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Mannheimer Anzeiger — 1860

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Februar (Nr. 27 - 51)
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https://doi.org/10.11588/diglit.30467#0176

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(40)1 HmteAbend

Probe.

Ksrrf- «rrd HaKdelsfachen«
Lilltz AP0886 ?0l'tKi6 sli8(!l6
I»8i;k6ln

(40)1 eingetroffen, per lOO Stück 8kr., bei
k 3 Nr. 13.

8e!l6!jjj86t!tz, kmtbttekjliAtz
»ntt k!umeMM

(40)1 soeben cingetroffen bei

_<^2 Nr.^_

(40)1 L 1, 3 ,'m 3. Slock ist buchene
Holzasche zn verkaufen.

(40)1 Eine nußbuumene Bettlade zu
verkaufen. Nähereö zwischen 12 — 2 Uhr
in L 4 Nr. 16.

Zrr vermirthsK

(39)2 p 2 Nr. 9 ein möbl.Zimmer im

2. Stock, sogleich beziehbar._

(38)3 U 2 Nr. 14 ein schön möblirtes
Zimmcr sogleich zu vermiethen.

(38)2 l, 4 Nr. 3 der 2. Stock und ein
großer Keller._

(38)2 0 1 Nr. 3 erste Etage, 3 Zimmer.

(38)2 v 1, 3, Paradcplatz, möbl. Zimmcr.

(38)2 Jn 0 4 Är. 17 der 3. Stock
sogleich zu vermiethen.

_(37)3^0 6 Nr. 6^der dritte Stoch_

(40)1 0 6 Nr. 7 zwei möblirte Zimmer,

Parterre, sogleich zu vermiethen._

(34)4 Zwei möblirte Zimmer an cincn

einzclnen Herrn in L 2, <x_

(37)2 Ein sreundliches Zimmer mit oder
ohne Möbel in '4 1 Nr. 2._

(32)5 Jn dem Hause k 3 Nr. 1 ist
der größere Theil des un te rn und obern

StockeS zu vermiethen^__

(34)3 k 6 Nr. 1 Ladcn mit Wohnung.
(40)1 M 5 Nr. 5 zwei kleine freundliche
möblirte Zimmer indenHof gehend, billig.
(40)1 ^ 3, 11, möbl. Zimmer parterre-
(40)1 k 1 Nr. 1 im zweiten Stock eine

kleine Wohnung zu vermiethen.__

(40)1 Jn 8 7 Nr. 10 ist eine Wohnung
von 9Zimmern ganz oder getheilt zu verm.

S'Lelle - Vesrrch.

(40)1 Ein Mädchen, das bürgerlich
kochen, nahen, wafchen und bügel» kann,
wünscht auf Ostern eincn Platz. Zu er-
fragen in Lit. k 2 Nr. 2.

S'Lelle - Antrag.

(40)1 Ein hiesiges Handlungs-
haus von Bedeutnng sucht einen
Theilhaber, hauptsächlich auch zur
theilweisen Leitung des Geschäfts.
GefälligeOfferten bittet man unter
im Verlage abzugeben.

Mühlau - Schlößcheu.

aus F a st n a ch t - D i e n st ag, den 21. d. M.,

PreiS für Herren und MaSken 36 kr. — Damen ohne Herrn 24 kr.

Die Liste zum Einzeichnen liegt auf bei I. Essert, Musikus, dem Badnerhofe
gegenüber, wo man auch gleich die Billete in Empfang nehmen kann- Zu zahlreichem
Besuche laden sreundlichst ein Gänget Schwed.

(40)1

Sack - Narren.

Februar,

Hcute Donnerstag, den 116
im Narrenjahre 0681,

Große Narren-Generalverjammlung ^

uller 8ücL im ÜLbereek.

mit vollständiger, den Dachstuhl des Haberecks jedoch nicht mehr
in Gefahr bringen dürfendcn, türkischcn Musik, mit 11 Zentuer
und 3 Simri hirschsedernem Schlagwerk. .

Sodann 1) das Slbstauben einiger Säcke,

2) das Vulkanisiren der Kautschuk-Nasc,

3) das Beschließen der Summission.

DaS Sacknarren-Präsidium

Welschkorn.

Malz-Bonbons

(40)1 in frischer Sendung eingetroffen.

Rheinstraße.

AnhrkshLe«

(34)5 und Coaks empfieblt in bester Qualität billigst

Neckarstrahe.

(40)1 Eine Köchin, mit guten Zeug.
nissen versehen, wird sogleich in Dienst
gesucht. Zu erfragen bci der Erpedition.

BerLor'SKe S'achen.

(40)1 Sluf dem Kasino»Ball ist ein grauer
Pelerin,.mit weiß und grauem Pelz gefüt-
tert, verloren gegangen. Man bittet den-
sclben abzugeben in 0 3 Nr. 10.

(40)1 Der resp. Finder eines Wander-
buchs wolle dasselbe im Gasthaus zum
„Ritter" gefälligst abgeben-
(40)1 Eine goldene Vorstecknadel, Schleife
vorstellend, ist verloren worden. Dcr Findcr
wird gcbeten, solche gegen Belohnung in
Lit. 6 4 Nr. 17^/z gcfälligst ahzugeben.

(40)1 Gestern Abend wurde von Schuh-
macher Schlösser bis in's Bohrmanns ein
Herren-Halbstiesel verloren. Abzugeben in
der Mvhren-Apotheke, 3. Stock.

(40)1 Ein Hut wurdc aus Versehcn
mitgenommen, und bittet man, denselben in
der Restauration zum „goldenen Stern"
abzugeben.

(40)1 Ein ncu besohltcr Sticfel wurde
gesunden und kann gegen Vergütung der
Einrückungsgebühr in Lit. -4 2 Nr. 4 in
Empfang genommen werden._

(40)1 Verloren: Ein rechter wollener

Handschuh (braun) vom kath. SchulhauS
bis unter das Kaufhauss; abzugeben gegen
Belohnung ber Knittel, 0 2 Nr. 12.

(40)1 Ein Pelz, weiß mit grau, ver-
loren. Gegen Belohnung 8 1, 1, 2. Stock.

BerichLigrnft.

(40)1 Der Manuhcimer Anzeiger brachte
vor Kurzem aus dem Südd. Ev. Prot.
W.-Bl. eine Nachricht: „daß in Ungarn
von kathol. Priestern für vcrstorbene Prote-
stanten nehmlich sogenannte „Patrioten"
Seelenmessen gelesen würden- Heute erhielt
der Unterzeichnete ein Schreiben vomWeih-
bischof und Domprobst Jof. von Uiber von
Preßburg, worin dcrselbe erklärt, daß ge-
nanute Nachricht total unwahc ist, indem
nach amtlichen Erkundigungen in Pcsth und
Gran, Solcheö nicht Statt gefunden hat.
Mannheim, am 15. Febr. 1860.

K. Koch, Kaplan.

(40)1 Jn Nr- 38 vom 14. Februar
des „Mannheimer Anzeigers" wurden in
einem Artikrl, datirt Seckenheim, 12. Febr.,
Dinge angeführt, die der Unterzeichnete in
einer Predigt „gedonnert" habcn soll. Diese
Singaben sind sammt und sonders, theils
bööwillig entstellt, theils völlig unwahr,
wie die bereits eingeleitete Untersuchung
seiuer Zeit ergeben wird.

Seckenheim, den 15. Febr. 1860.

D a h l,

kathol. Psarrverwcser.

(39)2 Es wird in <j 1 Nr. 6 cin halbcc
Logenplatz im 3. Rang vergeben.

LllriitzvM - 6tz8tz!!8e!illst

im halben Mvnd.

Donnerstag, AbendS präziS 8 Uhr:
Musik.-deklamutorische Naterhaltung,
nebst TheateranMhrnng,

(39)2 wozu die Mitglieder und deren
Frcunde cingeladen sind.

. , _ (2 cXÖ c)s

'c)

L>

^ Heute Aben- 8^ Nhr. ^

13!

<0 0^2 L) e 12 -2 (3 L) L-,

Frankfurt, Len 1ü. Februar 186».


Per comptant.






OeZlei'r.

sz Met. t. S. b. R.

75



5Z ditto in boll. St.

75




sz Lillo 1852 i. Lst.



76


5Z Litto 185S i. Lst.

73:





5Z Lmb. i. S. b. A.





s? Ven. C. b. R. ?

601

_



SZ Nat.-Anl. 1854

_

56^


s§ Met-Oblig.



50!


sZ ditto 1852 C. b. R

. —

45;



4l8 Met.-Oblig.



39


ditto





3ß dittv





2)5 ditto

_



iz dilio



_

kreu886n.

3;Z Staatssch.

85 2



4jz Obl. b. Rth.

995



5K Litto


_

58 Obl. 1855 b. R.

102-




4)8 ditto ljäbr.

101;



t^8 ditto ;jahr.

10IZ



4Z Lilto

S8z



4Z ditto Abl.-R.

96»



3)z Obligat.


96;

)Vürtemd.4;8 Obl. d. Rth.

104-





3)8 ditto

SS



staäen

4;° Obligat.

103»




4z Litto

9S!




3)8 Obl. v. 1842

85

95;

6r. Iless.

sz Obligat.

104-





4)Z ditto

I0I(




4Z dilto

ic»



btassLU

3jz ditto
sz Obl. b. Rth.

92;

I»4)


8 --

4z ditty



98^


3)z dltto

92»



stelMii

4;z O. i. fr. a 28 kr.

S8;



dikto b. R.

Sariliii. SZ Obl. b. Hambro —
38 b. R. i. L. s S8 kr. —
HliLva sz Obl. §. b. Gld. —

„ 3L ditto b. Rth. —

8elnveil. Obligat. S8(

8etnreir EO. i. fr. a S8 kr. loi;

ti. timer. KZ Stck. D. s fl. s. 3». —
8psnien j3z inl. Schuld

VoN, und SUber. fl. kr.

Pistolen S 3»'-3>; Amsterbam

Preuß.Frffdd'orS ssj-sk^ Augsburg

Coursd.Wcchsel.B.G

ss;

HoU.ll>fl--Skücke S35l-3kz Berlin
Nand-Dukatcn 5 L-, - LS Bremen
L» Fr.-Stücke s lsz-1«; Koln
Engl.Sovereignsll 34-38 Hamburg
Ruß.JmperialeSS 31 - 33 Leipzig
Gold pr. Zoll-Pfd.791-S6 London
s Fr-Tblr. — — Lvon — --
Rand-Zwanziqer 30 14 Mailan dlfl.lv» —

Hchh-S.pr.Z.-Pf.40-52-15 Paris — sr^

Pr. Kaffeusch. 1 4sz - Z Wien nW. — 88;

SLchs. dilto. Diskonto. — 3-

9S»

i»s;

85

105

88-

105

IIKL

Nedakteur: I. Schneider.

Erpedition Lit. V 3 Nr. 6.

Druck und Verlag von I. Schireider

So waren die Derhältniffe gelagert,
als die in steler umdrehender Unruhe
begriffene Muitererde den Fastnacht-
svnntag heraufheschwor und auch der
ReichsstaLt gestaltele. ibre weiten Stra-
ßen u»d Räume der Svnne zuzuwen-
den, die wie LaS Feuer ewiger Liebe
an dem Firmamenke prangte und ihre
wärmende und erleuchtende Skradlen
herabsandte, fur AUe, die da Leden
hatten und Leben empfanden.

Auch in die stiile bräutliche Kammer
von Therese Wakelmann drangen ste
binein, diese freundliche Sonnenstrablen
wo diese einsam weilte, um die für die-
sen wichtigen und ernsten Tag nöthige
Kraft und Erbauung in einem vor ibr
aufgeschlagenen mächtig großem Pro-
gramme der „Bretzelgarde" zu sucden
und auch zu finten. Ach, ihr Ge-
liebter, war ja beule als oberster B'e-
fehlSbaber ber „Bretzelgarde" berufen
die Truppen zu kommaudiren und ste,
alS erste Marketenderin sollke an seiner
Seite verweilen. der großen Parade
der ganzen Mannschaft anwobnen und,
Laren buldigenden Vorbeimarsch ent-
gegennebmen. Dieses fürstliche Ver-
gnügen schwellteschon in dem Gedanken
ibr Herz und begeistert blickte ste auf
den stolzen Waffenschmuck, der vvr ibr
liegend in tausend blanken Farben schim-
merte. (Forts. tolgt.)

sD Mannbeimer Theater.

Am 10. ds«. glng „Lady Tartuffe"
Schauspiel (nicht Lustspiel) in 5 Akten
von Frau v. Girardin, übersetzt von E.
Ierrmann, zum ersten Male über unsere
Bühne. Das istück gebört unbedlngt zu
den besten und geistreichsten, französtschen
Komödien der Neuzeit. Die Personen
stnd in ihren Eigenthümlichkeiten fchars
gezeichnet, der Dialog ist stießend, Lie
Handlung bis zum Schluffe spanuend und
die Lösung befriedigend.

Wie bei Moliere sehen wir die erheu-
chelte Frömmigkeit kurze Zeit lang das
Auge blenden und den redlichen Sinn
täuschen i'wir seben, welch' verläumderi-
scher Mittel die gefallene Tugend ffch
bedient, um das idre Slirne bedeckende
Stigma de« Lasters zu verhülleu und
ibrenZweck zu erreichen; wie jedoch der
Zauber der Wahrbeit und Unschuld da«
ganze Lügengewebe zuletzt durchbricht
und die entlarvte Heuchlerin vor ihrer
eigenen Schmach entflieht. Die Analyse
des Stücke« ist solgende:

Virginie von Bloffac, ein Weib von
leidenschaftiichem Karakter, feurigem
Temperamente und boher Geistesstärke,
verliebt sich wäbrend eines AusenlhalteS
in Schottland in einen iungen Franzo-
sen, Namens Hector von Renneville,
obne Gegenliebe zu finden. Aus Ver-
zweistuug wirft ste stch seinem Freunde
Arkhur von Redcastle in die Arme und
verursacht, von falscher Scham geleiter,

d'effen Tod. Sie kebrt nach Frankreich
zurück, fübrt daselbst ein abentbeuerliches
Leben und läßt stch nach einiger Zeit in
Paris nieder, woselbst ste bei Beginn des
Slückes bereiks seit zwei Jabren eine
Wohnung in dem Hotel deS Marschalls
von Estigny inne hat und durch den
Schein von Frömmigkeit, Mildthätigkeit
und strenger Siltenreinheit ihren frü<
heren Lebenswandel wie ihren wahren
Karakter zu verdergen sncht. Durch den
Marschall, einen schon bejahrten unver-
deiratheten Mann, Leffen Freundichaft
sie zu gewinnen wußte, lernl ste seine
Nichte, die Gräfin von Clairmont, ken-
nen, und erfährt durch dieielbe die be-
vorstehende Verbindung ibrer Tochter
Ieanne mit dem Baron Hector von Ren-
neville, dem Manne ihrer ersten Li-be.
Von Eifersuchl gepeitscht beschließt ste
diese Verbindung zu hintertreiben und
Jeanne zu verderben. Sie gibt vor,
dieselbe bade in Bloi«, znr Zeit der
Krankheit ihrer Mutter, ein unerlaub-
tes Verhältniß und einmal sogar ei»
nächtliches Rendezvou« gebabl. Die
ganze Familie, entsetzt ob dieser Nach-
richt, bemuht stch aus verschiedene Weise
der Wabrbeit oder Unwahrheit einer
solchen Beschuldiguna auf den Grund zu
kommen. Der Marschall will, auf An-
rathen VirginieS, Ieanne in ein
Kloster verbannen,- ibre Mutter wi-
dersetzt stch diesem Dorhaben. ste ahnt
Virginie's Abjichten und sncht die-
selben vor den Augen deS Marschalls
dloS zu legen. Letzterer, von ihrer

Scheinheiligkeit umzarnt und durch daS
ihr von den Seinigen zugesügte ver-
meiiilliche Unrecht in seinen Pläneir
noch mebr bestärkt, erklärt Virginie zum
Weib nebmen zu wollen. Lady Tarluffe,
dies ist der Name, den Jeannes Mutter
Lem Fräulein von Blossac beigelegt,
kriumphirt und glaubt ffch amZiel ihrer
Wüniche. Miltlerweile jedvch stellt stch
Jeanne's Unschuld auS ihrer eigenen
Erzäblung des Ereignisses, auf das ffch
die Verläumdung gründete, auf LaS glän-
zendste herauS Hector bringt Virginien
selbst zum Gestäntniß idrer Verläum-
dung; die nnselige Liebe zu diesem hat
die befferen und edleren Regungen ibreS
Herzens erweckt; ffe bofft den Geliebten
noch .sür ffch zu gewinnen. Dieser, von
ihrer Reue und Verzweistung erschültert,'
verzeidt ihr und forderl ste auf, stch
schleunig zu eutfernen, um ibr die be-
vorstebende Demülhigung zu ersxaren.
va tritl die Gräfin von Clairmont aus
dem Nebenzimmer, ibr Obeim folgt ibr
nach, Virginie ffebt stch verloren und Lie
Wabrbeil gestebend. während ffe zugleich
den Schem des Edelmutds annimmt,
entfernl ffe sich anS Ler nun glücklichen
Familie.von dieser veradscheut, von dem
Marschall allein bedauert. — Was bie Auf-
fubrung anbelangt, so hatte man alle
Ursache mit derselben und namentlich
mit dsn Darstellern der Hauvtrvllen zu-
frieden zu sein. Fräulein Widmann
gab die Virginie von Bloffac mil vielem
Verständniß und karakleristrte diese
Dame mit ihren Leibenschafle» und
 
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