Machart, dazu kommen Kachelformen (Kachelnapf) mit den Randtypen 36 und 55. Häufiger als in
den anderen Gruppen erscheinen jetzt Schüsseln und Schalen sowie Steinzeug- und Halbsteinzeug-
krüge mit den Randformen 24, 25 und 35.
Sehr hart gebrannte späte Kugeltopfware tritt ebenfalls stärker hervor mit Randformen 58, 65 und
66. Die Grapen, Schalen und Schüsseln (Randformen 67, 69, 70, 27) haben z. T. farbige oder farb-
lose Glasur. Ebenfalls an dieser Stelle ist die hellgraue Irdenware der Gruppe 481 nach STEPHAN ein-
zuordnen. Dabei entsprechen unsere Randformen 35 und 65 den Randformen 11 und 30 nach STE-
PHAN aus dem Material des südlichen Weserberglandes (STEPHAN 1978/79, Taf. 9).
JANSSEN, in dessen Arbeitsgebiet sich die im 14./15. Jahrhundert anzusetzenden Randformen 31,
55, 65, 66, 68 und 82 finden, registriert in Bengerode Gefäßränder wie z. B. Typ 25 auch als Stein-
zeug — ebenfalls aus dem 14./15. Jahrhundert (datiert nach GROTE 1976).
In Magdeburg sind Scherben entdeckt worden, die unserer Randform 27 entsprechen — von NICKEL
(1960; 1973/74) ins 14. Jahrhundert verwiesen (s. auch Coppengrave: STEPHAN 1981, 31 ff.).
In die Gruppe dieses Zeitabschnitts fallen auch die auf Taf. 25 vorgestellten Deckel, die in Magde-
burger Funden ihr Äquivalent haben. Abb. 36 b bei NICKEL (1960) ähnelt dem Stück auf unserer
Taf. 25, 6; Abb. 36 e Taf. 25, 4.
Gruppe 5 (Abb. 16):
Zu dieser Gruppe gehört Scherbenmaterial vom ausgehenden Mittelalter bis in die frühe Neuzeit
(ca. 15. bis 17. Jahrhundert). Die Randprofile zeigen je nach Gefäßform und -funktion unterschied-
liche Prägung, wobei die Hohlkehle immer seltener zu beobachten ist. Dem quantitativen Anwach-
sen der Gefäßgattungen — bei Überwiegen der Grapen sind auch Schüsseln, Schalen und Teller öf-
ter vertreten als in den bisher behandelten Gruppen — entspricht eine größere Vielfalt der qualitati-
ven Merkmale: So ist die Farbgebung der Verzierungen variantenreicher, ferner wird nicht mehr nur
graues sondern auch ocker-orangefarbenes Tonmaterial verwendet, das — feinsandig gemagert —
hart bis sehr hart gebrannt ist. In dieser Epoche übertreffen daher Steinzeug und Faststeinzeug die
Irdenware weit an Bedeutung. Ergänzungsgruppe 421 (zu STEPHANS Gruppierung) gehört ebenso
hierher wie Waren aus seinen 500er Gruppen (Steinzeug und steinzeugähnliche Ware), die jedoch
schon früher einsetzen. In Hannover ist dies von PLATH (1958) erkannt und bestätigt worden.
Aufgrund der Schwierigkeit, für diese Gruppe Datierungshilfen zu finden, sind bisher noch keine
relativ chronologischen Schemata erarbeitet worden. Folgende Vergleichsfunde mögen einigen Auf-
schluß geben: So datiert ZOLLER dreifüßige Grapen mit zwei Henkeln, die — ganz mit Drehrillen
versehen — Innen- und Außenglasur haben, in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts (s. hierfür
Taf. 3, 7) (Zoller 1974, 38 f.; vgl hierzu STEPHAN 1981, Farbtaf. 3).
Typisch für die Gruppe 5 ist die Weser- und Werrakeramik (Wanfrieder Keramik). H.-G. STEPHAN
stellte fest, daß die Werkstätten, in denen diese beiden Waren hergestellt wurden, sich auf drei Ge-
biete konzentrieren: einmal auf den Raum Springe/Deister, zum anderen auf den Bereich
Duingen/Coppengrave, drittens auf das untere Werragebiet (NAUMANN 1974; STEPHAN 1981,
54 ff., 59). Die relative und absolute Chronologie ist jetzt hinreichend geklärt. STEPHAN (1979,
60 ff.) legt den Beginn der Produktion der Weserware in das dritte Viertel des 16. Jahrhunderts und
teilt sie in zwei Zeitphasen auf: eine ältere Phase von 1560 bis 1630, eine jüngere, die nach kurzer
Unterbrechung in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts einsetzt.
4. 2. 3 Die Zeitgruppen und ihr Verhältnis zu den Grabungsflächen
und den Baubefunden (Tabellen 4—22)
Der hier vorgenommene Versuch, das Fundmaterial zeitlich zu ordnen und mit den Befunden in ei-
nen Zusammenhang zu bringen, ist unter Vorbehalt zu betrachten, denn die Funde sind zum gro-
60
den anderen Gruppen erscheinen jetzt Schüsseln und Schalen sowie Steinzeug- und Halbsteinzeug-
krüge mit den Randformen 24, 25 und 35.
Sehr hart gebrannte späte Kugeltopfware tritt ebenfalls stärker hervor mit Randformen 58, 65 und
66. Die Grapen, Schalen und Schüsseln (Randformen 67, 69, 70, 27) haben z. T. farbige oder farb-
lose Glasur. Ebenfalls an dieser Stelle ist die hellgraue Irdenware der Gruppe 481 nach STEPHAN ein-
zuordnen. Dabei entsprechen unsere Randformen 35 und 65 den Randformen 11 und 30 nach STE-
PHAN aus dem Material des südlichen Weserberglandes (STEPHAN 1978/79, Taf. 9).
JANSSEN, in dessen Arbeitsgebiet sich die im 14./15. Jahrhundert anzusetzenden Randformen 31,
55, 65, 66, 68 und 82 finden, registriert in Bengerode Gefäßränder wie z. B. Typ 25 auch als Stein-
zeug — ebenfalls aus dem 14./15. Jahrhundert (datiert nach GROTE 1976).
In Magdeburg sind Scherben entdeckt worden, die unserer Randform 27 entsprechen — von NICKEL
(1960; 1973/74) ins 14. Jahrhundert verwiesen (s. auch Coppengrave: STEPHAN 1981, 31 ff.).
In die Gruppe dieses Zeitabschnitts fallen auch die auf Taf. 25 vorgestellten Deckel, die in Magde-
burger Funden ihr Äquivalent haben. Abb. 36 b bei NICKEL (1960) ähnelt dem Stück auf unserer
Taf. 25, 6; Abb. 36 e Taf. 25, 4.
Gruppe 5 (Abb. 16):
Zu dieser Gruppe gehört Scherbenmaterial vom ausgehenden Mittelalter bis in die frühe Neuzeit
(ca. 15. bis 17. Jahrhundert). Die Randprofile zeigen je nach Gefäßform und -funktion unterschied-
liche Prägung, wobei die Hohlkehle immer seltener zu beobachten ist. Dem quantitativen Anwach-
sen der Gefäßgattungen — bei Überwiegen der Grapen sind auch Schüsseln, Schalen und Teller öf-
ter vertreten als in den bisher behandelten Gruppen — entspricht eine größere Vielfalt der qualitati-
ven Merkmale: So ist die Farbgebung der Verzierungen variantenreicher, ferner wird nicht mehr nur
graues sondern auch ocker-orangefarbenes Tonmaterial verwendet, das — feinsandig gemagert —
hart bis sehr hart gebrannt ist. In dieser Epoche übertreffen daher Steinzeug und Faststeinzeug die
Irdenware weit an Bedeutung. Ergänzungsgruppe 421 (zu STEPHANS Gruppierung) gehört ebenso
hierher wie Waren aus seinen 500er Gruppen (Steinzeug und steinzeugähnliche Ware), die jedoch
schon früher einsetzen. In Hannover ist dies von PLATH (1958) erkannt und bestätigt worden.
Aufgrund der Schwierigkeit, für diese Gruppe Datierungshilfen zu finden, sind bisher noch keine
relativ chronologischen Schemata erarbeitet worden. Folgende Vergleichsfunde mögen einigen Auf-
schluß geben: So datiert ZOLLER dreifüßige Grapen mit zwei Henkeln, die — ganz mit Drehrillen
versehen — Innen- und Außenglasur haben, in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts (s. hierfür
Taf. 3, 7) (Zoller 1974, 38 f.; vgl hierzu STEPHAN 1981, Farbtaf. 3).
Typisch für die Gruppe 5 ist die Weser- und Werrakeramik (Wanfrieder Keramik). H.-G. STEPHAN
stellte fest, daß die Werkstätten, in denen diese beiden Waren hergestellt wurden, sich auf drei Ge-
biete konzentrieren: einmal auf den Raum Springe/Deister, zum anderen auf den Bereich
Duingen/Coppengrave, drittens auf das untere Werragebiet (NAUMANN 1974; STEPHAN 1981,
54 ff., 59). Die relative und absolute Chronologie ist jetzt hinreichend geklärt. STEPHAN (1979,
60 ff.) legt den Beginn der Produktion der Weserware in das dritte Viertel des 16. Jahrhunderts und
teilt sie in zwei Zeitphasen auf: eine ältere Phase von 1560 bis 1630, eine jüngere, die nach kurzer
Unterbrechung in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts einsetzt.
4. 2. 3 Die Zeitgruppen und ihr Verhältnis zu den Grabungsflächen
und den Baubefunden (Tabellen 4—22)
Der hier vorgenommene Versuch, das Fundmaterial zeitlich zu ordnen und mit den Befunden in ei-
nen Zusammenhang zu bringen, ist unter Vorbehalt zu betrachten, denn die Funde sind zum gro-
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