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Meggendorfer-Blätter — 61.1905 (Nr. 745-757)

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Nr. 754
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https://doi.org/10.11588/diglit.28176#0120
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Zeitschrift lsumor für unb Run st

Erklärt.
Herr: „Wie kommt es, daß die Bürstenbinder so viel
trinken?"
Bürstenbinder: „Ja mei, wenn wir immer an den Staub
denken, der mit unfern Bürsten wegg'wischt wird, nacha
kriegt man halt gar so a trockene Kehle."

Entsagen.


s ist ein Segen im Entsagen!
Ob Du's nicht fühlst im frischen Schmerz,

Wenn wild noch aufbäumt sich Dein Herz,

Es wird in Deiner Nacht doch tagen —

Ls ist ein Segen im Entsagen.

Sieh, Menschenlos ist das Bescheiden!
Mb hoch zu Wolken Dich Dein Flug
In kühnem Aufschwung erdfern trug,
Leicht folgt Beklagen dem Beneiden —
Sieh, Menschenlos ist das Bescheiden.

Daß Du ein Mensch bist, lern's begreifen!
Ls Dich zu lehren, rauh und hart,
Nicht bleib's dem Schicksal aufgespart;
Entsagen heißt dem Leben reifen —
Daß Du ein Mensch bist, lern's begreifen!
l>. 80N118.

Scharfe Kritik.
— „Sagen Sie mir, was ist denn der Herr Inspektor für ein
Mensch?"
— „Das Feinste an ihm ist noch sein Gehör, obwohl
er schwerhörig ist!"

Sicheres Erkennungszeichen.

„welcher von den beiden Jungen ist Ihr Sohn und welcher
Ihr Lehrling?"
„Das müssen S' doch schon an den Ghrwascheln^sehn!"




Zm Zweifel.

Alte Jungfer (während einer Lisenbahnfahrt, ZN sich): „Der hübsche junge Mann
steht" mich in einem fort an; jetzt weiß ich nicht, wird er mir im nächsten
Tunnel einen Nuß oder — meine goldene Uhr rauben."


Strenge Herren. . .
— „Ich war anfangs sehr streng gegen
meine Frau!"
— „Za, ja, darum hast Du auch nicht lange
regiert!"

Ein Fleißiger.
Dichterlin g: „was bin ich doch für
ein fleißiger Poet! — Ich mag meine
Wurst einkaufen, bei welchem Metzger ich
will, überall wird sie in Gedichte von
mir einge wi ckelt."

Verfrüht.
Sie (auf der LZochzeitsreise): „Hättest Du danwls
gedacht, Emil, daß wir uns für immer
finden würden?"
Er: „Ach wo ... ich denk' es heut' noch
nicht."

Selbsterkenntnis.
Junger Ehemann: „Unser Haushalt
kostet mehr Geld als ich aufbringen
kann; wir müßen zu sparen suchen!"
Frau (kleinlaut): „wollen wir vielleicht 'mal
eine Köchin nehmen?"
 
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