkav, Bauchumbruch scharf. Rand
gerade, abgestrichen. Oberfläche rotbraun, glatt, Boden-
platte fehlt, dafür flacher Stein vorhanden. H. 18,3; R. ca.
26; GB. 29,4; B. 10,6.
Die ,,Schädel- ‘ ‘ und „Armknochen ‘1 wurden in der oberen
Gefäßhälfte, die „Beinknochen“ tiefer im Leichenbrand
gefunden. Taf. 8.
Die Urne stand auf zwei Bodenplatten von einem einfachen
Mantel aus senkrecht gestellten seitlichen Steinplatten und
mehreren Rollsteinen umgeben. Flacher Deckstein vorhan-
den. Insgesamt bestand der Steinschutz aus etwa 30
Steinen. Standflächentiefe 0,50 m. Taf. 34 u. 66.
Lit.: SPROCKHOFF 1963, 33. Taf. IV, 7.
72. Steinpackung (Stelle ohne Nummer in Grabungs-
fläche D).
Aus großen Blöcken bestehende Steinpackung. Länge etwa
4,50 m; Breite ca. 1,50 m. In der Mitte der Packung offen-
sichtlich kleinere steinfreie Fläche. Ein Schnitt durch die
mehrschichtig gepackte, ca. 0,40 m mächtige Steinlage
zeigt, daß kopfgroße Rollsteine auf steinfreiem, hellem Sand
in einem orterdehaltigen Boden unter einer dünnen
Humusauflage gelegen waren (Taf. 52). In den Grabungs-
92
rials fand sich eine fast halbmondförmige mit faust- bis
kinderkopfgroßen Steinen umgebene graue Verfärbung, die
sich deutlich vom umliegenden braungelben Sandboden
abhob. Die äußere Krümmung der nach Westen geöffneten
Steinsetzung hatte etwa in ihrer Mitte eine Ausbuchtung.
Das nördliche Ende der NS-orientierten Anlage bildete
einen spitzen Winkel, während der südliche Abschluß eine
fast rechteckige Form zeigte. Der graue Sandboden enthielt
Holzkohlesplitter. In der Südhälfte innerhalb der aschgrau-
en Grubenfüllung wurde eine längliche dunklere Verfär-
bung festgestellt. Länge der Grube 3,40 m; größte Breite
1,20 m (bei der Ausbuchtung), sonst ca. 1,00 m. Nach dem
Ausnehmen des Füllbodens ergab sich, daß die Grube
insgesamt mit Steinen am Übergang zwischen der aschen-
grauen Sandfüllung und dem gewachsenen Boden ausgelegt
war, wie Schnitt AB an der Innenseite der westlichen
Grubenwand belegt. Taf. 44,a u. 77,5.
Schnitt AB: Länge der Grube 3,40 m, Grubentiefe 0,70 m
unter dem Planum. Der obere Grubenrand war mit vielen
Steinchen ausgelegt. Die Steinsetzung begrenzte auch tiefer
die aschengraue Füllung von dem außerhalb gelegenen
gelbbraunen Sandboden. An der Grubensohle befanden sich
mehrere große Steine mit der Flachseite nach oben. In dem
unteren Bereich der Grube zeigten sich einige horizontale
dünne Ortsteinbänder. Taf. 44,b.
Verfärbung 2: Westlich anschließend mit einem äußeren
Rand etwa 2 m von der oben beschriebenen Anlage ent-
fernt befand sich eine ebenfalls bogenförmig mit Steinen
umrahmte, jedoch gegen Osten geöffnete Verfärbung.
Länge 4,00 m, größte Breite 1,70 m. Die Steine dieser
Bodenverfärbung lagen in lockerer Folge nur am west-
lichen Rand der grauen Sandfüllung. Im Bereich der
Steine gab es zwei kleine, in der Aufsicht runde Verfär-
bungen (P 51 im Norden und 52). Im Schnitt zeigten
beide pfostenähnliche Form. P 51: Obere Breite 0,15 m;
Tiefe unter dem Planum 0,15 m. P 52: Obere Breite
0,20 m; Tiefe unter dem Planum 0,15 m. Keine Funde.
Der Bereich zwischen den Verfärbungen 1 und 2 wurde
teils von einer braungrauen teils von einer schmalen gelb-
braunen Sandverfärbung ausgefüllt. Der zuletzt genannte
Boden umgab im Planum die gesamte Verfärbung 1 außer-
halb der Steinreihe.
Schnitt CD (durch Verfärbung 1 und 2): Obere Gruben-
breite 2,40 m; Tiefe 0,80 m unter dem Planum. Der Schnitt
legt es nahe, daß beide Verfärbungen eine Anlage bilden.
Verfärbung 1 zeigte sich im Querschnitt wannenförmig mit
steilen Seiten. Außerhalb der Steinbegrenzung bestand die
obere Erdschicht aus einem dunkelbraunen ortsteinhaltigen
Sand, wie er im normalen Bodenprofil direkt unter der
Ackerkrume gefunden wird. Darunter lag ein gelbbrauner
Sandstreifen, der sich auch unterhalb der Grubensohle ver-
folgen ließ. Die steile innere Grubenwand (Schnitt AB) war
in der oberen Hälfte außerhalb des Füllbodens von einer
braunen Sandschicht umgeben, die jedoch tiefer aschengrau
wurde. Westlich dieser Wand folgte als schmale, unten
spitzzulaufende Verfärbung eine gelbbraune bis unter die
Grubensohle verlaufende Sandschicht. Anschließend kam
ebenfalls als trichterförmige Verfärbung die braungraue
Sandfüllung, die im Planum zwischen Verfärbung 1 und 2
erkennbar war. Die Füllschichtfolge wurde schließlich im
Westen von dem braungrauen, im oberen Bereich mit
Steinen durchsetzten Sandboden der Verfärbung 2 abge-
schlossen. Taf. 44,c.
Schnitt EF bestätigte das oben beschriebene Bild. Taf. 77,
6. Aus der Grube stammen keine Funde.
70. Grab oder Brandgrube (Voelkel: Standplatz a).
HML. Inv. Nr. 942: Hoher kumpfförmiger Becher mit
nach innen gebogenem, gerundetem Rand. Unterteil mit
schrägangesetzten, schmalen Fingemageleindrücken ver-
ziert. Farbe: braun-schwarz. H- 7,4; R. 9; B. 5,5. Taf. 8,1.
HML. Inv. Nr. 943: Weitmundiger zweigliedriger Becher
mit konkavem Hals, kurzer Schulter und scharfem Bauch-
umbruch. Unterteil stark zum Boden einziehend. Oberhalb
und unterhalb des Bauchumbruches insgesamt 5 horizon-
tale Rillen. Rand nachgeformt. Der Unterteil ist mit vom
Boden ausgehenden schrägen Rillen verziert. Farbe: braun
bis schwarz, Oberfläche glatt. H. 5,6; R. 9,5. An der Ge-
fäßschulter Bronzespuren. Taf. 8,2.
HML. Inv. Nr. 944: Drei Teile einer bronzenen Löwen-
attache vom Typ Eggers 125. Durch Feuer stark deformiert.
Bruch beim Brand. Gewicht 225 gr. Gesamtlänge ca. 13
cm. Taf. 8,3—4.
Beide Tassen und die drei Bronzestücke wurden unsach-
gemäß aus einer Steinsetzung geborgen. Das Bronzestück
mit dem Löwenkopf war, wie die Ermittlungen G. Voelkels
ergeben haben, gegen die Tasse Inv. Nr. 943 gelehnt.
Durch Befragung der bei der Bergung anwesenden Lehrer
aus Billerbeck konnte weiter festgestellt werden, daß kein
Leichenbrand vorhanden gewesen sei. Eine Nachbildung
der Löwenattache befindet sich im Landesmuseum Hanno-
ver Inv. Nr. 230:56.
Lit.: VOELKEL 1958, Taf. 1.
71. Urnenbestattung (Stelle 37).
Inv. Nr. 29484. Urne: Weitmundiger Doppelkonus,
Oberteil leicht konkav, Bauchumbruch scharf. Rand
gerade, abgestrichen. Oberfläche rotbraun, glatt, Boden-
platte fehlt, dafür flacher Stein vorhanden. H. 18,3; R. ca.
26; GB. 29,4; B. 10,6.
Die ,,Schädel- ‘ ‘ und „Armknochen ‘1 wurden in der oberen
Gefäßhälfte, die „Beinknochen“ tiefer im Leichenbrand
gefunden. Taf. 8.
Die Urne stand auf zwei Bodenplatten von einem einfachen
Mantel aus senkrecht gestellten seitlichen Steinplatten und
mehreren Rollsteinen umgeben. Flacher Deckstein vorhan-
den. Insgesamt bestand der Steinschutz aus etwa 30
Steinen. Standflächentiefe 0,50 m. Taf. 34 u. 66.
Lit.: SPROCKHOFF 1963, 33. Taf. IV, 7.
72. Steinpackung (Stelle ohne Nummer in Grabungs-
fläche D).
Aus großen Blöcken bestehende Steinpackung. Länge etwa
4,50 m; Breite ca. 1,50 m. In der Mitte der Packung offen-
sichtlich kleinere steinfreie Fläche. Ein Schnitt durch die
mehrschichtig gepackte, ca. 0,40 m mächtige Steinlage
zeigt, daß kopfgroße Rollsteine auf steinfreiem, hellem Sand
in einem orterdehaltigen Boden unter einer dünnen
Humusauflage gelegen waren (Taf. 52). In den Grabungs-
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