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sie nicht die Lacedämonier zu Nachbarn gehabt hatte, die über alle
fremde Wohlfahrt ihren Neid nicht unterdrücken konnten.
Die heilige Elis chatte Messenien und Achaja zu Nachbar-Pro-
vinzen, und wurde vom Zonischen Meere begrenzt.
Endlich schloß sich Achaja, das durch seinen Bund das letzte
Bollwerk der griechischen Freiheit war, im Norden der Halbinsel an,
indem das Meer der Alkyonen es von Lokris und Phocis trennte.
Sikyoma bildete zwischen ihr und dem Gebiete von Korinth einen kaum
bemerkbaren LaridsirLch.
In der Mitte dieser Provinzen erhob sich, wie die Kuppel eines
hohen Gebäudes, die Hirtengegend von Arkadien. Von hohen Ge-
birgen voll dichter Wälder emporgetragen, mit blühenden Städten und
romantischen Dörfern besetzt, und von den unerschöpflichen Quellen des
Stymphalus, des Olbios, des Alpheus, des Ladon, des Erymanthus,
des Krathis und noch vieler anderer Bäche bewässert, hatte sie dte My-
thologie mit ihren Gottheiten belebt. In ihren Thälern fand man
einen ewigen Frühling, kühle Gewässer, und ein desto angenehmeres
Clima, je mehr dasselbe mit dem in den Ebenen von Elis und der be-
nachbarten Gegenden contrastirte.
So bestanden im Alterthume die verschiedenen Provinzen der Halb-
insel, in denen man einhundert und eilf Städte fand, die nach so wei-
sen Gesetzen regiert wurden, daß man einigen davon Götter zu Urhe-
bern gab.
Eine so vollendete Civilisation und die Wunderwerke der Kunst,
welche den Peloponnes bedeckten, waren das Werk einer Bevölkerung
von ohngefähr zwei Millionen Bewohnern. Allein nur zu schnell sieht
man dasselbe Land von diesem Zustande der Eultur herabsinken. Die
Freistaaten, welche ihre Macht den Händen eines einzigen Gebieters
hätten anvertrauen oder sich durch feste Bande anderer Art noch inni-
ger verbinden sollen, trennten sich feindlich, und lieferten sich sehr nach-
theilige Kämpfe. Besiegt bei Chäronea von dem makedonischen Philipp,
erhoben sie sich nachher nur eine kurze Zeit, worauf sie unter das Joch
der Römer geriethen.
Pausanias, der im zweiten Jahrhunderte unserer Zeitrechnung
durch Griechenland reiste, sah es zwar nicht mehr in dem Zustande der
Freiheit, worin es in den Tagen des Ruhms sich befand, allein noch
von den Denkmälern und den Meisterwerken seiner vorzüglichsten Künst-
ler geschmückt. Einige seiner Städte aus den frühesten Zeiten lagen
damals schon ganz im Staube; jedoch war dieses Unglück bei weitem
nicht so groß, als man sich dasselbe dem Berichte des Strabo zu Folge
vorstellen dürfte. Das Blut, mit welchem Sylla den Keramikos über-
sie nicht die Lacedämonier zu Nachbarn gehabt hatte, die über alle
fremde Wohlfahrt ihren Neid nicht unterdrücken konnten.
Die heilige Elis chatte Messenien und Achaja zu Nachbar-Pro-
vinzen, und wurde vom Zonischen Meere begrenzt.
Endlich schloß sich Achaja, das durch seinen Bund das letzte
Bollwerk der griechischen Freiheit war, im Norden der Halbinsel an,
indem das Meer der Alkyonen es von Lokris und Phocis trennte.
Sikyoma bildete zwischen ihr und dem Gebiete von Korinth einen kaum
bemerkbaren LaridsirLch.
In der Mitte dieser Provinzen erhob sich, wie die Kuppel eines
hohen Gebäudes, die Hirtengegend von Arkadien. Von hohen Ge-
birgen voll dichter Wälder emporgetragen, mit blühenden Städten und
romantischen Dörfern besetzt, und von den unerschöpflichen Quellen des
Stymphalus, des Olbios, des Alpheus, des Ladon, des Erymanthus,
des Krathis und noch vieler anderer Bäche bewässert, hatte sie dte My-
thologie mit ihren Gottheiten belebt. In ihren Thälern fand man
einen ewigen Frühling, kühle Gewässer, und ein desto angenehmeres
Clima, je mehr dasselbe mit dem in den Ebenen von Elis und der be-
nachbarten Gegenden contrastirte.
So bestanden im Alterthume die verschiedenen Provinzen der Halb-
insel, in denen man einhundert und eilf Städte fand, die nach so wei-
sen Gesetzen regiert wurden, daß man einigen davon Götter zu Urhe-
bern gab.
Eine so vollendete Civilisation und die Wunderwerke der Kunst,
welche den Peloponnes bedeckten, waren das Werk einer Bevölkerung
von ohngefähr zwei Millionen Bewohnern. Allein nur zu schnell sieht
man dasselbe Land von diesem Zustande der Eultur herabsinken. Die
Freistaaten, welche ihre Macht den Händen eines einzigen Gebieters
hätten anvertrauen oder sich durch feste Bande anderer Art noch inni-
ger verbinden sollen, trennten sich feindlich, und lieferten sich sehr nach-
theilige Kämpfe. Besiegt bei Chäronea von dem makedonischen Philipp,
erhoben sie sich nachher nur eine kurze Zeit, worauf sie unter das Joch
der Römer geriethen.
Pausanias, der im zweiten Jahrhunderte unserer Zeitrechnung
durch Griechenland reiste, sah es zwar nicht mehr in dem Zustande der
Freiheit, worin es in den Tagen des Ruhms sich befand, allein noch
von den Denkmälern und den Meisterwerken seiner vorzüglichsten Künst-
ler geschmückt. Einige seiner Städte aus den frühesten Zeiten lagen
damals schon ganz im Staube; jedoch war dieses Unglück bei weitem
nicht so groß, als man sich dasselbe dem Berichte des Strabo zu Folge
vorstellen dürfte. Das Blut, mit welchem Sylla den Keramikos über-