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Bourgeois, Jean; Wilbertz, Otto Mathias [Hrsg.]
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Band 38): Langgräben und Schlüssellochgräben der jüngeren Bronze- und frühen Eisenzeit zwischen Aller und Dordogne — Rahden/​Westf.: Verlag Marie Leidorf, 2009

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https://doi.org/10.11588/diglit.69461#0189
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Nederland

Prov. Groningen

in der Mitte der Schmalseite, wenn keine weitere
Angaben zur Position gemacht werden.
Weil die Maße der Langgräben und Schlüssel-
lochgräben meistens aus Plänen abgeleitet wer-
den mussten, sind Längen- und Breitenangaben
der Gräben auf halbe und volle Meter abgerundet
worden. Die Abmessungen sind immer Außen-
maße. Die Länge ist hier immer auf der Längs-
achse (nicht notwendigerweise mittig)10 gemes-
sen, während die Breite im rechten Winkel dazu
genommen wurde. Allerdings ist die Breite nie
beim Abschluss des Grabens oder an Stellen, an
denen die Langseiten einbiegen, bestimmt wor-
den. Wenn nicht anders angegeben, sind die Grä-
ben im Plan vollständig erfasst worden und zei-
gen keine (ursprüngliche) Unterbrechung auf.
Die Begriffe„zerstört”, „gestört“ oder„unvollstän-
dig erfasst” oder andere Aussagen zu den Gra-
benanlagen beziehen sich immer auf den im Plan
abgebildeten Graben. Bei der Orientierung sind
die Himmelsrichtungen ‘abgerundet’ worden,
d. h. die angegebene Richtung kann bis zu 11,25°
von der Wirklichkeit abweichen. Im Falle der
Schlüssellochgräben wird immer zuerst die Him-
melsrichtung genannt, in der sich der Kreisbogen
befindet. „Nahtlos anschließen” heißt in diesem
Beitrag, dass Grabanlagen aneinander angebaut
wurden. Eine spezifische chronologische Bedeu-
tung beinhaltet dieser Ausdruck nicht.
Im Falle der aneinander anschließenden oder
anstoßenden Grabeinhegungen, die ganz oder
streckenweise einen Graben gemeinsam haben,
war eine eindeutige Zuweisung der Funde zu
einer bestimmten Grabanlage nicht immer mög-
lich. Bei den Angaben zum Archäologischen
Kontext eines Fundplatzes wurde stets die Zahl
der Einhegungen genannt, die Anzahl der Bestat-
tungen ohne Einhegung konnte nicht immer
angegeben werden.
Steht in der Rubrik „Bestattungen u. Funde“ „kei-
ne“, so bedeutet dies, dass weder Leichenbrand
noch andersartige Funde gemacht worden sind
oder zumindest nicht in der Literatur genannt
sind.
In der Regel folgt keine Erörterung zur Grabgru-
be. Eine Ausnahme sind aber die Körper- und
Brandskelettgräber. Bei letzteren handelt es sich

10 Davon abweichend ist im Katalogtext - z.B. bei Lage-
angaben zu Funden - bei Angaben wie „auf der Längs-
achse“ immer die zentrale Längsachse gemeint.

um Grabgruben mit Leichenbrand, die ähnliche
Abmessungen haben wie Körpergräber. Wenn
hier keine Beschreibung der Keramik gegeben
wird, so gibt es keine näheren Angaben darüber
in der Literatur.
14C-Datierungen werden nur aufgeführt, wenn sie
sich unmittelbar auf einen Langgraben oder
Schlüssellochgraben beziehen.
Bei der Beschreibung der Keramik ist diese unver-
ziert, wenn keine weiteren Angaben gemacht
werden. Alle Gefäße die hier als zweigliedrig
angesprochen werden, haben ein doppelko-
nisches Profil. Zylinder- und Trichterhalsgefäße
sind dreigliedrig.
Die hier verwendete Periodisierung der nieder-
ländischen Bronzezeit folgt der von Lanting &
Van der Plicht (2001/2002), das heißt, dass diese
Periode unterteilt wird in die frühe Bronzezeit
(ca. 1900-1575 v.Chr.), mittlere Bronzezeit (ca.
1575-1200 v.Chr.) und späte Bronzezeit (ca.
1200-800 v.Chr.).
Bei den Angaben zu Grabungen werden u. a. das
„Biologisch-Archaeologisch Instituut“, das
„Albert Egges van Giffen Instituut voor Prae- en
Protohistorie“ und das „Instituut voor Prehistoric“
genannt, die früher eigenständige Institute der
Reichsuniversität von Groningen, der Universität
von Amsterdam bzw. der Reichsuniversität von
Leiden waren. Heute bestehen sie nicht mehr als
eigenständige Institute, sondern sind in anderen
archäologischen Organisationseinheiten aufge-
gangen.
4.1 Provinz Groningen
4.1.1 Gern. Bellingwedde
4.1.1.1 OS Wedderveer Fpl. 1
Archäologischer Kontext: Grabhügelfeld der
späten Bronzezeit und Eisenzeit. Notbergung (auf
weniger als 150 m) anlässlich einer Entsandung,
auf einer langgezogenen, etwa N-S gerichteten mit
Flugsand bedeckten Flussdüne entlang des Baches
„de Westerwoldsche Aa”. Unvollständig ergraben.
Freigelegt wurden insgesamt etwa 40 Einhe-
gungen, davon 9 - 10 schlüssellochförmige und 3
abgerundet-rechteckige. Weiterhin verschiedene
Leichenbrandbestattungen, bei denen keine Ein-
hegung festgestellt wurde. Zu Beginn der Unter-
suchung waren anscheinend oberirdisch keine
Hügel mehr erkennbar.

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