Zeitschrift für Humor und Runsl
Flammer ist überglücklich über den Vorschlag
und bittet, seine beiden Cousinen Giesecke be-
nachrichtigen zu dürfen. lVutke ist nun seiner-
seits entzückt, einen ebenso unerwarteten wie
angenehmen Zuwachs an Damen zu erhalten,
drückt Herrn Flammer gerührt die Hand und
geht dann nach dem Bahnhof, um als erster
auf dem Rendezvous-Platz zu sein und die ein-
treffenden Herrschaften begrüßen zu können.
Denn das war ja seine Pflicht als Arrangeur
der Sache.
Als er auf dem Bahnhof ankain, war noch
niemand da. Natürlich I Ls war ja noch Zeit
genug. Doch es schlug to Uhr, es ward to Uhr 5
und noch immer erschien kein Mensch. war
denn alles schief gegangen? Nun, die Partie
würde gemacht werden und wenn er sie allein
unternehmen sollte. Aber es sollte nicht so weit
kommen, denn eben biegt Notar Flammer mit
seinen beiden Cousinen Giesecke um die Ccke,
und fast in demselben Augenblick erscheinen
von der andern Seite die Herren Pfeifer, Müller
und Gude. Jetzt fehlen nur noch Vetter Max
mit seiner Schwester Martha und ihrer Freundin
Marianne. Aber wenn sie nicht hätten kommen
können, so würden sie sicher einen Boten ge-
schickt haben. Sie werden sich nur verspätet
haben, tröstet sich wutke und löst einstweilen
zehn Billette nach Unter-Bempflingen. Und er
hatte richtig kalkuliert, denn Uhr 9 werden
die Vermißten in der eben ankommenden Straßen-
bahn sichtbar und beim Aussteigen mit Hellem
Jubel begrüßt.
Der Herr Gerichtsassessor glänzt am ganzen
Gesicht; er ist sich von jeher seines organi-
satorischen Talents bewußt gewesen und hat
jetzt allen etwaigen Zweiflern einen schlagenden
Beweis dafür gegeben.
Nun ist es aber auch allerhöchste Zeit, damit
der Zug nicht etwa 'gar vor der Nase weg-
fährt. — — —
„wohin fahren die Herrschaften?"
„Nach Unter-Bempflingen I"
„Der Zug ist vor einer halben Stunde
abgefahren."
Herrn wutke wird es grün vor den Augen.
Mechanisch greift er nach seinem Fahrplan:
Ab nach Unter-Bempflingen to Uhr 12, an
Sonn- und Feiertagen 9 Uhr q.2.
Kathederblüte.
— „Ueber Plutarch hätte ich zwar noch
mehr sagen können, aber dann wären Sie auch
nicht klüger geworden."
Höchste Sorgfalt.
seinem Prokuristen): „Mo haben Sie denn das
Stück Papier, auf dem die Kombination
der Schließvorrichtung angegeben war; ich
bat Sie doch, es sorgfältig zu verwahren?"
Prokurist: „Jawohl — ich habe es — in
den Gelb schrank gelegt I"
Dm Jahre 2000.
Vergnügungsfahrten am Drahtseil nach dein Wolkenrestaurant „Schwebe-
heim" (2000 m ü. M).
platze
Allein
Säule
Solist.
entzückt den süßen Tönen.
bum!
werden muß.
Die verzauberte Trommel.
^Iie Kurgäste wandeln langsam die Kolonnade entlang, während die Kur-
kapelle ein herrliches Adagio zum Vortrage bringt.
Da gibt plötzlich die große Trommel, welche in dieser Piece nicht mit-
zuwirken hat und ruhig auf dem Gestelle liegt, taktmäßig zur Musik mehrere
dumpfe Töne von sich.
Dirigent, Musiker und auch die Kurgäste blicken erschrocken zum Stand-
dieses Instruments hin. Gewiß ist der Trommelschläger betrunken!
der lehnt schon die längste Zeit mit verschränkten Armen an einer
des Pavillons und ist jetzt totenbleich vor Aufregung.
Das Konzert wird fortgesetzt. Wunderbar und ergreifend bläst der
Der Stroin der Kurgäste steht wie gebannt, alles lauscht atemlos und
Da ertönt es wieder: Bum — bum — — —
— — in so rascher Reihenfolge, daß das Tonstück jäh abgebrochen
Flammer ist überglücklich über den Vorschlag
und bittet, seine beiden Cousinen Giesecke be-
nachrichtigen zu dürfen. lVutke ist nun seiner-
seits entzückt, einen ebenso unerwarteten wie
angenehmen Zuwachs an Damen zu erhalten,
drückt Herrn Flammer gerührt die Hand und
geht dann nach dem Bahnhof, um als erster
auf dem Rendezvous-Platz zu sein und die ein-
treffenden Herrschaften begrüßen zu können.
Denn das war ja seine Pflicht als Arrangeur
der Sache.
Als er auf dem Bahnhof ankain, war noch
niemand da. Natürlich I Ls war ja noch Zeit
genug. Doch es schlug to Uhr, es ward to Uhr 5
und noch immer erschien kein Mensch. war
denn alles schief gegangen? Nun, die Partie
würde gemacht werden und wenn er sie allein
unternehmen sollte. Aber es sollte nicht so weit
kommen, denn eben biegt Notar Flammer mit
seinen beiden Cousinen Giesecke um die Ccke,
und fast in demselben Augenblick erscheinen
von der andern Seite die Herren Pfeifer, Müller
und Gude. Jetzt fehlen nur noch Vetter Max
mit seiner Schwester Martha und ihrer Freundin
Marianne. Aber wenn sie nicht hätten kommen
können, so würden sie sicher einen Boten ge-
schickt haben. Sie werden sich nur verspätet
haben, tröstet sich wutke und löst einstweilen
zehn Billette nach Unter-Bempflingen. Und er
hatte richtig kalkuliert, denn Uhr 9 werden
die Vermißten in der eben ankommenden Straßen-
bahn sichtbar und beim Aussteigen mit Hellem
Jubel begrüßt.
Der Herr Gerichtsassessor glänzt am ganzen
Gesicht; er ist sich von jeher seines organi-
satorischen Talents bewußt gewesen und hat
jetzt allen etwaigen Zweiflern einen schlagenden
Beweis dafür gegeben.
Nun ist es aber auch allerhöchste Zeit, damit
der Zug nicht etwa 'gar vor der Nase weg-
fährt. — — —
„wohin fahren die Herrschaften?"
„Nach Unter-Bempflingen I"
„Der Zug ist vor einer halben Stunde
abgefahren."
Herrn wutke wird es grün vor den Augen.
Mechanisch greift er nach seinem Fahrplan:
Ab nach Unter-Bempflingen to Uhr 12, an
Sonn- und Feiertagen 9 Uhr q.2.
Kathederblüte.
— „Ueber Plutarch hätte ich zwar noch
mehr sagen können, aber dann wären Sie auch
nicht klüger geworden."
Höchste Sorgfalt.
seinem Prokuristen): „Mo haben Sie denn das
Stück Papier, auf dem die Kombination
der Schließvorrichtung angegeben war; ich
bat Sie doch, es sorgfältig zu verwahren?"
Prokurist: „Jawohl — ich habe es — in
den Gelb schrank gelegt I"
Dm Jahre 2000.
Vergnügungsfahrten am Drahtseil nach dein Wolkenrestaurant „Schwebe-
heim" (2000 m ü. M).
platze
Allein
Säule
Solist.
entzückt den süßen Tönen.
bum!
werden muß.
Die verzauberte Trommel.
^Iie Kurgäste wandeln langsam die Kolonnade entlang, während die Kur-
kapelle ein herrliches Adagio zum Vortrage bringt.
Da gibt plötzlich die große Trommel, welche in dieser Piece nicht mit-
zuwirken hat und ruhig auf dem Gestelle liegt, taktmäßig zur Musik mehrere
dumpfe Töne von sich.
Dirigent, Musiker und auch die Kurgäste blicken erschrocken zum Stand-
dieses Instruments hin. Gewiß ist der Trommelschläger betrunken!
der lehnt schon die längste Zeit mit verschränkten Armen an einer
des Pavillons und ist jetzt totenbleich vor Aufregung.
Das Konzert wird fortgesetzt. Wunderbar und ergreifend bläst der
Der Stroin der Kurgäste steht wie gebannt, alles lauscht atemlos und
Da ertönt es wieder: Bum — bum — — —
— — in so rascher Reihenfolge, daß das Tonstück jäh abgebrochen