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Bourgeois, Jean; Wilbertz, Otto Mathias [Hrsg.]
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Band 38): Langgräben und Schlüssellochgräben der jüngeren Bronze- und frühen Eisenzeit zwischen Aller und Dordogne — Rahden/​Westf.: Verlag Marie Leidorf, 2009

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https://doi.org/10.11588/diglit.69461#0210
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Nederland

Prov. Drenthe

4.2.6 Gem. Noordenveld
4.2.6.1. OS Zuidvelde Fpl. 25
Archäologischer Kontext: Bei der Grabung zwei-
er bedrohter Grabhügel (beide mit einer Palisade,
einer überdies mit 1 Kernhügel der Einzelgrab-
kultur und mit einem früh- oder mittelbronze-
zeitlichen Ringgraben) Entdeckung eines Lang-
grabens mit Annex (laut Van Giffen 1940, 212
zwei verschiedene Einhegungen), der in und an
der SW-Flanke eines der Hügel lag. Unbekannt
ob es sich hierbei um den Teil eines Urnenfeldes
oder ein einzelnes Grabdenkmal handelt.
Grabung: Biologisch-Archaeologisch Instituut
(A.E. van Giffen) 1938.
Lit.: Van Giffen 1940.
4.2.6.1.1 Langgraben
Fast vollständig erfasst, insgesamt abgerundet,
mit Annex.
Orientierung: ENE-WSW.
Gesamt-L. ca. 6 m. Breite ca. 3 m. Annex, Breite
ca. 3 m.
Bestattungen u. Funde: auf der Längsachse im
Übergangsbereich zwischen Hauptteilund Annex
Leichenbrandbestattung.
4.2.7 Gern. Westerveld
4.2.7.1 OS Dwingeloo, FN Noord Lheeder Es
Fpl. 26
Archäologischer Kontext: Gräberfeld der späten
Bronze- und Eisenzeit unter Eschauftrag gelegen
am N-Rand des „Noord Lheeder Es”, der sich ei-
nige hundert Meter weiter im N absenkt und
begrenzt wird von den Wiesen entlang eines 1 km
vom Gräberfeld entfernten Baches („de Dwingeler
Stroom”). Hier waren 1914,1930 und 1969 Urnen
geborgen worden. Wegen einer geplanten Erwei-
terung des Dorfes Dwingeloo wurden 1971 und
1972 Ausgrabungen durchgeführt, bei denen 30
ovale Gräben, 2 Kreisgräben und 1 Langgraben
entdeckt wurden. Vor Grabungsbeginn waren an
der Oberfläche keine Hügel oder andere Hinwei-
se auf die Anlagen erkennbar.
Grabung: Biologisch-Archaeologisch Instituut
(P.B. Kooi) 1971, 1972.
Lit.: Kooi 1973.
4.2.7.1.1 Langgraben
Unvollständig ergraben, die untersuchte Schmal-
seite abgerundet-rechteckig.
Orientierung: E-W.
Gesamt-L. mindestens 8,5 m. Breite ca. 3,5 m.
Bestattungen u. Funde: auf der Längsachse, ver-
mutlich in der Mitte Urnenbestattung - 1 Urne

(doppelkonisches Gefäß, mit Hals, der allerdings
zum größten Teil fehlt), die Urnenbestattung auf
jeder Seite flankiert von 1 Pfostenloch, ebenfalls
mehr oder weniger auf der Längsachse des Lang-
grabens gelegen.
4.2.7.2 OS Havelte, FN Koningskamp Fpl. 27
Archäologischer Kontext: Nekropole unter Esch-
auftrag auf den W- und S-Hängen eines N-S ver-
laufenden Decksandrückens. Wegebau und die
Erweiterung des Dorfes Havelte machten Gra-
bungen erforderlich. Schon zu Anfang der Gra-
bung schwer gestört (Hügelkörper deswegen
schon verschwunden), vor allem durch Rodungs-
gräben. Gefunden wurden einige endneolithische
(Flach)gräber der Einzelgrabkultur, 1 Grabhügel
mit Ringgraben der frühen oder mittleren Bron-
zezeit, 1 wahrscheinlich mittelbronzezeitlicher
Palisadenhügel und - unmittelbar um die Grab-
hügel herum angelegt - 1 Gräberfeld der späten
Bronze- und Eisenzeit mit insgesamt ca. 85 Kreis-
und ovalen Gräben sowie 4 Langgräben. Unvoll-
ständig ergraben.
Grabung: Biologisch-Archaeologisch Instituut
1969 und 1972.
Datierung: Leichenbrand der Primärbestattung
im Palisadenhügel 14C-datiert 3245 ± 40 BP (GrA-
16275; Lanting & Van der Plicht 2001/2002, 192
und Fig. 7).
Lit.: Kooi 1971/1972; 1979, 77-90. 192-193 und
Karte 74. - Lanting & Van der Plicht 2001/2002,
216.
4.2.7.2.1 Langgraben FSt. 74
Unvollständig erfasst, z.T. gestört, WNW-Schmal-
seite abgerundet (-rechteckig).
Orientierung: WNW-ESE.
Grabenunterbrechung: Öffnung in ESE-Schmal-
seite.
Gesamt-L. ca. 5,5 m. Breite ca. 2,5 m.
Bestattungen u. Funde: auf der Längsachse in der
Öffnung Scherben und Leichenbrand.
4.2.7.2.2 Langgraben FSt. 75
Schmalseiten abgerundet.
Orientierung: WNW-ESE.
Gesamt-L. ca. 12 m. Breite ca. 3 m.
Bestattungen u. Funde: im Zentrum eine Urnen-
bestattung - 1 Urne (scharf profiliertes Gefäß,
Rand fehlt, auf dem Umbruch umlaufende Ritz-
linie).
Datierung: Holzkohle aus der Urne 14C-datiert
2745 ± 35 BP (GrN-6685).

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