Zeitschrift für Humor und Aunst
Kritische Beobachtung.
Unter Studenten.
— „Da hat man's wieder; jetzt haben sie die
Frau überfahren! Aber, ich sag's ja immer, es kann
gar nicht anders sein. Denn wo stellen sie sich hin,
die Weiber, wenn sie sich etwas zu sagen haben?
Auf dem Wohltätigkeitsbasar.
— „Mas schreibst Du denn da?"
— „Laß mir meine Ruhe. Ich muß mir jetzt meinen Lebensunterhalt
durch die Feder verschaffen."
— „Du wirst doch nicht gar an einem Merke arbeiten?"
— „Nein, aber meinem Alten schreibe ich um Geld."
„Hinter ihm!"
hat mich oft gewundert,
Nah aus dem vollen -Hundert
Nicht einer wagte sich hervor
Nnd holl ein männlich -Haupt em-
Nnd schleuderte verwegen jpor
Dem -Herrn den Groll entgegen,
Den jeder still im Rufen trug.
Cs waren mehr ja als genug,
Zu decken ihm den Rücken —
Und liest sich keiner blicken!
Vas schien so lang mir sonderbar,
Ms wirklich einer drunter war,
Der trotzig und verwegen
Dem Herrscher trat entgegen.
Gr ist kein Weites Mal so kühn.
An fünfzig Pfeile trafen ihn.
Nie stark sein Schild auch schützte,
Wie scharf sein Schwert auch blitzte,
Was half's? Ch' er sich des versah,
Lag er in seinem Mute da,
Weil er vergessen hatte,
Dast mit der Panzerplatte
Man auch den Rücken must verseh'n,
Wenn „hinter uns" Kollegen steh'n.
Ernst Webrr.
Erhöhter Genuß.
Freundin (zur andern): „Mie man nur einen Stotterer als Verehrer
haben kann!"
— „M, das ist ja gerade das Nette daran . . . Zur Liebeserklärung hat
er gegen zwei Stunden gebraucht!"
Duell.
Sekundant: „Aber, lieber Freund, wie kannst Du Deinem Duell nur
mit solcher Besorgnis entgegensehen?"
Duellant: „Ja, weißt Du, mein Feind ist solch unsicherer Schütze,
daß er schon einmal einen Gegner im Duell angeschossen hat!"
Die myuverläsßgen Gläubiger.
— „Mie, bis Mittag haben Sie heut' geschlafen?"
— „Ja, sonst kommt jeden Morgen um sieben Uhr
ein Gläubiger, der mich weckt . . . aber man kann
sich halt auf keinen Menschen mehr ver-
lassen!"
— „Moritz, kauf ab dort dem älteren Fräulein
einen Ruß .... des großen Vorrats wegen wird
sie ihn Dir geben etwas billiger."
Am Stammtisch.
Förster: „Den Dackel hier, meine Herren, wenn
ich nicht hätt', nachher könnt' ich nie so lang in Ihrer
angenehmen Mitte verweilen. Sie wissen, meine Alte
ist nicht, wie sie sein sollte. Aber meine Schlauheit
und eben dieser Dackel hier helfen zum Teil über die
Misere hinweg. Sie werden vielleicht schon bemerkt
haben, daß mein Maldl immer so gegen zehn Uhr aus
einige Zeit verschwunden ist. Da geht er nämlich hin
zu unsrem Hause, stellt sich unters Mohnzimmerfenster
und,tut ein paar Beller. Meine Alte denkt, wenn
sie das hört: „Ah, da kommen sie ja!" geht ruhig in
ihr Schlafzimmer — mein's liegt glücklicherweise aus der
entgegengesetzten Seite — und schläft ruhig ein. Das tat'
sie nämlich nicht, wenn sie mich noch im Mietshaus wüßt'.
Der gute Dackel ist aber zehn Minuten später wieder hier an meiner Seite."
Kritische Beobachtung.
Unter Studenten.
— „Da hat man's wieder; jetzt haben sie die
Frau überfahren! Aber, ich sag's ja immer, es kann
gar nicht anders sein. Denn wo stellen sie sich hin,
die Weiber, wenn sie sich etwas zu sagen haben?
Auf dem Wohltätigkeitsbasar.
— „Mas schreibst Du denn da?"
— „Laß mir meine Ruhe. Ich muß mir jetzt meinen Lebensunterhalt
durch die Feder verschaffen."
— „Du wirst doch nicht gar an einem Merke arbeiten?"
— „Nein, aber meinem Alten schreibe ich um Geld."
„Hinter ihm!"
hat mich oft gewundert,
Nah aus dem vollen -Hundert
Nicht einer wagte sich hervor
Nnd holl ein männlich -Haupt em-
Nnd schleuderte verwegen jpor
Dem -Herrn den Groll entgegen,
Den jeder still im Rufen trug.
Cs waren mehr ja als genug,
Zu decken ihm den Rücken —
Und liest sich keiner blicken!
Vas schien so lang mir sonderbar,
Ms wirklich einer drunter war,
Der trotzig und verwegen
Dem Herrscher trat entgegen.
Gr ist kein Weites Mal so kühn.
An fünfzig Pfeile trafen ihn.
Nie stark sein Schild auch schützte,
Wie scharf sein Schwert auch blitzte,
Was half's? Ch' er sich des versah,
Lag er in seinem Mute da,
Weil er vergessen hatte,
Dast mit der Panzerplatte
Man auch den Rücken must verseh'n,
Wenn „hinter uns" Kollegen steh'n.
Ernst Webrr.
Erhöhter Genuß.
Freundin (zur andern): „Mie man nur einen Stotterer als Verehrer
haben kann!"
— „M, das ist ja gerade das Nette daran . . . Zur Liebeserklärung hat
er gegen zwei Stunden gebraucht!"
Duell.
Sekundant: „Aber, lieber Freund, wie kannst Du Deinem Duell nur
mit solcher Besorgnis entgegensehen?"
Duellant: „Ja, weißt Du, mein Feind ist solch unsicherer Schütze,
daß er schon einmal einen Gegner im Duell angeschossen hat!"
Die myuverläsßgen Gläubiger.
— „Mie, bis Mittag haben Sie heut' geschlafen?"
— „Ja, sonst kommt jeden Morgen um sieben Uhr
ein Gläubiger, der mich weckt . . . aber man kann
sich halt auf keinen Menschen mehr ver-
lassen!"
— „Moritz, kauf ab dort dem älteren Fräulein
einen Ruß .... des großen Vorrats wegen wird
sie ihn Dir geben etwas billiger."
Am Stammtisch.
Förster: „Den Dackel hier, meine Herren, wenn
ich nicht hätt', nachher könnt' ich nie so lang in Ihrer
angenehmen Mitte verweilen. Sie wissen, meine Alte
ist nicht, wie sie sein sollte. Aber meine Schlauheit
und eben dieser Dackel hier helfen zum Teil über die
Misere hinweg. Sie werden vielleicht schon bemerkt
haben, daß mein Maldl immer so gegen zehn Uhr aus
einige Zeit verschwunden ist. Da geht er nämlich hin
zu unsrem Hause, stellt sich unters Mohnzimmerfenster
und,tut ein paar Beller. Meine Alte denkt, wenn
sie das hört: „Ah, da kommen sie ja!" geht ruhig in
ihr Schlafzimmer — mein's liegt glücklicherweise aus der
entgegengesetzten Seite — und schläft ruhig ein. Das tat'
sie nämlich nicht, wenn sie mich noch im Mietshaus wüßt'.
Der gute Dackel ist aber zehn Minuten später wieder hier an meiner Seite."