Meggendorfers Humoristische Blätter.
„!7n ivarten 5e, ich mill 5ie e tnßchen lcichten, das wär'n
iner glcich habeni" Und der Nachtmächter hilft snchen.
Das dauert ivieder eine ganze Meilc. Ab nnd zn blciben
Passanten stehen, fragen, was da vorgcht, nnd beteiligen sich
dann ans Utenschenliebc anch init an der Snche.
Lin zweiter Nachtwächter schlicßt sich an, ein dritter. Der
täaufe wächst: schließlich wiinmelt der ganzc plah von Uteiischcn,
die in heiligem Lifer bei Laterncnschcin den Straßcnschinutz
nach dem silbernen Griff dnrchwnhlcn.
Mit einem Male fährt der erste Nachtwächter dicht neben
Briiller wie von ciner Tarantel gestochen einpor: „Nn — nce
— Areizboinbcncleinent > lsär'n 5e — halten Se nns for Narrcn?"
„Ich — Sie for Narren — was?" fragt der Briiller ganz
verblnfft. — „Ia, zuin Dunnermetter," schreit der Nachtwächter
ivntend nnd kann doch das Lachen nicht halten, — „oder wis-
scn Se äinende selber nich, daß Se soit enner halwcn Stunde
init'n Scheringriffe nach unten loofen?"
„Sag' 'mal, bist Dn anf dem gestrigen Balle nicht den
bunderttausend Mark begegnet, die ineine Licbossctzn-
sncht stillen würden?"
„ckuffe".
§i» »ncndlichcr Liclicsroi»»».
I^erzzerreißend war der Abschied,
Tiefergreifend ihre Alage.
Nächste Friih schon cilt znr Post sie
Und so fort durch — vierzehn Lagc.
Iininer nnr dieselbe Antwort
lfört sie da init lserzenspochen —
Nichtsl Aein Briefl „Ach schon vergesscnl"
weint nnd seufzt sie dnrch — vicr wochen.
Doch dann trocknct sie die Thränen,
Zeigt der lvelt, die doch nnr bsohn hat,
Lin Gesicht, das strahlend lächelt
Mieder — schon iin zweiten Utonat.
Dnrch den Ballsaal schwebt sie tanzend,
Bluinen in dem blonden lhaare,
In dem Arme eines Andern
Schon nach — einem viertel Iahre.
Anrze Zeit darauf ergab sich,
T>aß anch der „verreisen mußte" —
Und am Bahnhof, schmerzverloren,
Aiißt ihn tausendmal die Guste.
lherzzerreißend war dcr Abschied,
Tiefergrcifcnd ihre Alage.
Nächstc Friih schon eilt zur Post sic
Und so fort dnrch — vierzehn Lage.
(U. s. w. Lä libitum.)
Th. Mittler.
„!7n ivarten 5e, ich mill 5ie e tnßchen lcichten, das wär'n
iner glcich habeni" Und der Nachtmächter hilft snchen.
Das dauert ivieder eine ganze Meilc. Ab nnd zn blciben
Passanten stehen, fragen, was da vorgcht, nnd beteiligen sich
dann ans Utenschenliebc anch init an der Snche.
Lin zweiter Nachtwächter schlicßt sich an, ein dritter. Der
täaufe wächst: schließlich wiinmelt der ganzc plah von Uteiischcn,
die in heiligem Lifer bei Laterncnschcin den Straßcnschinutz
nach dem silbernen Griff dnrchwnhlcn.
Mit einem Male fährt der erste Nachtwächter dicht neben
Briiller wie von ciner Tarantel gestochen einpor: „Nn — nce
— Areizboinbcncleinent > lsär'n 5e — halten Se nns for Narrcn?"
„Ich — Sie for Narren — was?" fragt der Briiller ganz
verblnfft. — „Ia, zuin Dunnermetter," schreit der Nachtwächter
ivntend nnd kann doch das Lachen nicht halten, — „oder wis-
scn Se äinende selber nich, daß Se soit enner halwcn Stunde
init'n Scheringriffe nach unten loofen?"
„Sag' 'mal, bist Dn anf dem gestrigen Balle nicht den
bunderttausend Mark begegnet, die ineine Licbossctzn-
sncht stillen würden?"
„ckuffe".
§i» »ncndlichcr Liclicsroi»»».
I^erzzerreißend war der Abschied,
Tiefergreifend ihre Alage.
Nächste Friih schon cilt znr Post sie
Und so fort durch — vierzehn Lagc.
Iininer nnr dieselbe Antwort
lfört sie da init lserzenspochen —
Nichtsl Aein Briefl „Ach schon vergesscnl"
weint nnd seufzt sie dnrch — vicr wochen.
Doch dann trocknct sie die Thränen,
Zeigt der lvelt, die doch nnr bsohn hat,
Lin Gesicht, das strahlend lächelt
Mieder — schon iin zweiten Utonat.
Dnrch den Ballsaal schwebt sie tanzend,
Bluinen in dem blonden lhaare,
In dem Arme eines Andern
Schon nach — einem viertel Iahre.
Anrze Zeit darauf ergab sich,
T>aß anch der „verreisen mußte" —
Und am Bahnhof, schmerzverloren,
Aiißt ihn tausendmal die Guste.
lherzzerreißend war dcr Abschied,
Tiefergrcifcnd ihre Alage.
Nächstc Friih schon eilt zur Post sic
Und so fort dnrch — vierzehn Lage.
(U. s. w. Lä libitum.)
Th. Mittler.