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Toepke, Gustav [Hrsg.]
Die Matrikel der Universität Heidelberg (1. Teil): Von 1386 - 1553 ; nebst einem Anh. enth.: 1. Calendarium acad. vom Jahre 1387 ... — Heidelberg, 1884

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https://doi.org/10.11588/diglit.4059#0057
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Einleitung. LV

des Rectors erhöhend, 1580 anordnete: . . . «das von den zehen creutzern
zwei albus der fiscus vniuersitatis, dreizehn pfening der rector, die vbrige
sechs pfening der pedell empfahen1. Da aber von fursten, grafen, herrn
vnnd dergleichen ein gülden oder auch ettwos mehr gereicht, sollen dem
fisco daruon zwelf albus, dem pedellen fünf albus und das vberig dem
rectorn zustehen». Genau so lautet der Passus in den Statuten Johann
Casimir's von 1588. Noch etwas einfacher sagt Carl Ludwig 1672:
«Welcher nun also in die Universität aufgenommen wird, der soll für
die intitulation dem rectori, wie von alter hero, zum wenigsten 10 Xr
geben, undt soll solches gelt also distribuirt und vertheilt werden, dasz
von den zehn Xrn zween albus der fiscus universitatis, sechs pfenning
der pedell empfahe. Da aber von einem fürsten, graffen u. s. w. ein
gulten oder auch etwas mehrers gereicht were, soll dem fisco davon
12 albus, dem pedellen fünf albus, undt das übrige, sowohl von den
zehen Xrn als einem gulten undt mehrerm u. s. w., dem rectori ver-
bleiben».

Wer einmal Glied der Universität war, blieb es, so lange er sich
in Heidelberg aufhielt2 und nicht eines Delictes wegen durch Erkenntniss
des Senates3 oder ipso facto4 von der Universität ausgeschlossen wurde,
oder auf seine Mitgliedschaft ausdrücklich verzichtete, bez. seinem An-

1 Der Gulden hatte 60 Kreuzer oder 17'/2 Schilling Pfennige (= 210*), der
Kreuzer galt 31J2 Pfennig.

2 Und beim AVeggange bis zu dem S. XVI erwähnten Zeitpunkte. — Die
Aufnahme auf Zeit, auf ein halbes Jahr u. s. w., kommt nur äusserst selten vor.
Die so aufgenommenen Personen (meistens Handwerker, niemals Lehrer oder
Schüler) hat man in der Regel gar nicht in der Matrikel verzeichnet.

3 exclusio in perpetuum vel ad tempus per vhiuersitatem infligenda. Vergl.
oben S. XXXII und 8. XVII A. 1. Die Exclusion in perpetuum war in älterer
Zeit Regel, dafür waren Restitutionen nicht gerade selten. Man hat es damals
öfter verabsäumt, die Exclusion in der Matrikel zu vermerken, bez. den Namen
des Excludirten zu löschen. Manchmal ist der Restituirte von Neuem eingetragen,
sonst ist gewöhnlich die Restitution nur bei dem Namen des Betreffenden am
Rande verzeichnet, wenn sie nicht wie die Exclusion ganz mit Stillschweigen
übergangen ist.

4 A. U. II. 2: «Si quis de die uel de nocte murum illius opidi ab intra
vel ab extra transcendere presumpserit, ex tunc ipso facto fiet exclusus a consortio
scolarium nostre vniuersitatis ac priuilegijs eorundem priuatus totiusque pro-
tectionis eius auxilio denudatus». «Item vniuersitas statuit, quod nulluni dicte
vniuersitatis suppositum libellum famosum scribat, dictet, publicet aut ad hoc
consilium fauorem aut auxilium prestet, quod si secus contigerit a quoquam dicte
vniuersitatis supposito, eo ipso sit talis omnibus priuilegijs dicte vniuersitatis
priuatus, et voluit nichilominus, quod rector vniuersitatis statim hoc denunciet
mdici competenti et petat, eundern pena iuris condempnari» u. s. w. S. auch
oben S. XIX A. 2. Hiervon sind die Fälle zu unterscheiden, in welchen die
Lniversität Jemandem zwar ihren Schutz versagte, ihn aber sonst nicht von ihrer
Gemeinschaft ausschloss. Vergl. oben S. XVI A. 2.
 
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