direkte Parallelen seien die durchschnittlichen Gewichte der zeitgleichen Serie Leschede (759,09
Gramm; Caselitz 1988) und der mittelbronzezeitlichen Stichprobe Barca II (720,29 Gramm;
Paleckova 1961) genannt. Auch innerhalb der (geographisch) norddeutschen Befunde der Bronze-
und älteren Eisenzeit ist der Mittelwert des Gräberfeldes Godshorn durchaus noch im Bereich der
üblichen Verteilung anzutreffen (vgl. Tab. 2).
Tabelle 2: Durchschnittliche Leichenbrandgewichte norddeutscher Gräberfelder der Bronze- und
älteren Eisenzeit. Mittelwerte nach Möglichkeit aus Individualdaten neu berechnet. Gewichtsanga-
ben in Gramm, n = Beobachtungsumfang.
Serie
Datierung
in Jahren v. Chr.
n
Durchschnittliches
Gewicht
Autor
Voerde-Ork
1200 - 700
17
274,71
Schaefer 1961
Düne Wissing
1000 - 475
57
406,63
Kühl 1977
Berlin-Rudow
1100 - 1000
23
412,17
Herrmann 1971
Hameln-Wangelist
1100 - 600
58
486,26
Caselitz 1986
Berlin-Spandau
1300 - 975
42
524,31
Herrmann 1980a
Nordhorn-Brandlecht
800 - 600
86
635,22
Caselitz (in Vorb.)
Warlin
1100 - 500
20
679,25
Müller 1985
Schönningstedt
1300 - 1100
10
668,88
Kühl 1967
Godshorn
750 - 500
56
740,27
Caselitz (hic)
Leschede
1000 - 600
34
759,09
Caselitz 1988
Nettelbeck
1100 - 400
10
1440,00
Breddin 1983
Vernachlässigen wir die Stichproben der älteren Bronzezeit und betrachten nur solche, deren Da-
tierungsspanne - zumindest annähernd - mit derjenigen der vorliegenden Serie übereinstimmen,
so erhöht sich der durchschnittliche Wert der Leichenbrandgewichte auf 573,53 Gramm (Stichpro-
benumfang n = 22). Ohne den Godshorner Befund sinkt diese Größe geringfügig auf 565,59
Gramm. Hinter diesen Angaben stehen die Meßdaten von 2004 bzw. 1942 Individuen. Dem
Durchschnittswert am nächsten kommen die Beobachtungen der beiden polnischen Gräberfelder
Laski (556,02 Gramm: Wrzosek und Godycki 1962) und Marianowo (559,67 Gramm: Malinows-
ki und Mareki 1976).
3.3. Mehrfachbestattungen
Erste Hinweise auf die Bestattung von mehr als einem Individuum in einem Leichenbrandkomplex
ergaben sich aus dem Gewicht der Bestattungen 33 (2770 bzw. 2208 Gramm) und 42 (3398 bzw.
2986 Gramm), das in beiden Fällen über den von Rösing (1977, 61) genannten Grenzwerten liegt
(2262 Gramm bei Männern und 2141 Gramm bei Frauen). Unter dem Begriff der Doppel- bzw.
Mehrfachbestattung wird - abweichend von der im ethnographischen Bereich gebräuchlichen De-
finition - die gleichzeitige Deponierung zweier bzw. mehrerer Individuen in einem Grab bzw.
Aschenbehältnis verstanden. Bei einem weiteren Brandknochenkomplex mit hohem, den genann-
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Gramm; Caselitz 1988) und der mittelbronzezeitlichen Stichprobe Barca II (720,29 Gramm;
Paleckova 1961) genannt. Auch innerhalb der (geographisch) norddeutschen Befunde der Bronze-
und älteren Eisenzeit ist der Mittelwert des Gräberfeldes Godshorn durchaus noch im Bereich der
üblichen Verteilung anzutreffen (vgl. Tab. 2).
Tabelle 2: Durchschnittliche Leichenbrandgewichte norddeutscher Gräberfelder der Bronze- und
älteren Eisenzeit. Mittelwerte nach Möglichkeit aus Individualdaten neu berechnet. Gewichtsanga-
ben in Gramm, n = Beobachtungsumfang.
Serie
Datierung
in Jahren v. Chr.
n
Durchschnittliches
Gewicht
Autor
Voerde-Ork
1200 - 700
17
274,71
Schaefer 1961
Düne Wissing
1000 - 475
57
406,63
Kühl 1977
Berlin-Rudow
1100 - 1000
23
412,17
Herrmann 1971
Hameln-Wangelist
1100 - 600
58
486,26
Caselitz 1986
Berlin-Spandau
1300 - 975
42
524,31
Herrmann 1980a
Nordhorn-Brandlecht
800 - 600
86
635,22
Caselitz (in Vorb.)
Warlin
1100 - 500
20
679,25
Müller 1985
Schönningstedt
1300 - 1100
10
668,88
Kühl 1967
Godshorn
750 - 500
56
740,27
Caselitz (hic)
Leschede
1000 - 600
34
759,09
Caselitz 1988
Nettelbeck
1100 - 400
10
1440,00
Breddin 1983
Vernachlässigen wir die Stichproben der älteren Bronzezeit und betrachten nur solche, deren Da-
tierungsspanne - zumindest annähernd - mit derjenigen der vorliegenden Serie übereinstimmen,
so erhöht sich der durchschnittliche Wert der Leichenbrandgewichte auf 573,53 Gramm (Stichpro-
benumfang n = 22). Ohne den Godshorner Befund sinkt diese Größe geringfügig auf 565,59
Gramm. Hinter diesen Angaben stehen die Meßdaten von 2004 bzw. 1942 Individuen. Dem
Durchschnittswert am nächsten kommen die Beobachtungen der beiden polnischen Gräberfelder
Laski (556,02 Gramm: Wrzosek und Godycki 1962) und Marianowo (559,67 Gramm: Malinows-
ki und Mareki 1976).
3.3. Mehrfachbestattungen
Erste Hinweise auf die Bestattung von mehr als einem Individuum in einem Leichenbrandkomplex
ergaben sich aus dem Gewicht der Bestattungen 33 (2770 bzw. 2208 Gramm) und 42 (3398 bzw.
2986 Gramm), das in beiden Fällen über den von Rösing (1977, 61) genannten Grenzwerten liegt
(2262 Gramm bei Männern und 2141 Gramm bei Frauen). Unter dem Begriff der Doppel- bzw.
Mehrfachbestattung wird - abweichend von der im ethnographischen Bereich gebräuchlichen De-
finition - die gleichzeitige Deponierung zweier bzw. mehrerer Individuen in einem Grab bzw.
Aschenbehältnis verstanden. Bei einem weiteren Brandknochenkomplex mit hohem, den genann-
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