(1984),45 ff.; 54.- D. Berenger,Les fortifications de l'Age
du Fer en Westphalie orientale. Les Celtes en Belgique et
dans le Nord de la France. Les fortifcations de l'Age du
Fer. Revue du Nord, numero special hors Serie 1. Lille
1984,183 f. - H.-W. Heine, Ur- und frühgeschichtliche so-
wie mittelalterliche Wehranlagen. In: Historisch-Landes-
kundliche Exkursionskarte von Niedersachsen, Blatt
Stadthagen. Veröffentlichungen des Instituts für Histori-
sche Landesforschung der Universität Göttingen 2,Teil 9.
Hildesheim 1985,53.-H. A. Lauer, Archäologische Wan-
derungen in Südniedersachsen. Angerstein 1988,73—75. —
H.-W. Heine, Frühe Burgen und Pfalzen in Niedersach-
sen. Von den Anfängen bis zum frühen Mittelalter. Weg-
weiser zur Vor- und Frühgeschichte Niedersachsens 17.
Hildesheim 21995,26 Abb. 12; 31.
Planaufnahme: C. Schuchhardt 1897, danach alle Um-
zeichnungen.
Erfassung: A. Metzler 06/1985.
252/4 Stadt Hessisch Oldendorf, Gnikg. Langenfeld, FSt-
Nr.6
Name: Hünenburg
Lage:TK 25:3721 Auetal.
Ca. 3,2 km wsw von Langenfeld und ca. 1,5 km nnö von
Rohden die Hünenburg gelegen (Plan 5).
Beschreibung: Der Flurname „Hünenburg“ (bzw. „Hüh-
ner B.“) bezeichnet einen dreieckigen gegen das Roh-
dental nach S vorspringenden Bergsporn. Im O wird der
Sporn durch einen Steilhang mit Felsen geschützt, an der
Südspitze und der Südwestflanke finden sich steile Fels-
klippen. Ca. 70 m n der Spornspitze beginnt am Osthang
eine verschliffene Geländekante, die 48 m wsw nach S
viertelkreisförmig einbiegt und nach etwa 15 m endet. An
manchen Stellen ist vor der wallartigen Kante eine ter-
rassenförmige Struktur erkennbar. Nw davon befinden
sich Reste eines Steinbruches bzw. Erdentnahme, deren s
Kante deutlich zu erkennen ist. Der Innenraum der mut-
maßlichen Abschnittsbefestigung beträgt ca. 300 m2.
Grabungen, Funde: Probeschnitte (Profilgrabung) wur-
den durch E. Cosack 1991 durchgeführt: Cosack ließ
drei schmale Profilschnitte anlegen, die keinen eindeuti-
gen Befund erbrachten. Schnitt 1 bewegte sich im Bereich
des jüngeren Steinbruches und ergab unter dünner
Humusdecke eine „ungestörte homogene Lößablagerung
natürlichen Ursprungs“, was auch nicht anders zu erwar-
ten war. In den Schnitten 2 und 3 waren - ebenfalls er-
wartungsgemäß - über dem Fels der Verwitterungsschutt
der Kalksteinformationen unter dünnem Humus festge-
stellt worden. Aufgrund der Schmalheit der Schnitte, dem
fehlenden flächenhaften Vorgehen und der kurzen Gra-
bungszeit muss davon ausgegangen werden, dass eventu-
elle Pfostenstellungen nicht gefunden wurden. Entgegen
der Meinung des Ausgräbers kann eine anthropogene
Entstehung der Geländekante keineswegs mit Sicherheit
ausgeschlossen werden, zumal bei einem Verfall der mut-
maßlichen Befestigungsreste bei fehlender Brandzer-
störung im Profilanschnitt nur bei mehrperiodigen Anla-
gen oder bei komplexen Bauformen Humusbänder, Erd-
verfärbungen, Hohlräume o. ä. als Befunde zu erwarten
sind. Ein abschließende Begehung mit der Metallsonde
ergab jedoch wichtige Erkenntnisse über die spätere neu-
zeitliche Nutzung dieses vielbegangenen, exponierten
Sporns. An Funden sind insbesondere Relikte des Zwei-
ten Weltkrieges, des Jagdbetriebs, des Tourismus und der
Bundeswehr zu nennen. Prähistorische Metallfunde wa-
ren nicht vertreten.
Historische Bezüge: Die Charakterisierung der „Hünen-
burg“ als Abschnittsbefestigung ist bis in jüngste Zeit um-
stritten. 1912 bedauerte Schuchhardt, dass „außer dem
Namen, nur geringe Spuren eines Wallgrabens übrig, wel-
cher nordwärts die auf den anderen Seiten sehr abschüssi-
ge Bergkuppe abgeschlossen und so einen Innenraum von
höchstens 300 Quadratmetern gesichert haben wird. “ 1933
beging H.Schroller die Hünenburg,der „am Nordrand
der bewaldeten Höhe einen schwachen Wall“ erkannte,
der „event. als Abschnittswall angesprochen werden könn-
te.“ Schroller wies auf eine im NW dem Sporn vorge-
lagerte Senke hin, in der Lehrer Bode aus Rohden Pfos-
tenlöcher einer Befestigung festgestellt haben will (OA
NLD). Die Durchsicht von Luftbildern der Landesver-
messung erbrachten hierzu bisher keinen Befund. 1981
vermuteten H.-G. Peters und H.-W. Heine, wie auch
D. Schünemann 1991 (briefliche Mitteilung), aufgrund
von Begehungen in der oben beschriebenen Gelände-
kante eine Abschnittsbefestigung. Die Annahme, dass es
sich um eine Befestigung handelt, wird durch die Sondie-
rungen Cosack’s nicht entkräftet, zumal ein Flächenbe-
fund fehlt und der Flurname „Hünenburg“ für sich
spricht. Zudem ist auch in der Niveaukarte des ehema-
ligen Kurfürstentums Hessen von 1860 in Höhe der ver-
schliffenen Abschnittsbefestigung eine bogenförmige Be-
grenzung (Punktierungslinie) eingetragen.
Literatur: A. v. Oppermann, C. Schuchhardt, Atlas vor-
geschichtlicher Befestigungen in Niedersachsen. Hanno-
ver 1887-1916,12. - O. Dieckhoff, Weserbergland Füh-
rer II. Holzminden 41929, 483. - H.-W. Heine, Ur- und
frühgeschichtliche sowie mittelalterliche Wehranlagen.
In: Historisch-Landeskundliche Exkursionskarte von
Niedersachsen. Maßstab 1:50 000. Blatt Stadthagen. Er-
läuterungsheft. Veröffentlichungen des Instituts für Hi-
storische Landeskunde der Universität Göttingen 2,Teil
9. Hildesheim 1985, 56. - E. Cosack, Nachrichten aus
Niedersachsens Urgeschichte 61,1992,247 (Grabungsre-
gest). - H.-W. Heine, Frühe Burgen und Pfalzen in
Niedersachsen. Von den Anfängen bis zum frühen Mit-
telalter. Wegweiser zur Vor- und Frühgeschichte Nieder-
sachsens 17. Hildesheim 21995, 20 Abb. 6. - E. Cosack,
Die „Hünenburg“ bei Rohdental, Ldkr. Hameln-Pyr-
mont. Die Kunde N.F. 46,1995,195-199.
Karte: Kurfürstenthum Hessen. Niveaukarte 1:25 000. Nr.
125 Cathrinhagen (1860).
Planaufnahme: Institut für Kartographie der Universität
Hannover 1981.
Erfassung: A. Metzler 06/1985.
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du Fer en Westphalie orientale. Les Celtes en Belgique et
dans le Nord de la France. Les fortifcations de l'Age du
Fer. Revue du Nord, numero special hors Serie 1. Lille
1984,183 f. - H.-W. Heine, Ur- und frühgeschichtliche so-
wie mittelalterliche Wehranlagen. In: Historisch-Landes-
kundliche Exkursionskarte von Niedersachsen, Blatt
Stadthagen. Veröffentlichungen des Instituts für Histori-
sche Landesforschung der Universität Göttingen 2,Teil 9.
Hildesheim 1985,53.-H. A. Lauer, Archäologische Wan-
derungen in Südniedersachsen. Angerstein 1988,73—75. —
H.-W. Heine, Frühe Burgen und Pfalzen in Niedersach-
sen. Von den Anfängen bis zum frühen Mittelalter. Weg-
weiser zur Vor- und Frühgeschichte Niedersachsens 17.
Hildesheim 21995,26 Abb. 12; 31.
Planaufnahme: C. Schuchhardt 1897, danach alle Um-
zeichnungen.
Erfassung: A. Metzler 06/1985.
252/4 Stadt Hessisch Oldendorf, Gnikg. Langenfeld, FSt-
Nr.6
Name: Hünenburg
Lage:TK 25:3721 Auetal.
Ca. 3,2 km wsw von Langenfeld und ca. 1,5 km nnö von
Rohden die Hünenburg gelegen (Plan 5).
Beschreibung: Der Flurname „Hünenburg“ (bzw. „Hüh-
ner B.“) bezeichnet einen dreieckigen gegen das Roh-
dental nach S vorspringenden Bergsporn. Im O wird der
Sporn durch einen Steilhang mit Felsen geschützt, an der
Südspitze und der Südwestflanke finden sich steile Fels-
klippen. Ca. 70 m n der Spornspitze beginnt am Osthang
eine verschliffene Geländekante, die 48 m wsw nach S
viertelkreisförmig einbiegt und nach etwa 15 m endet. An
manchen Stellen ist vor der wallartigen Kante eine ter-
rassenförmige Struktur erkennbar. Nw davon befinden
sich Reste eines Steinbruches bzw. Erdentnahme, deren s
Kante deutlich zu erkennen ist. Der Innenraum der mut-
maßlichen Abschnittsbefestigung beträgt ca. 300 m2.
Grabungen, Funde: Probeschnitte (Profilgrabung) wur-
den durch E. Cosack 1991 durchgeführt: Cosack ließ
drei schmale Profilschnitte anlegen, die keinen eindeuti-
gen Befund erbrachten. Schnitt 1 bewegte sich im Bereich
des jüngeren Steinbruches und ergab unter dünner
Humusdecke eine „ungestörte homogene Lößablagerung
natürlichen Ursprungs“, was auch nicht anders zu erwar-
ten war. In den Schnitten 2 und 3 waren - ebenfalls er-
wartungsgemäß - über dem Fels der Verwitterungsschutt
der Kalksteinformationen unter dünnem Humus festge-
stellt worden. Aufgrund der Schmalheit der Schnitte, dem
fehlenden flächenhaften Vorgehen und der kurzen Gra-
bungszeit muss davon ausgegangen werden, dass eventu-
elle Pfostenstellungen nicht gefunden wurden. Entgegen
der Meinung des Ausgräbers kann eine anthropogene
Entstehung der Geländekante keineswegs mit Sicherheit
ausgeschlossen werden, zumal bei einem Verfall der mut-
maßlichen Befestigungsreste bei fehlender Brandzer-
störung im Profilanschnitt nur bei mehrperiodigen Anla-
gen oder bei komplexen Bauformen Humusbänder, Erd-
verfärbungen, Hohlräume o. ä. als Befunde zu erwarten
sind. Ein abschließende Begehung mit der Metallsonde
ergab jedoch wichtige Erkenntnisse über die spätere neu-
zeitliche Nutzung dieses vielbegangenen, exponierten
Sporns. An Funden sind insbesondere Relikte des Zwei-
ten Weltkrieges, des Jagdbetriebs, des Tourismus und der
Bundeswehr zu nennen. Prähistorische Metallfunde wa-
ren nicht vertreten.
Historische Bezüge: Die Charakterisierung der „Hünen-
burg“ als Abschnittsbefestigung ist bis in jüngste Zeit um-
stritten. 1912 bedauerte Schuchhardt, dass „außer dem
Namen, nur geringe Spuren eines Wallgrabens übrig, wel-
cher nordwärts die auf den anderen Seiten sehr abschüssi-
ge Bergkuppe abgeschlossen und so einen Innenraum von
höchstens 300 Quadratmetern gesichert haben wird. “ 1933
beging H.Schroller die Hünenburg,der „am Nordrand
der bewaldeten Höhe einen schwachen Wall“ erkannte,
der „event. als Abschnittswall angesprochen werden könn-
te.“ Schroller wies auf eine im NW dem Sporn vorge-
lagerte Senke hin, in der Lehrer Bode aus Rohden Pfos-
tenlöcher einer Befestigung festgestellt haben will (OA
NLD). Die Durchsicht von Luftbildern der Landesver-
messung erbrachten hierzu bisher keinen Befund. 1981
vermuteten H.-G. Peters und H.-W. Heine, wie auch
D. Schünemann 1991 (briefliche Mitteilung), aufgrund
von Begehungen in der oben beschriebenen Gelände-
kante eine Abschnittsbefestigung. Die Annahme, dass es
sich um eine Befestigung handelt, wird durch die Sondie-
rungen Cosack’s nicht entkräftet, zumal ein Flächenbe-
fund fehlt und der Flurname „Hünenburg“ für sich
spricht. Zudem ist auch in der Niveaukarte des ehema-
ligen Kurfürstentums Hessen von 1860 in Höhe der ver-
schliffenen Abschnittsbefestigung eine bogenförmige Be-
grenzung (Punktierungslinie) eingetragen.
Literatur: A. v. Oppermann, C. Schuchhardt, Atlas vor-
geschichtlicher Befestigungen in Niedersachsen. Hanno-
ver 1887-1916,12. - O. Dieckhoff, Weserbergland Füh-
rer II. Holzminden 41929, 483. - H.-W. Heine, Ur- und
frühgeschichtliche sowie mittelalterliche Wehranlagen.
In: Historisch-Landeskundliche Exkursionskarte von
Niedersachsen. Maßstab 1:50 000. Blatt Stadthagen. Er-
läuterungsheft. Veröffentlichungen des Instituts für Hi-
storische Landeskunde der Universität Göttingen 2,Teil
9. Hildesheim 1985, 56. - E. Cosack, Nachrichten aus
Niedersachsens Urgeschichte 61,1992,247 (Grabungsre-
gest). - H.-W. Heine, Frühe Burgen und Pfalzen in
Niedersachsen. Von den Anfängen bis zum frühen Mit-
telalter. Wegweiser zur Vor- und Frühgeschichte Nieder-
sachsens 17. Hildesheim 21995, 20 Abb. 6. - E. Cosack,
Die „Hünenburg“ bei Rohdental, Ldkr. Hameln-Pyr-
mont. Die Kunde N.F. 46,1995,195-199.
Karte: Kurfürstenthum Hessen. Niveaukarte 1:25 000. Nr.
125 Cathrinhagen (1860).
Planaufnahme: Institut für Kartographie der Universität
Hannover 1981.
Erfassung: A. Metzler 06/1985.
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