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Pompeji.
Seit 1908 ausgeführte Grabungen vor dem Vesuvtor haben dort
mehrere Gräber ans Licht gebracht, über welche Spano, Not. d. sc.
1910 S. 399-416 berichtet. Das wichtigste, das reich mit Malereien
geschmückte Monument des Ädilen C. Vestorius Priscus (S. 402),
behält er späterer Veröffentlichung vor.
Die in der Besprechung dieser Gräber mehrfach erwähnten Vor-
richtungen, um Trankopfer auf die Asche hinabzuleiten, sind auch
anderswo häufig genug beobachtet worden. Einiges ist zusammen-
gestellt Röm. Mitt. III 1888 S. 138-140; vgl. auch Mau bei Pauly-
Wissowa III Sp. 358, Altmann, Röm. Grabaltäre S. 33. Auch In-
schriften spielen auf diesen Gebrauch an: CIL VI 36537 lecto meru(m)
profunde. 14672: . . . τέφραν cE με&ύσκων πηλόν ποιήσεις, και ονκ ό
&ανών πίεται. Auf einem Grabstein ist eine Patera skulpiert, aus der
zwei kleine Löcher abwärts führen, mit der Beischrift: Saturninus
Rusticus hic bibit.
Ferner Libationsröhren an einem Grabe vor Porta Salaria: Bull,
comun. XVI 1888 S. 403; in einem kleinen römischen Grabfeld bei
Castelgandolfo: Lanciani, Not. d. sc. 1889 S. in. Grab bei Brindisi,
in dem der Tote verbrannt worden war; eine Bleiröhre führte durch den
aus Ziegelplatten gebildeten Deckel in das Grab: Tarantini, Not. d.
sc. 1884 S. 398. — Besonders häufig sind solche Funde in Afrika. Kar-
thago: Delattre, Fouilles d'un cimetiere romain ä Carthage en 1888,
Rev. arch. 1888 II S. 152-154 m. Abb. S. 154; hier sind die Röhren
in Cippen. P. Gauckler, Decouvertes faites ä la Maiga, Bull, archeol.
du comite des travaux hist, et scient. 1896 S. 152-155: zwei Altäre,
der eine hat oben eine Vertiefung, aus der die Flüssigkeit durch kleine
Löcher in die Röhre und aus dieser in eine große, die Knochen enthal-
tende Amphora floß, der andere hat vorn, über der Inschrift, zwei
Nischen, aus denen die Röhren abwärts führen zu zwei Bleiurnen und
durch deren Deckel. In diesen steht je eine Glasurne, deren Deckel als
Trichter gebildet ist, so daß die Flüssigkeit hineinfloß auf die Knochen.
— Hadrumetum (Susa): Reinach, Bull. arch. du com. etc. 1892 S. 459.
Ordioni u. Maillet ebda 1903 S. 538-553; hier Libationsröhren auch
bei unverbrannten Leichen, am Kopfende einmündend. P. Taillade
ebda 1904 S. 365. Gauckler ebda S. 432. 450. In Masclianae ebda
1905 S. 272. — Außerhalb Afrikas in Milet: Wiegand, 6. Bericht über
die Ausgr. in Milet (Abh. Berl. Akad. 1908) S. 27.
KAP. LIL DIE ARCHITEKTUR.
455. Allgemeines: Overbeck-Mau S. 508-520.
Tuffperiode. Charakterisierung: Delbrück, Die drei Tempel am
Forum holit. S. 25!. 60. — Tuffperiode außerhalb Pompejis: Delbrück,
Die drei Tempel. Ders., Baugeschichtliches aus Mittelitalien, Röm.
Mitt. XVIII 1903 S. 141-163. Schulten ebda XIX 1904 S. 253L Del-
Pompeji.
Seit 1908 ausgeführte Grabungen vor dem Vesuvtor haben dort
mehrere Gräber ans Licht gebracht, über welche Spano, Not. d. sc.
1910 S. 399-416 berichtet. Das wichtigste, das reich mit Malereien
geschmückte Monument des Ädilen C. Vestorius Priscus (S. 402),
behält er späterer Veröffentlichung vor.
Die in der Besprechung dieser Gräber mehrfach erwähnten Vor-
richtungen, um Trankopfer auf die Asche hinabzuleiten, sind auch
anderswo häufig genug beobachtet worden. Einiges ist zusammen-
gestellt Röm. Mitt. III 1888 S. 138-140; vgl. auch Mau bei Pauly-
Wissowa III Sp. 358, Altmann, Röm. Grabaltäre S. 33. Auch In-
schriften spielen auf diesen Gebrauch an: CIL VI 36537 lecto meru(m)
profunde. 14672: . . . τέφραν cE με&ύσκων πηλόν ποιήσεις, και ονκ ό
&ανών πίεται. Auf einem Grabstein ist eine Patera skulpiert, aus der
zwei kleine Löcher abwärts führen, mit der Beischrift: Saturninus
Rusticus hic bibit.
Ferner Libationsröhren an einem Grabe vor Porta Salaria: Bull,
comun. XVI 1888 S. 403; in einem kleinen römischen Grabfeld bei
Castelgandolfo: Lanciani, Not. d. sc. 1889 S. in. Grab bei Brindisi,
in dem der Tote verbrannt worden war; eine Bleiröhre führte durch den
aus Ziegelplatten gebildeten Deckel in das Grab: Tarantini, Not. d.
sc. 1884 S. 398. — Besonders häufig sind solche Funde in Afrika. Kar-
thago: Delattre, Fouilles d'un cimetiere romain ä Carthage en 1888,
Rev. arch. 1888 II S. 152-154 m. Abb. S. 154; hier sind die Röhren
in Cippen. P. Gauckler, Decouvertes faites ä la Maiga, Bull, archeol.
du comite des travaux hist, et scient. 1896 S. 152-155: zwei Altäre,
der eine hat oben eine Vertiefung, aus der die Flüssigkeit durch kleine
Löcher in die Röhre und aus dieser in eine große, die Knochen enthal-
tende Amphora floß, der andere hat vorn, über der Inschrift, zwei
Nischen, aus denen die Röhren abwärts führen zu zwei Bleiurnen und
durch deren Deckel. In diesen steht je eine Glasurne, deren Deckel als
Trichter gebildet ist, so daß die Flüssigkeit hineinfloß auf die Knochen.
— Hadrumetum (Susa): Reinach, Bull. arch. du com. etc. 1892 S. 459.
Ordioni u. Maillet ebda 1903 S. 538-553; hier Libationsröhren auch
bei unverbrannten Leichen, am Kopfende einmündend. P. Taillade
ebda 1904 S. 365. Gauckler ebda S. 432. 450. In Masclianae ebda
1905 S. 272. — Außerhalb Afrikas in Milet: Wiegand, 6. Bericht über
die Ausgr. in Milet (Abh. Berl. Akad. 1908) S. 27.
KAP. LIL DIE ARCHITEKTUR.
455. Allgemeines: Overbeck-Mau S. 508-520.
Tuffperiode. Charakterisierung: Delbrück, Die drei Tempel am
Forum holit. S. 25!. 60. — Tuffperiode außerhalb Pompejis: Delbrück,
Die drei Tempel. Ders., Baugeschichtliches aus Mittelitalien, Röm.
Mitt. XVIII 1903 S. 141-163. Schulten ebda XIX 1904 S. 253L Del-