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Zeitschrift für Humor und Aunst

Gedankensplitter,
von I'. 8oUil8.
Die Illusionen sind die
Seifenblasen, mit denen die
erwachsenen Rinder spielen.

So mancher hat ein übles Los,
weil er nie trennt, was klein,
was groß;
Und seines Lebens ganzerGram
Ist, recht besehen, nichts als
Kram.
Man rühmt sich zuweilen
seines Gleichmuts, wo man
sich seiner Gleichgültigkeit
schämen sollte.

Nun ist er Mode, alle Welt ist
entzückt . . .
Wie kommt's? — Er ist und
macht — verrückt.

Auch auf dem Schachbrett des
Lebens werden die Bauern
leicht zugering eingeschätzt.

wofür er gehalten wird,
das ist ost noch der einzige Halt
eines Menschen.

Ein Greis, der noch als Jüng-
ling fühlt —
Beneidenswert ohn' Zweifel;
Ein Greis, der noch den Jüng-
ling spielt —
Hfui Teufell


Die ganz Schlauen täuschen
uns zuweilen dadurch, daß sie
die Maske ablegen.

Wieviel mehr Glück bei
Menschen wär',
Würd' selbst man sich's nicht
raubenl
Doch fällt dem Menschen nichts
so schwer,
Als an sein Glück zu glauben.

Der gewöhnliche Mensch
vergißt seine Niederlagen,
der edle seine Siege.

In der Sommerfrische.

— „A Ser—vi—ett wollen S', gnä' Herr . . . was ist denn das?"
— „Nun, ein Tuch zum Mun d ab wisch en I"
— „Ah sol Na, warten S', — —


dös werd'n ma gleich habenl"


Bedingung.
Richter: „Sie haben Ihren Schwieger-
vater, weil die Mitgift seiner Tochter
hinterIhren Erwartungen zurückblieb,
einen Schwindler geheißen. Nehmen
Sie diese Beleidigung zurück?"
— „Ja — aber nur dann, wenn er seine
Tochter zurücknimmt!"

Erklärt,
er (Oberförster Schipperl lüagt
So damisch, daß si' alles biagt!
Und wissen S', drum hab'n seine Daxeln
Halt gar so sakrisch krumme Haxelnl
>v.


Wendepunkt.
— „warum mußte denn eure Trauung
verschoben werden?"
— „wegen einer kleinen Nikotinver¬
giftung, die sich mein Zukünftiger
am Abend vorher zugezogen hatte."
— „Aha, der wollte sich noch 'mal ordent¬
lich ausrauchen!"
 
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