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Harck, Ole
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Heft 13): Das Gräberfeld auf dem Heidberg bei Billerbeck, Kr. Lüchow-Dannenberg — Hildesheim: Verlag August Lax, 1978

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https://doi.org/10.11588/diglit.65828#0141
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Steinen umgebene Verfärbung im Planum (Länge in
Nord-Süd-Richtung 2,40 m, Breite 1,40 m). Innerhalb
der Begrenzung lagen mehrere Steine ohne eine besonde-
re Ordnung im graubraunen Boden. Taf. 81,6. Die
im Gräberfeldplan eingetragene westliche Grubenhälfte
außerhalb der Steinbegrenzung wurde anhand der Schnit-
te rekonstruiert. Sie war im Planum nicht sichtbar.
Querschnitt AB: Trichterförmige Grube. Füllboden zwei-
schichtig: Der untere Bereich enthielt braunroten Boden
(Breite 1,20 m, Tiefe bis zu 0,40 m), während sich höher
gelegen ein grauer, mit Holzkohle durchsetzter Sand be-
fand (Breite 0,80 m, Tiefe 0,20 m). Am Übergang
zwischen beiden Schichten Lage aus z.T. bis 0,20 m lan-
gen Rollsteinen. Taf. 51,a u. 81,1 (vor AB).
Querschnitt CD (0,40 m nördlich von AB): Die Verfär-
bung erreichte eine Breite von 1,60 m und eine Tiefe von
0,70 m unter dem Planum. Die untere Schicht der
u-förmigen Grube bestand aus rotbraunem Sand (Mäch-
tigkeit 0,15_0,20 m). Darüber folgte eine zweischichtige
Füllung (Breite 1,00 m, Tiefe 0,50 m) mit einer unteren
Lage aus hellgrauem, mit wenigen Holzkohlesplittern
durchsetztem Sand und wenigen verstreut liegenden
Steinen von Nußgröße. Die obere Schicht war tiefschwarz
(Mächtigkeit 0,20 m). Hier fanden sich große Holzkohle-
stücke und außerdem einige wahllos gelegte Steine.
Taf. 51,b u. 81,2.
Querschnitt EF (0,25 m nördlich von CD): Die Verfär-
bung wurde im Westen durch eine fast senkrechte Wand
begrenzt (Breite 1,80 m, Tiefe 0,80 m). Die Sohle verlief
flach. Die östliche Grubenhälfte war schräg geböscht. Auf
der bereits oben beschriebenen unteren rotbraunen Gru-
benfüllung folgte eine bis zum Planum reichende graue
Sandschicht, die nach unten durch vereinzelt liegende
große Steine begrenzt wurde. Darüber kam eine 0,70 m
breite, 0,30 m mächtige tiefschwarze Füllung mit faust-
großen Steinen und Holzkohlestücken gleicher Größe. Sie
wurde von einer dunkelbraunen mit Holzkohlesplittern
angereicherten, 0,15 m mächtigen Schicht überlagert.
Taf. 51,c u. 81,3-
Querschnitt GH (0,25 m nördlich von EF, etwa in der
Mitte der Grube): Die wannenförmige Grube hatte eine
Breite von 2,00 m, während die größte Tiefe 0,80 m
unter dem Planum betrug. Ihr Füllmaterial bestand aus
mehreren Schichten: Osthälfte und Mittelteil bildeten zu-
sammen ein fünfschichtiges Paket (Breite 1,30 m, Tiefe
0,80 m). Es wurde im Westen durch eine Wand aus z.T.
hochkantgestellten Steinen begrenzt. An der Sohle lag
eine große Steinplatte mit der flachen Seite nach oben,
während die schräg geböschte Ostseite kaum durch Steine
hervorgehoben wurde. Darunter befand sich eine rotbrau-
ne, ca. 0,10 m mächtige Schicht. Oberhalb dieser und
der Steine folgten drei Füllungen: eine hellgraue, die nur
wenige Holzkohlestückchen enthielt, eine stark mit Holz-
kohle durchsetzte Schicht, in der wenig unter dem Pla-
num die schnurverzierte Scherbe gefunden wurde, und
schließlich eine obere holzkohleangereicherte Füllung.
Die westliche Hälfte der Gesamtgrube enthielt nahezu
steinfreien rotbraunen Sand. Taf. 51,d u. 81,4—5.
Am Nordende der Anlage fand sich schließlich eine mit
grauem Boden gefüllte, pfostenähnliche Verfärbung.

Durchmesser 0,10 m, Tiefe 0,10 m.
C-14 Probe: 1290 + 140 v. Chr. (Hv. 365). Probe aus
0,60 m Tiefe entnommen.
379. Pfostenähnliche Verfärbung.
Im Planum rundliche Verfärbung war mit grauschwar-
zem, mit Holzkohle angereichertem Boden gefüllt.
Durchmesser 0,10 m. Im Schnitt hatte sie eine spitzzu-
laufende Form. Tiefe 0,15 m unter dem Planum.
380. Pfostenähnliche Verfärbung.
0,35 m tief unter der Oberfläche fand sich im Planum
eine graue, mit Holzkohle angereichertem Boden gefüllte
runde Verfärbung. Im Schnitt zeigte sie spitzzulaufende
Form. Tiefe 0,25 m unter dem Planum. Taf. 42.
381. Holzkohlehaltige Verfärbung.
Im 0,40 m unter der Oberfläche liegenden Planum fand
sich eine rundliche, im Schnitt u-förmige Verfärbung
(Durchmesser 0,20 m, Tiefe 0,12 m unter dem Planum).
Grauschwarzer Füllboden vereinzelt mit Holzkohlesplit-
tern durchsetzt.
382. Steinsetzung.
Gekrümmte 1,00 m lange, 0,20 m breite, aus kleinen
Steinen gebildete mehrschichtige (?) Steinsetzung im Pla-
num. Teilweise bereits durch Pflugeinwirkung zerstört.
Der braune Sandboden innerhalb der Krümmung enthielt
wenige Holzkohlestücke. Schnitt ergab graubraune
Schicht im Bereich der Steinlage. Sie konnte bis 0,15 m
tief in den Boden verfolgt werden.
383. Steinsetzung.
0,55 m unter der Oberfläche lag eine 1,20 m lange,
0,50 m breite mehrschichtige Ansammlung kleiner Steine.
Darunter folgte eine flache steinfreie Grube (Länge 1,40
m, Tiefe 0,30 m). Möglicherweise handelt es sich um
eine natürliche Bildung.
384. Urnenbestattung in gestörter Lage.
Inv. Nr. 227:58. Sieben braunschwarze Scherben eines
teilweise mit einem dreizeiligen Rädchenomament ver-
zierten Gefäßes. Eine Scherbe weist ein Tannenzweigmu-
ster auf, eine andere einen Halsumbruch ? mit horizonta-
len Rädchenlinien auf der Schulter. Atypische Randscher-
be. Taf 27,1-4.
385. Einzelscherbe.
Ohne Inv. Nr.: Atypische braune Scherbe.
Die Scherbe lag direkt auf dem „großen Steinpflaster“
(siehe Fundstelle 455).
386. Urnenbestattung.
Inv. Nr. 132:58. Urne: Bauchiges Kegelhalsgefdß, mit
geradem, abgestrichenem Rand. Hals glatt. Schulter und
Bauch gerundet. Gefäßunterteil von ca. 1 cm bis 6 cm
über dem Boden mit senkrechtem Kammstrich verziert.
H. 28; R. 25; GB. 35,2; B. 12,2. Taf. 27.
Die Urne stand in einem kistenartigen Steinschutz aus
großen, z. T. senkrechtgestellten Steinplatten, die den
Gefäßoberteil umgaben (11 Seiten-, zwei Bodensteine,
großer flacher Deckstein). Die Grabgrube war in das
„große Steinpflaster“ (Fundstelle 455) eingetieft worden.

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