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Harck, Ole
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Heft 13): Das Gräberfeld auf dem Heidberg bei Billerbeck, Kr. Lüchow-Dannenberg — Hildesheim: Verlag August Lax, 1978

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.65828#0101
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Katalog

1. Urnenbestattung (Stelle 8).
Inv. Nr. 29427. Urne: Schlankes zweihenkeliges Kegel-
halsgefdß mit kräftig gerundeter Schulter und abgesetztem,
glattem Hals; Schulter und oberer Bauchteil mit horizon-
talen Riefen; Rand fehlt. Zwei dicke mit drei senkrechten
Riefen verzierte Bandhenkel spannen sich über den Hals-
ansatz. Oberfläche lederbraun, glatt. Erh. H. 19,5; GB.
18,5; B. 8,7. Taf. 1.
Die Urne stand in einer unregelmäßigen, sechseckigen,
aus acht fliesenartigen Steinen gebildeten Kiste auf einem
flachen Unterlagsstein. Standflächentiefe 0,60 m unter der
Oberfläche. Deckstein vorhanden. Die Kiste befand sich
in einem nach Süden offenen Steinoval aus großen längli-
chen, teils nach innen geneigten teils senkrecht gestellten
Steinen. Die Steinsetzung war mit einer Steinplatten-
schicht zugedeckt. Das Oval maß etwa 1,60 m im Haupt-
durchmesser. Die fehlende Hälfte des Ovals war — nach
einem Foto zu urteilen — offenbar vor Beginn der Gra-
bung zerstört. Das Steinoval der Fundstelle schnitt das
Steinoval von Fundstelle 5. Taf. 33 u. 65.
Lit.: SPROCKHOFF 1963, 33, Taf. IV, 4.
2. Urnenbestattung (Stelle 2 und 2 a).
Inv. Nr. 29417. Urne: Lederbraune weitmundige Ter-
rine mit abgesetztem Hals. Auf der Schulter kleiner
Ösenhenkel. Rand gerade, abgestrichen. Oberfläche gut
geglättet. H. 14; R. 21,2; GB. 25; B. 8,8. Taf. 1,1.
Inv. Nr. 29418. Deckschale: Hohe Schale mit nach
innen gebogenem, gerundetem Rand. Randständiger Ösen-
henkel. Oberfläche gelbbraun, glatt. H. 12,8; R. 29; B. 9.
Taf. 1,2.
Inv. Nr. 29419. Bruchstücke einer lederbraunen glatten
Schale (.Kappendeckel mit abgestrichenem Rand. R.
ca. 18. Taf. 1,4.
Inv. Nr. 29420. Bronzenadel mit gekröpftem Hals und
breitem Rollenkopf. Länge 8,5. Taf. 1,3.
Inv. Nr. 29421. Holzkohle.
Inv. Nr. 30154. Braune glatte Bodenscherbe, grob ge-
magert. Streufund.
Die Urne (2) mit Deckel und Nadel stand mit eng um
den Unterteil gepackten kinderfaustgroßen Rollsteinen
neben einer zur Urne hin offenen Steinkiste, in der sich
auf einem flachen Bodenstein liegend die Scherben der
Schale Inv. Nr. 29419 befanden (2 a). Die polygonale
Steinkiste bestand aus großen plattigen senkrecht gestell-
ten Steinen. Es wurde nicht geklärt, ob Urne und Stein-
kiste zu einer Bestattung gehörten oder ob beim Eingra-
ben der Urne die Steinkiste zerstört wurde. Die Schalen-
scherben wären somit Reste einer älteren Bestattung. Für
die letzte Annahme spricht das der Form nach zu urteilen
höhere Alter der Schale Inv. Nr. 29419. In den Unterla-
gen fehlt allerdings jeder Hinweis auf Scherben und
Leichenbrand in der Steinkiste oder im Grubenbereich
außerhalb der Urne. Es wird von Gummel angeführt, daß
die Steinkiste außer der Schale nur Sand enthielt. Nörd-
lich der Urne lagen vier größere Steine scheinbar ohne

Zugehörigkeit zur Bestattung. Als Streufund ist schließ-
lich die Scherbe Inv. Nr. 30154 zu erwähnen. Stand-
flächentiefe 0,45 m. Taf. 33.
Lit.: KRÜGER 1961, 96, Taf. 14, 15-17.
SPROCKHOFF 1963, 37, Taf. V, 8.
3. Einzelscherben (Stelle 3).
Inv. Nr. 29493: Braune atypische glatte Scherben.
Inv. Nr. 29495: Laut Museumskatalog lagen bei der Stelle
3 ,,Scherben, die sich bei der Aufnahme als gelbe Sand-
klumpen erwiesen“.
Inv. Nr. 29497: Über Stelle 3 fanden sich braune glatte
Scherben und Leichenbrandstücke. Streufunde.
Die Scherben lagen willkürtlich um einen größeren Stein
verstreut.
4. Urnenbestattung (Stelle 4).
Inv. Nr. 29491: Urne: Rauhtopf mit gekerbtem, ver-
dicktem Rand. Gefäßoberfläche von etwa 5 cm unter dem
Rand schlecht geglättet bzw. fein gerauht. Farbe rot-
braun. H. (rekonstruiert) 27; R. 20; B. 12,8. Taf. 1.
Inv. Nr. 29492. Deckschale: Etwa 30 glatte atypische
Scherben einer braunen, geglätteten Schale.
Um den Urnenboden befanden sich einige faustgroße
Steine. Ein großer Rollstein (Deckstein ?) hatte sowohl
die Deckschale als auch den Urnenoberteil zerdrückt.
Standflächentiefe 0,60 m. Westlich der Urne mehrere
wahllos liegende Steine in einer Tiefe von 0,05—0,50 m.
Taf. 36.
Lit.: KRÜGER 1961, 96.
5. Doppelte Urnenbestattung (Stelle 5).
Inv. Nr. 29422. Urne a: Scherben eines Kegelhalsgefdßes.
Rand gerade, abgestrichen, nachgeformt. Wenig oberhalb
des gerundeten Bauchumbruches horizontale Riefe. Ober-
fläche lederbraun, glatt. R. 18—20; GB 28; B. 11,5. Taf.
l, 2.
Inv. Nr. 29423. Urne b: Niedriger weitmundiger Dop-
pelkonus mit gerundetem Bauchumbruch. Rand gerade,
wenig abgestrichen. Oberfläche rotbraun, glatt. H. 17,2;
R. 23,1; GB. 26; B. 10. Leichenbrand mittelgrob. Taf. 1,1.
Die Urnen standen in einer gemeinsamen länglich-ovalen,
aus sieben aufrechtgestellten plattigen Steinen und drei
Bodensteinen gebildeten Kiste (Länge 0,70 m, Breite 0,50
m, Standflächentiefe beider Urnen 0,65 m). Die Gefäße
waren in gekippter Lage in die Steinkiste gestellt worden,
da der Längsdurchmesser der Kiste für beide Urnen zu
klein war. Dabei muß Urne b zuerst in die Kiste gestellt
worden sein, weil Rand und Hals der anderen Urne über
dem Rand dieser Urne lagen. Die nicht bedeckte Kiste
stand in einem nicht vollständigen, runden Kranz aus
nach innen zu schräggekippten großen plattigen Steinen.
Der Durchmesser des Steinkranzes betrug ca. 1,60 m.
Taf. 33 u. 66.
6. Urnenbestattung (Stelle 6).
Laut Grabungsbericht in den Fundakten:
Inv. Nr. 29508. Urne: Reste eines bauchigen lederbrau-

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