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Meggendorfer-Blätter — 61.1905 (Nr. 745-757)

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Nr. 747
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https://doi.org/10.11588/diglit.28176#0039
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Zeitschrift für Humor und Run ft

35


Pautz — fliegt es auf mit Explosion,
Da hat der Fresser seinen Lohnl —



Die guten Rinder, wieder frei,
Umtanzen den geborst'nen Hai.
Ls Han zu Wasser und zu Land
Mehr Glück die Mädchen als Verstand!
R. V.


die Hand Ihrer Tochter, und ich denke, für Ihren Schwieger-
sohn hat ja auch das ominöse Verbot keine Giltigkeit."
In Herrn Haltichs Kopf brauste und surrte es. Line
solche Keckheit hatte er doch noch nicht erlebt. Aber das sichere
Auftreten des Assessors entwaffnete ihn vollständig.
„Herr Assessor — Herr — Herr —" stammelte er. Aber
schon schlangen sich zwei weiche Arme um seinen Hals, und eine
zärtliche Stimme flüsterte: „Ach, Papa, gib ihn mir doch! Lr
ist ja nicht über die Schwelle gekommen und auch Deinen Garten
hat er ja gelobt!"
Das Wort Garten brachte den Rentier aus dem großen
Wirrwarr seiner Gedanken wieder einigermaßen zur Wirklich-
keit zurück.
„Wie — was — was sagten Sie doch über meinen Garten,
Herr Assessor?" kam es zögernd von seinen Lippen.
„Daß er ein kleines Paradies sei," beeilte sich Lisbeth
zungenfertig einzuwersen. „Und daß es eine kunstsinnige Hand
sein müsse und daß"-—
„Herr Haltich," siel nun seinerseits der Assessor ein, „schaffen
Sie auch für zwei Menschen, die sich innig lieben, ein solches
Paradies, das — das beinahe so schön wäre, wie Ihr Garten,
indem Sie unsre Hände zusammengeben zum Bunde fürs LebenI"

„Schockschwerenoti" ries Herr Haltich, den die Rührung
überrumpelte, einmal wegen des Lobes über seinen Garten und
dann weil ihm ein Zentnergewicht vom Herzen siel über die
glückliche Lösung des infamen „Schwellenverbotes" und der
damit verknüpften Familienstreitigkeiten — „Schockschwerenot,
sage ich, so nehmen Sie sie denn hin, Sie frecher Maikäfer,
der mir die schönste Blume aus meinem Garten in weniger als
einer halben Stunde weggegrast hat!"
Und Assessor Lux ließ sich das nicht zweimal sagen, Herr
Haltich aber stieg hinunter, um noch eine, diesmal viel größere —
Verlobungsbowle zu brauen.

Schnadahüpfl.
(A^rei' Bua is' a Flößer,
Mit dem is' a G'srett:
Sei' Liabst's dös is' 's Wasser — —
Und do' mag er's net!
Th. M.

Erinnert.
Freundin: „Haben Sie denn aus Ihrer Hochzeitsreise auch
manchmal an mich gedacht?"
Junge Frau: „Sehr ost sogar. Wir reisten nämlich in Ge-
sellschaft einer Dame mit einem sehr altmodischen Hut."

Alorat-Vhystk.


ie Ichsucht schwächt den Mann
Für andre sei geschäftig:

Wer andre stützen kann,
Wird für sich selber kräftig!

Karl Kock.

Kindermund.
Mama: „Seit ihrem letzten Besuche ist Tante Lmma noch
dicker geworden."
Die kleine Berta: „Ja, die Tante nimmt wirklich
überhan d."

Strafe.

Sommerfrischlerin (versuchend, eine Ruh zu melken, die ihr
aber den Eimer umwirft): „Undankbares Vieh, letzt laß Dich
wieder von den gewöhnlichen Kuhmägden melken!"
 
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