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Toepke, Gustav [Hrsg.]
Die Matrikel der Universität Heidelberg (1. Teil): Von 1386 - 1553 ; nebst einem Anh. enth.: 1. Calendarium acad. vom Jahre 1387 ... — Heidelberg, 1884

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https://doi.org/10.11588/diglit.4059#0700
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622 Anhang I.

Kalenders, der denselben noch in Händen hatte, die qu. Correctur vor-
nahm. Der Grund aber, aus welchem man dem Kalender gerade diese
Stelle in der Matrikel angewiesen hat, ist deutlich erkennbar. Um die
Anfertigung desselben zu erleichtern, war es nöthig, die für ihn erforder-
lichen Blätter aus dem Einbände herauszunehmen; das Liniiren u. s. w.
Hess sich andernfalls bei dem Format des Bandes schlecht bewerkstelligen.
Da man nun auf der ersten Pergamentlage (Sexterne) mit den Imma-
trikulationen bereits begonnen hatte und diese deshalb nicht herausnehmen
mochte, so bestimmte man für den Kalender die nächstfolgende Lagt1
(Quinterne). Dass Letztere aus der Matrikel losgelöst, eine Zeit lang
für sich aufbewahrt ist, bez. der Matrikel lose beigelegen hat und erst
später bei Erneuerung des Einbandes (s. oben S. 1 A. 1) dieser wieder
angeheftet worden ist, darauf deuten die gebräunten und befleckten
Aussenseiten derselben (Bl. 12 und 20v), ferner der Umstand hin. dass
die betreffenden Blätter, wenn sie geheftet gewesen wären, gar nicht so
hätten liniirt werden können, wie es der Fall ist. Es ist nämlich jeder
Bogen für sich liniirt, wie insbesondere die ersten wagerechten Linien
oben, welche gleich über die beiden neben einander befindlichen Seiten
jedes Bogens gezogen sind, zeigen. Das erste Blatt (12) der Lage hatte
man anfangs leer gelassen, damit es gewissermassen als Deckel für
den Kalender diente; es ist später zu anderen Aufzeichnungen benutzt.
S. unten S. 647 A. 5 (Nov.) und A. 6 (Dec). Eben so hat man die Blätter
nach dem Kalender benutzt, denn dieser nahm die ganze Lage nicht in
Anspruch. S. unten Anhang II des I. Theils. Das letzte Blatt derselben
ist weggeschnitten. Das spätere Wiedereinheften muss übrigens nicht
mit der genügenden Sorgfalt geschehen sein, oder die häufige Benutzung
des Kalenders trägt die Schuld: die Lage hatte sich im Laufe der Zeit
wieder gelockert und ist erst vor Kurzem (wahrscheinlich auch schon
früher einmal) von Neuem befestigt worden. Die Annahme aber, dass
dieselbe ursprünglich gar nicht zur Matrikel gehört oder wenigstens
nicht an die Stelle, die sie jetzt einnimmt, gehört hat, ist — abgesehen
von dem genau übereinstimmenden Format u. s. w. — durch die Art,
wie die Immatrikulationen stattgefunden haben, ausgeschlossen. Als mit
denen des 6. Rectorates begonnen werden sollte, waren noch 2J/2 Seiten
der ersten Lage vor dem Kalender unbeschrieben. (Das eine Blatt ist
jetzt nur noch halb vorhanden und ist nicht numerirt; der Band ist
übrigens erst in neuerer Zeit foliirt.) Da nun diese 21/» Seiten für die
Namen der in dem betreffenden Itectorate Aufgenommenen (die Eintragung
erfolgte erst nach Beendigung desselben) nicht ausreichten, so Hess mau
sie leer und vermerkte letztere auf der dem Kalender folgenden Lage
(Bl. 21 fg.). Nur so allein lässt es sich erklären, dass die qu. Seiten
nicht beschrieben sind. '

Nach dem Gesagten bin ich also der Ansicht, dass der Kalender
1387 angefertigt ist. " Derselbe ist unten möglichst treu (mit der für
diese Ausgabe überhaupt geltenden Modifikation) wiedergegeben; die
später gelöschten Worte sind, soweit sie sich trotz der Rasur noch er-
kennen lassen, in Klammern (.) gesetzt, andernfalls sind tue Stellen,
 
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