BI e g g e n d o if e r s H u m o ri sl i s ch e Blälter
87
Don Hilario der Weise.
I^Ias?! schon wieder Spiegelcierl
5eit sechs wochen, ohne tvechsel
5tcts und immer diese selbe
Nur so sehr verliaßte Speisel
lveib, ich rate Dir iin Guten
Aendere dcn Spcisezettel,
Bder, bei 5an Iago, hör' es,
Ich vergesse daß ich Ritterl" -
Also tobte Don lsilario,
lveit bekannt als tapfrer Dcgcn;
Denn die geiz'go böse Alte.
lvelche seinen bsaushalt führte,
ksatte, mie so oft, ihn wieder,
Dnrch Beschncidung sciner Akahlzeit,
Zu dein höchsten Zorn gestachelt. —
„Eine Gaus, und zwar dic bestc,
Dic am llkarkte ist zu findcn
Will ich, inncn mit Rastanion
Reich gefüllt, am Tische sehen
Nächsten 5onntag! und — Taramba! —
Ich merd' dicsen mcincn Willcn
Diesmal durchzusetzen misscn!"
Lcheinbar schr crschrocken hörte
Diesen Ausbruch scines Grimmes
Donua Blauca; doch im Abgeh'n
Lpielte ihr ein list'gcs Lächcln
Um die haarbcstand'ncn Lippen
Uud sio murmelt in ihr Bärtchen i
„Tobt Ihr nur! '5 ist uicht zum Erften
Daß Ihr mcinem Regimente
Zu cntschlüpsen suchet, Edler!
Doch ich weiß Luch zu bchandelu,
Daß Ihr tauzt nach meincr Pfeife!" -
„Bravo!" ricf es da vom Lingang,
Nicht der Alten aber galt cs,
Sondcrn Dou fisilarios Rede,
Denn cin guter Freund und Nachbar —
Lin Laballcro Don Fernando —
bfatte, um Besuch zu machen,
Grad die Schmelle überschritten
Und war Zeuge so gewesen.
„Bravo! Rafft Luch auf, ksilario,
wahret Lure heil'gen Rechte,
Zeigt es dieser pfiichtvergess'nen,
Alten Dame, was fie schuldigl
Meincn besten Glückmnnsch hent schon
Zu dcm leckcrn Sountagsbratenl"
Und dcr Sonntag mar gekommen;
Dou kfilario saß bei Tische.
Des erwähnten Freundes Blicke
Aber schweiften durch das Fenster.
Neugier hatte ihn getrieben,
Gb kfilario der Tyrannin
Lndlich doch sei kferr gewordcn.
Aber was er fieht, besremdet
Ihn in allerhöchstem Gradei
Abgebräunte Lcberwü r st e
Aß mit vielcm Zlppctitc,
5tatt der schroff erheischten, zarten
Lonntagsgans der edle Ritterl
Näher tretend srug Fernando:
„Aber sagt mir nur, Nielteurer,
Gänsebraten wolltet Ihr doch
Und nun speist Ihr Leberwürstel"
„Ldler Don!" sprach drauf kfilario,
„kfätt' ich von dem alten Drachen
Teberwürste mir bcdungen
5tünden houte sicher wieder
^piegelcier auf dem Tische;
Da ich aber diplomatisch,
^ine teu're Gans gefordert
bchwelg' ich heut in Leberwürfienl
E/-'ilt Ihr, Don, so ist's nun cinmal
A»f der welt - das denkbar Bestc
ttlnß man zu erstreben suchen —
valbwegs Gutes zu erreichenl"
Th. W.
Der Kicherere.
kferr: „Mie, kferr Professor, 5ie habcn eineu Regenschirm mitgenommen und haben
doch sür heuto schön prophozeit?"
Professor der llketeorologie: „Ia; aber mein Laubsrosch kiindigt Rcgen anl"
Drnckfehler.
„Nur noch einmal", flüsterte Arthur, „nur noch einmal küsse meinen Mond."
. . . Das brachte den Förstcr zum höchstcu Zorn und er ricf: „lfinaus, hinans
oder ich schlage Dich zu Lodcn!"
.Du bist mir das Liebste auf der kvelt," sprach kosend Anastasia und küßte
ihr Kännchen ungezählte Male . . .
. . . Die Silberbeschließerin konnte das Dienstpersonal ausforschen mie sie wollte,
wo die Töffel waren, wußte keines zu sagen . . .
. . Mit allen Mittcln bemühte sich der General kalt zu bleibcn, abcr seine
Scbwester schürte unablässig an ihm, und sie brachte cs wirklich so weit, daß der alte
Liscutopf iii unglaubliche kfitze geriet.
So leer wie voriges Iahr will ich heuer an weihnachten nicht wieder aus-
qehen^ sagte Lulalia, „wenn wieder nieinand an mich denkt, dann beschenko ich
mich selbst und kaufe mir ganz im geheimen ein Süffchen!"
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Don Hilario der Weise.
I^Ias?! schon wieder Spiegelcierl
5eit sechs wochen, ohne tvechsel
5tcts und immer diese selbe
Nur so sehr verliaßte Speisel
lveib, ich rate Dir iin Guten
Aendere dcn Spcisezettel,
Bder, bei 5an Iago, hör' es,
Ich vergesse daß ich Ritterl" -
Also tobte Don lsilario,
lveit bekannt als tapfrer Dcgcn;
Denn die geiz'go böse Alte.
lvelche seinen bsaushalt führte,
ksatte, mie so oft, ihn wieder,
Dnrch Beschncidung sciner Akahlzeit,
Zu dein höchsten Zorn gestachelt. —
„Eine Gaus, und zwar dic bestc,
Dic am llkarkte ist zu findcn
Will ich, inncn mit Rastanion
Reich gefüllt, am Tische sehen
Nächsten 5onntag! und — Taramba! —
Ich merd' dicsen mcincn Willcn
Diesmal durchzusetzen misscn!"
Lcheinbar schr crschrocken hörte
Diesen Ausbruch scines Grimmes
Donua Blauca; doch im Abgeh'n
Lpielte ihr ein list'gcs Lächcln
Um die haarbcstand'ncn Lippen
Uud sio murmelt in ihr Bärtchen i
„Tobt Ihr nur! '5 ist uicht zum Erften
Daß Ihr mcinem Regimente
Zu cntschlüpsen suchet, Edler!
Doch ich weiß Luch zu bchandelu,
Daß Ihr tauzt nach meincr Pfeife!" -
„Bravo!" ricf es da vom Lingang,
Nicht der Alten aber galt cs,
Sondcrn Dou fisilarios Rede,
Denn cin guter Freund und Nachbar —
Lin Laballcro Don Fernando —
bfatte, um Besuch zu machen,
Grad die Schmelle überschritten
Und war Zeuge so gewesen.
„Bravo! Rafft Luch auf, ksilario,
wahret Lure heil'gen Rechte,
Zeigt es dieser pfiichtvergess'nen,
Alten Dame, was fie schuldigl
Meincn besten Glückmnnsch hent schon
Zu dcm leckcrn Sountagsbratenl"
Und dcr Sonntag mar gekommen;
Dou kfilario saß bei Tische.
Des erwähnten Freundes Blicke
Aber schweiften durch das Fenster.
Neugier hatte ihn getrieben,
Gb kfilario der Tyrannin
Lndlich doch sei kferr gewordcn.
Aber was er fieht, besremdet
Ihn in allerhöchstem Gradei
Abgebräunte Lcberwü r st e
Aß mit vielcm Zlppctitc,
5tatt der schroff erheischten, zarten
Lonntagsgans der edle Ritterl
Näher tretend srug Fernando:
„Aber sagt mir nur, Nielteurer,
Gänsebraten wolltet Ihr doch
Und nun speist Ihr Leberwürstel"
„Ldler Don!" sprach drauf kfilario,
„kfätt' ich von dem alten Drachen
Teberwürste mir bcdungen
5tünden houte sicher wieder
^piegelcier auf dem Tische;
Da ich aber diplomatisch,
^ine teu're Gans gefordert
bchwelg' ich heut in Leberwürfienl
E/-'ilt Ihr, Don, so ist's nun cinmal
A»f der welt - das denkbar Bestc
ttlnß man zu erstreben suchen —
valbwegs Gutes zu erreichenl"
Th. W.
Der Kicherere.
kferr: „Mie, kferr Professor, 5ie habcn eineu Regenschirm mitgenommen und haben
doch sür heuto schön prophozeit?"
Professor der llketeorologie: „Ia; aber mein Laubsrosch kiindigt Rcgen anl"
Drnckfehler.
„Nur noch einmal", flüsterte Arthur, „nur noch einmal küsse meinen Mond."
. . . Das brachte den Förstcr zum höchstcu Zorn und er ricf: „lfinaus, hinans
oder ich schlage Dich zu Lodcn!"
.Du bist mir das Liebste auf der kvelt," sprach kosend Anastasia und küßte
ihr Kännchen ungezählte Male . . .
. . . Die Silberbeschließerin konnte das Dienstpersonal ausforschen mie sie wollte,
wo die Töffel waren, wußte keines zu sagen . . .
. . Mit allen Mittcln bemühte sich der General kalt zu bleibcn, abcr seine
Scbwester schürte unablässig an ihm, und sie brachte cs wirklich so weit, daß der alte
Liscutopf iii unglaubliche kfitze geriet.
So leer wie voriges Iahr will ich heuer an weihnachten nicht wieder aus-
qehen^ sagte Lulalia, „wenn wieder nieinand an mich denkt, dann beschenko ich
mich selbst und kaufe mir ganz im geheimen ein Süffchen!"