Vorteil.
Meggenborfer-Btäller, München
„was denn?"
„Soll die Karte abgeben, wenn jemand nach ihm fragt."
„lfer damit." Der Mberst öffnete und las: „Bedaure leb-
haft wegen massenhaft gehäufter Anträge anonyme Zuschriften
nicht berücksichtigen zu können, wollen Sie sich unter Dor-
lage einer Photographie und genauer Adresse gefälligst vor-
merken lassen I"
Der Mberst hatte so ein Gefühl, als ob ihn der Schlag
treffen sollte. So 'was von Unverfrorenheit war ihm noch
nie vorgekommen I Gr warf die Karte zu Boden und ent-
fernte sich mit allen Anzeichen ausbrechender Tollwut. Erst,
als er sich im Freien befand, stellte sich die Ueberlegung
wieder ein. wenn er es nicht darauf ankommen lassen wollte,
vom ganzen Regiment ausgelacht zu werden, mußte er, selbst
auf die Gefahr hin, daran zu ersticken, gute Saiten aufziehen.
Gr kehrte daher um und befahl dem Burschen, ihm augen-
blicklich seinen lferrn zu schicken.
Der Rest war nicht Schweigen, sondern ein riesiges
Familiengewitter mit Donner und Blitz.
Schaden aber scheint es keinen angerichtet zu haben,
denn am selben Nachmittag begleitete der von sdyrker die
Damen zum Basar und unterhielt sich dort so ausschließlich
mit Fräulein Lmmy, daß alle Welt hieraus die schwer-
wiegendsten Schlüsse zu ziehen sich für völlig berechtigt glaubte.
Stoßseufzer eines Pantoffelhelden.
— „Na, mir soll noch einmal jemand sagen, daß in meinem bsause nicht alles
nach meinem Kopfe geht!"
— „Ah — prachtvoll I Linen solch herr¬
lichen Automobilpelzmantel habe
ich noch nicht gesehen. Der kostet
aber wohl auch einen tüchtigen
bfappen Geld!"
— „Allerdings, schauderhaft teuer —
aber Du glaubst nicht, lieber
Rudi, was für einen fabel-
haftenKredit ich habe, seitdem
ich Automobil fahrel"
's elfte (Lebst.
warst D' denn gestern?"
fragt der Lehrer;
„Krank," sagt der Kaveri, „bin i' g'leg'n."
„Du Lugenbeutel, wart' i' wichs' Di'I
Drunt'vormei'mbsaus, hab'i'Di' g'sehg'n."
Net nur die Schulbank tuat er schwänzen,
Naa, vor mei'm Lsaus treibt er si' 'rum!
Da hört si's auf, z'erst schwänzt, dann lügt er,
Und no' dazu so dumm, so dumml
O. I.
Raffiniert.
Professor: „Lin famoser Rotwein,
den mir mein Kollege da aufgewartet hat
— wenn ich mich dann verabschiede, werde
ich meinen Regenschirm stehen laffenl"
Verantwortlicher Redakteur: Ferdinand Schreiber jr. Druck von I. F. Schreiber, beide in Lßlingen bei Stuttgart.
In Gesterreich-Ungarn für lferausgabe und Redaktion verantwortlich: Robert Mohr in Wien I.
Verlag von I. F. Schreiber in München und Ehlingen.