Meggendorfer-Blätter (61.1905 (Nr. 745-757))

Meggendorfer-Blätter, IRünchen


ihr Federbett auf die Schienen gelegt.
Hans Horina.


„So bringt mir einen Eimer her,
Füllt ihn mit rotem Weinei"
Er trank ihn in drei Zügen leer,
Der Kunz vom Stolzensteine.
Und als er noch vier Eimer dann
vertilgt in raschen: Zuge,
Sprach er: „In Deutschland, glaubt es,
UI ann,
Ist dies in einem Krugei" —
Benno Manns.

Grsto Rechnung.
Söhnchen): „Na, Ihr Bubi wächst ja
tüchtig."
Milliardär: „Nicht wahr? Rechnen kann
er auch schon; zähle einmal bis drei,
Bubi!"
Söhnchen: „Eine Million, zwei Million,
drei Million."

Der Kmy von Stohenliein.
Das war der Kunz von Stolzenstein;
Der saß beim vollen Glase
Und trank und trank tagaus, tagein
Wohl an die dreißig Maße.
Er trank aus Humxen, groß und schwer,
Aus Literglas und Becher,
Trank sie in einem Zuge leer
Als alter, wackrer Zecher.
Linst kam er in ein fernes Land;
Da mußt' man nichts vom Trinken,
wie er's gewohnt, und keinen fand
Er dort beim Niedersinken.
Und als er trat ins Wirtshaus ein
Und setzte schwer sich nieder,
Bracht' ihm der Wirt vom roten wein
Nur einen Viertelliter.
Erst saß Herr Kunz vor Staunen starr
Und könnt' es nicht ermessen,
Dann rief er wütend I „Alter Narr,
Soll dies den Gaumen nässen?!
Ich bin — seht Ihr es mir nicht an? -
Lin echter deutscher Zecher. —
Bringt eine Kette mir heran
Und kettet an den Becher."
„wozu denn das?" die Wirtin frug.
„Ei wohl! Das nimmt Euch Wunder?
Ich schlucke sonst den Zwerglingskrug
Beim Saufen mit hinunter."
„wir haben größ're Gläser nicht
Für unsre lieben Gäste,"
Sprach nun der Wirt, zog ein Gesicht
Und zupfte an der Weste.

Trost.
nur froh, Frauchen, daß ich es nicht war, sonst müßtest Du Dich wieder
fürchterlich ärgern."

Nidibufse.


— „Fünf schriftliche Heiratsanträge sind Dir zugegangen, und was tust
Du nun?"
Emanzipierte: „Die Hfeife damit anzünden!"

Verantwortlicher Redakteur: Ferdinand Schreiber jr. Druck von I. F. Schreiber, beide in Eßlingen bei Stuttgart.
In Gest erreich-Ungarn für Herausgabe und Redaktion verantwortlich: Robert Mohr in Wien I.
Verlag von I. F. Schreiber in München und Ehlingen.