MITTEILUNGSBLATT
der Vereinigung zur Erhaltung deutscher Burgen e.V.
GEGRÜNDET 1899
Präsident: Fritz Ebhardt, Architekt BDA
Marksburg ob Braubach im Juli 1953
Vn unsere Mitglieder und Freunde,
Burgentorscher und Besitzer von Burgen und historischen Schlössern.
Seit etwa einem Jahr sind auch die höchste!! Regierungsstellen in allen europäischen und auch weiteren
Ländern zu der Einsicht gekommen, daß Burgen und historische Schlösser nicht nur im Landschaftsbild eine
erfreuliche Rolle spielen und sie deshalb baukörperlich vor einem Verfall bewahrt werden müssen, sondern
daß sie auch die in ihren Mauern vorhandenen Kunstschätze, Archive, Bilder und Möbel unter gesunden
Dächern bergen und schützen müssen. Hierbei hat sich auch immer mehr gezeigt, daß der Inhalt vieler Bur-
gen und historischer Schlösser seinen Wert verlieren würde, wenn der Rahmen der Örtlichkeiten nicht mehr
vorhanden wäre.
So ist es also eine Voraussetzung, daß den Besitzern auch die Möglichkeit gegeben wird, ihre Burgen
und historischen Schlösser unter Dach und Fach zu erhalten, wobei natürlich nicht nur die Vermögensver-
hältnisse von ausschlaggebender Bedeutung sind, sondern auch die Frage, in wie weit die ständig investierten
Erhaltungsmittel steuerlich abzugsfähig sind oder sonstige steuerliche Vergünstigungen gegeben werden.
Wer in dem letzten Jahr die Möglichkeit hatte, zahlreiche Zeitungen zu verfolgen oder sogar Zeitungs-
ausschnitte ständig über diese vorbesagten Fragen zugeschickt zu erhalten, wird erstaunt sein, wie stark sich
z. Zt. die Presse für Steuerfragen, Fremdenverkehrsauswirkungen und eine wirtschaftliche Verbesserung der
Burgen und historischen Schlösser durch Einbau von Gaststätten, Hotels, Jugendherbergen usw. interessiert.
Aber mit schönen Gedanken und Schriften werden wohl laufend neue Anregungen gegeben und auch viele
einflußreiche Persönlichkeiten, die sich bisher mit dieser Materie nicht befaßt haben, auf die Notlage der
Baudenkmale aufmerksam gemacht, jedoch das Wesentliche spielt sich seit Monaten in gewissen Gremien ab,
die sich ganz besonders mit allen diesen Fragen in Verbindung mit Bundes- und Landesbehörden eingehend
beschäftigen. Von Forschungsseite stehen hier im Vordergrund die Tätigkeit des Internationalen Burgenfor-
schungs-Instituts in Rapperswil, die historischen Vereine, die örtlichen Vereine zur Förderung ihres Heimat-
Baudenkmals, die Grundbesitzerverbände, Stadtverwaltungen und besonders unsere Vereinigung usw. Seitens
der Bundesregierung und der Länderregierungen sind es in erster Linie die Landes-Denkmalpfleger und die
Oberfinanzdirektoren. Aber der Kreis ist auch sehr viel größer geworden durch die Einschaltung zahl-
reicher Bundes- und Landtagsabgeordneter, die von den privaten und besonderen Interessenten um ihre Ein-
schaltung gebeten worden sind, weil ja letzten Endes bei allen Steuergesetzen die Vorarbeit in den Bundes- und
Landtagssitzungen vorher eingehend sachlich geprüft und durchgearbeitet werden muß. Eine besondere Stel-
lung in der Gemeinschaftsarbeit nimmt in Deutschland der ,,Ausschuß zur Sicherung des privaten Kultur-
besitzes" ein. Dieser Ausschuß besteht aus 4 Vertretern der Landes-Denkmalpflege (Dr. Ritz, München;
Professor Dr. Grundmann, Hamburg; Landeskonservator Dr. Schmidt, Stuttgart; Landeskonservator Dr.
Bornheim genannt Schilling, Koblenz), 4 Vertretern des Grundbesitzes (Fürst zu Innhausen und Knyphausen,
Lütetsburg; Graf Fugger, Oberkirchberg; Freiherr von Gagern, Köln; Freiherr von Haller, Großgründlach)
sowie aus einigen Fachberatern (Prinz Sayn-Wittgenstein, München; Freiherr von Pölnitz, Administrator der
Fuggerstiftungen, Augsburg; Geheimrat Dr. Seelmann-Eggebert, Hannover; Dr. R. v. Schalburg, Köln). Die
Sitzungen beschränken sich nicht notwendig auf den engen Kreis der Mitglieder, sondern es wird, je nach der
zu behandelnden Materie, eine Reihe von interessierten Herren, Sach- und Fachberatern usw., hinzugezogen.
So werden also endlich jetzt die seit langem erwarteten, für den Schutz der Burgen und Schlösser und
ihres Inhaltes erforderlichen steuerlichen Vergünstigungen aus Billigkeitsgründen, getragen von dem Interesse
aller Länderregierungen und großer Bevölkerungskreise, im allgemeinen stark gefördert.
der Vereinigung zur Erhaltung deutscher Burgen e.V.
GEGRÜNDET 1899
Präsident: Fritz Ebhardt, Architekt BDA
Marksburg ob Braubach im Juli 1953
Vn unsere Mitglieder und Freunde,
Burgentorscher und Besitzer von Burgen und historischen Schlössern.
Seit etwa einem Jahr sind auch die höchste!! Regierungsstellen in allen europäischen und auch weiteren
Ländern zu der Einsicht gekommen, daß Burgen und historische Schlösser nicht nur im Landschaftsbild eine
erfreuliche Rolle spielen und sie deshalb baukörperlich vor einem Verfall bewahrt werden müssen, sondern
daß sie auch die in ihren Mauern vorhandenen Kunstschätze, Archive, Bilder und Möbel unter gesunden
Dächern bergen und schützen müssen. Hierbei hat sich auch immer mehr gezeigt, daß der Inhalt vieler Bur-
gen und historischer Schlösser seinen Wert verlieren würde, wenn der Rahmen der Örtlichkeiten nicht mehr
vorhanden wäre.
So ist es also eine Voraussetzung, daß den Besitzern auch die Möglichkeit gegeben wird, ihre Burgen
und historischen Schlösser unter Dach und Fach zu erhalten, wobei natürlich nicht nur die Vermögensver-
hältnisse von ausschlaggebender Bedeutung sind, sondern auch die Frage, in wie weit die ständig investierten
Erhaltungsmittel steuerlich abzugsfähig sind oder sonstige steuerliche Vergünstigungen gegeben werden.
Wer in dem letzten Jahr die Möglichkeit hatte, zahlreiche Zeitungen zu verfolgen oder sogar Zeitungs-
ausschnitte ständig über diese vorbesagten Fragen zugeschickt zu erhalten, wird erstaunt sein, wie stark sich
z. Zt. die Presse für Steuerfragen, Fremdenverkehrsauswirkungen und eine wirtschaftliche Verbesserung der
Burgen und historischen Schlösser durch Einbau von Gaststätten, Hotels, Jugendherbergen usw. interessiert.
Aber mit schönen Gedanken und Schriften werden wohl laufend neue Anregungen gegeben und auch viele
einflußreiche Persönlichkeiten, die sich bisher mit dieser Materie nicht befaßt haben, auf die Notlage der
Baudenkmale aufmerksam gemacht, jedoch das Wesentliche spielt sich seit Monaten in gewissen Gremien ab,
die sich ganz besonders mit allen diesen Fragen in Verbindung mit Bundes- und Landesbehörden eingehend
beschäftigen. Von Forschungsseite stehen hier im Vordergrund die Tätigkeit des Internationalen Burgenfor-
schungs-Instituts in Rapperswil, die historischen Vereine, die örtlichen Vereine zur Förderung ihres Heimat-
Baudenkmals, die Grundbesitzerverbände, Stadtverwaltungen und besonders unsere Vereinigung usw. Seitens
der Bundesregierung und der Länderregierungen sind es in erster Linie die Landes-Denkmalpfleger und die
Oberfinanzdirektoren. Aber der Kreis ist auch sehr viel größer geworden durch die Einschaltung zahl-
reicher Bundes- und Landtagsabgeordneter, die von den privaten und besonderen Interessenten um ihre Ein-
schaltung gebeten worden sind, weil ja letzten Endes bei allen Steuergesetzen die Vorarbeit in den Bundes- und
Landtagssitzungen vorher eingehend sachlich geprüft und durchgearbeitet werden muß. Eine besondere Stel-
lung in der Gemeinschaftsarbeit nimmt in Deutschland der ,,Ausschuß zur Sicherung des privaten Kultur-
besitzes" ein. Dieser Ausschuß besteht aus 4 Vertretern der Landes-Denkmalpflege (Dr. Ritz, München;
Professor Dr. Grundmann, Hamburg; Landeskonservator Dr. Schmidt, Stuttgart; Landeskonservator Dr.
Bornheim genannt Schilling, Koblenz), 4 Vertretern des Grundbesitzes (Fürst zu Innhausen und Knyphausen,
Lütetsburg; Graf Fugger, Oberkirchberg; Freiherr von Gagern, Köln; Freiherr von Haller, Großgründlach)
sowie aus einigen Fachberatern (Prinz Sayn-Wittgenstein, München; Freiherr von Pölnitz, Administrator der
Fuggerstiftungen, Augsburg; Geheimrat Dr. Seelmann-Eggebert, Hannover; Dr. R. v. Schalburg, Köln). Die
Sitzungen beschränken sich nicht notwendig auf den engen Kreis der Mitglieder, sondern es wird, je nach der
zu behandelnden Materie, eine Reihe von interessierten Herren, Sach- und Fachberatern usw., hinzugezogen.
So werden also endlich jetzt die seit langem erwarteten, für den Schutz der Burgen und Schlösser und
ihres Inhaltes erforderlichen steuerlichen Vergünstigungen aus Billigkeitsgründen, getragen von dem Interesse
aller Länderregierungen und großer Bevölkerungskreise, im allgemeinen stark gefördert.