Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Nederland

Prov. Groningen

4.1.3.1.2 Schlüssellochgraben FSt. 10
Orientierung: N-S
Gesamt-L. ca. 6 m. Kreisbogen, Dm. ca. 3,5-4 m.
Bestattungen u. Funde: etwa im Zentrum des
Kreisbogens Urnenbestattung - 1 Urne (Zylinder-
halsgefäß).
4.1.3.1.3 Schlüssellochgraben FSt. 11
Orientierung: NW-SE.
Gesamt-L. ca. 6 m. Kreisbogen, Dm. ca. 3,5 m.
Bestattungen u. Funde: etwa im Zentrum des
Kreisbogens Leichenbrandlager.
4.1.3.1.4 Schlüssellochgraben FSt. 12
Orientierung: WNW-ESE.
Gesamt-L. ca. 5 m. Kreisbogen, Dm. ca. 3 m.
Bestattungen u. Funde: etwas SW der Mitte des
Kreisbogens Leichenbrandlager.
4.1.3.2 OS Wessingtange/Laudermarke11,
FN Doeseberg Fpl. 5
Archäologischer Kontext: Grabhügelfeld, Notber-
gung anlässlich der Urbarmachung einer ausge-
dehnten Heidefläche, auf dem „Doeseberg“, einer
langgezogenen (E-W orientierten) Sanddüne. Un-
vollständig erfasst, in zwei Kampagnen (‘Wessing-
tange’ und ‘Laudermarke’ dokumentiert, jedoch zu
einem Komplex zu rechnen. In den ca. 175 ausge-
grabenen Bestattungen (überwiegend mit Grabein-
hegungen, davon ca. 20 Langgräben) sind (fast) alle
Perioden der Urnenfelderkultur vertreten. Von den
Langgräben sind nur diejenigen mit innerer Pfos-
tensetzung spätbronzezeitlich12. Ihrer mehr oder
weniger straffen Form nach und aufgrund strati-
graphischer Beobachtungen (in einigen Fällen
überlagern sie Viereckgräbchen, die vermutlich der
mittleren Eisenzeit angehören13 14), sind verschiedene
Langgräben eisenzeitlich.
Grabungen: Biologisch-Archaeologisch Instituut
(A.E. van Giffen) 1922, 1932A
Lit.: Van Giffen 1935b

11 Zu Anfang „Wessingtange“ genannt, in einer zweiten
Kampagne wurde die Bezeichnung „Laudermarke“ ver-
wendet, welche die bekanntere ist.
12 2 ovale Gräben mit einer derartigen Innenstruktur sind
ohne Zweifel auch spätbronzezeitlich, werden hier aber
nicht weiter besprochen, weil sie laut unserer Definition
nicht zu den Langgräben gehören (siehe oben). Weiter-
hin spätbronzezeitlich ist 1 hier gefundener Kreisgra-
ben mit innerer Pfostenkonstruktion.
13 vgl. Lanting & Van der Plicht 2001/2002, 218; 2005/
2006, 304. 382-384.
14 Die hier vorgestellten Langgräben wurden alle 1932
untersucht.

4.1.3.2.1 Langgraben FSt. III-4
Unvollständig erfasst (etwa die N-Hälfte fehlt,
die Anlage wird überlagert von mehreren Vier-
eck- und Rechteckgräbchen), mit innerer, recht-
eckiger Pfostensetzung (L. ca. 7,5 m; Breite
rekonstruiert auf 2,5 m). Die erhaltene Langseite
der Anlage etwas gebogen.
Orientierung: E-W.
Gesamt-L. mindestens 9 m. Breite rekonstruiert
(durch Van Giffen) auf ca. 5 m.
Bestattungen u. Funde: etwa in der angenom-
menen Mitte ein Leichenbrandlager.
Weitere Funde: im W-Bereich auf der (vermute-
ten) Längsachse einbearbeiteter Feuerstein (dazu
gehörig?).
4.1.3.2.2 Langgraben FSt. III-30
Überlagert von 1 Viereckgräbchen sowie von2 Lang-
gräben ohne innere Pfostensetzung. Schmalseite im
NNE abgerundet-rechteckig, mit innerer, rechtecki-
ger Pfostensetzung (L. ca. 4,5 m; Breite 2 m).
Orientierung: NNE-SSW.
Grabenunterbrechung: Öffnung im SSW.
Gesamt-L. ca. 6,5 m. Breite ca. 3,5 m (im SSW)-
4,5 m (im NNE).
Bestattungenu. Funde: auf der Längsachseinner-
halb der Pfostensetzung, etwas SSW des Zen-
trums Leichenbrandlager.
4.1.3.2.3 Langgraben FSt. III-37 und -42
Die Anlage wird überlagert von 1 Viereckgräb-
chen, 1 U-förmigen Gräbchen, 1 rautenförmigen
Pfostensetzung (Pfosten durch Gräbchen mitein-
ander verbunden) sowie von 1 rechteckigen Ein-
hegung. NNE-Schmalseite abgerundet-rechte-
ckig. Mit innerer, rechteckiger Pfostensetzung (L.
ca. 8 m; Breite 2,5 m).
Orientierung: WNW-ESE.
Grabenunterbrechung: Öffnung im WNW.
Gesamt-L. ca. 10 m. Breite ca. 5 m.
Bestattungen u. Funde: auf der Längsachse im
E-Bereich innerhalb der Pfostensetzung 1 Lei-
chenbrandbestattung.
Weitere Funde: im NE im Graben (zum Langgra-
ben gehörig?)15, Scherben 1 dreigliedrigen Gefä-
ßes mit deutlich von der Schulter abgesetztem
Kegel(?)hals. Auf Schulter und Umbruch Gruppe
von 5 senkrechten Rillen. Ebenfalls verbunden mit
der Anlage ist 1 Zylinderhalsgefäß mit einem Hen-

15 Laut Van Giffen 1935b (Neuerwerbungsliste des Gro-
ninger Museums) handelt es sich bei dem Fund um 1
Nachbestattung. Das Gefäß ist laut E. Taayke eher spät-
bronzezeitlich als eisenzeitlich. Der Fund könnte also
doch gleichzeitig mit dem Langgraben sein bzw. auf ein
Grabritual zurück zu führen sein.

188
 
Annotationen