Holle
Seesen
Abb. 37 Stadt Bockenem, Gmkg. Bockenem, Ldkr. Hildesheim (254/2). Pfalz Dahlum.
Flurbild vor der Verkoppelung 1862/63. Die Grundstücksstrukturen lassen die Gestalt der bekannten Hauptburg
und den mutmaßlichen Umfang der Vorburg (Flure „der Hagen“, „Buttere Hagen“) mit mutmaßlicher
Ringabschnittsbefestigung erkennen. Nach Nitz 1969, Abb 7.
Gräber an (darunter ein Steinplattensarg). Eine genaue-
re zeitliche Einordnung war aufgrund der damals ange-
wandten Methoden nicht möglich. Da man ältere Funda-
mente beobachtete, unterschied man zwischen einer äl-
teren und jüngeren Phase. Bei Feldbegehungen auf der
Kuppe des „Hagen“ am Dahlumer Burgberg entdeckte
G. Kraus Schlacken, die als Rest einer Rennfeuerstelle
anzusprechen sind (Klaube).
Schon Günther beschreibt neben wohl spätmittelalter-
licher Keramik den Fund von Schlüssel und Hammer. Die
von Steinmetz vor und während der Grabung 1909 ein-
gesammelten Funde gelangten in das LMH. Neben Dach-
ziegeln, Steinen, Mörtelproben, einigen Metallfunden
und Knochen handelt es sich vorwiegend um spätmittel-
alterliche Keramik der grauen bzw. harten grauen Irden-
ware und Steinzeug (Siegburg, südniedersächsische
Waren, Duingen). Ein Bruchteil der Funde, schwarzgraue
Kugeltopfware, lässt sich in das 12. Jahrhundert bzw. um
1200 einordnen. Ein Bodenstück eines kleinen weißtoni-
gen Gefäßes könnte ebenfalls in diese Zeit gehören, aber
auch jünger sein. Aus der eigentlichen Pfalzzeit (10. Jh.)
liegen bislang keine Funde vor. Einige wenige Stücke
gehören in urgeschichtliche Zeit, vermutlich ins Neoli-
thikum. Fundverbleib: LMH bzw. verschollen.
Historische Bezüge: Unter Otto I. (936-973) erlebte der
Pfalzort als Weihnachtspfalz seine Blütezeit. Allein zwi-
schen 936 (Erstnennung) und 950 urkundete der König
sechsmal in Dahlum, häufiger als vielen anderen Pfalzen
120
Seesen
Abb. 37 Stadt Bockenem, Gmkg. Bockenem, Ldkr. Hildesheim (254/2). Pfalz Dahlum.
Flurbild vor der Verkoppelung 1862/63. Die Grundstücksstrukturen lassen die Gestalt der bekannten Hauptburg
und den mutmaßlichen Umfang der Vorburg (Flure „der Hagen“, „Buttere Hagen“) mit mutmaßlicher
Ringabschnittsbefestigung erkennen. Nach Nitz 1969, Abb 7.
Gräber an (darunter ein Steinplattensarg). Eine genaue-
re zeitliche Einordnung war aufgrund der damals ange-
wandten Methoden nicht möglich. Da man ältere Funda-
mente beobachtete, unterschied man zwischen einer äl-
teren und jüngeren Phase. Bei Feldbegehungen auf der
Kuppe des „Hagen“ am Dahlumer Burgberg entdeckte
G. Kraus Schlacken, die als Rest einer Rennfeuerstelle
anzusprechen sind (Klaube).
Schon Günther beschreibt neben wohl spätmittelalter-
licher Keramik den Fund von Schlüssel und Hammer. Die
von Steinmetz vor und während der Grabung 1909 ein-
gesammelten Funde gelangten in das LMH. Neben Dach-
ziegeln, Steinen, Mörtelproben, einigen Metallfunden
und Knochen handelt es sich vorwiegend um spätmittel-
alterliche Keramik der grauen bzw. harten grauen Irden-
ware und Steinzeug (Siegburg, südniedersächsische
Waren, Duingen). Ein Bruchteil der Funde, schwarzgraue
Kugeltopfware, lässt sich in das 12. Jahrhundert bzw. um
1200 einordnen. Ein Bodenstück eines kleinen weißtoni-
gen Gefäßes könnte ebenfalls in diese Zeit gehören, aber
auch jünger sein. Aus der eigentlichen Pfalzzeit (10. Jh.)
liegen bislang keine Funde vor. Einige wenige Stücke
gehören in urgeschichtliche Zeit, vermutlich ins Neoli-
thikum. Fundverbleib: LMH bzw. verschollen.
Historische Bezüge: Unter Otto I. (936-973) erlebte der
Pfalzort als Weihnachtspfalz seine Blütezeit. Allein zwi-
schen 936 (Erstnennung) und 950 urkundete der König
sechsmal in Dahlum, häufiger als vielen anderen Pfalzen
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