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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 24.1896 (Nr. 262-274)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16562#0127
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s23

-Liebevoll'e Nürsorge.

ittmeister vonSteigbiige!
^sVgiebtdemVffizierskorps
seines Regiments und dcssen
Damen ein Revanchesouper.

Der Vberst und Regiments-
kommandeur, ein alter )ung-
geselle, welcher, zart gesagt,
Mcinlicbhaber ist, sttzt zwi-
schen dem Gastgeber nnd
seiner Gattin. Der Ritt-
meister kennt die Liebstaberei
seines vorgesetzten sestr wostl
nnd er bat selbstverständlich
fiir die betreffenden Lieblings-
sorten desselben gesorgt nnd
einem Gefreiten seiner
-chwadron, den er heute
auslstlfsweise zur Bedienung
bei Tische beigezogen, die
Brder gegcben, so oft er das
Glas des lserrn Vberst leer
seste, dieses sofort wieder anf-
Zufiillen.

Der Gefreite Potznanzky
kommt diesem Befestle an-
fänglich mit Lifer nach, plötz-
lich aber und gerade wie der
Ronimandeiir beginnt so
recht lustig und liebenswür-
dig zu werden — bleibt sein
Glas leer nnd immer leer-
Gr greift schon zn öfteren-
malen nach demselben, hebt
es an den kNund, natiirlich
aber immer mit demselben
^csnltat und seine Liebens-
wiirdigkeit beginnt bereits
^arnnter zu leiden. Lndlich
t'einerkt anch der Rittmeister
bic konstante Leere im Glase
^cs läerrn Vberst und seine
-lngen suchenpotznanzky,den
l>c rnstig a„r Biiffet lehnend
stnden. ksastig macht er die
puntoinime des Einschen-

(Lmpfindüch.

Liistreri „Sinten in der F°r''e
^ vor vielen tausend Icchren

vov vielen rNNjvitL' c

ens gegen den Gefrerten, Dame: „Weshalb stxieren

der aber schüttelt nur, pfiffiS
>ächelnd, mit dem Aopfe.

Wiitend stestt endlich von ,

^teigbügel auf, winkt Potznanzky in ein Uebenznnmer uni fa st
ifin dort wütend an: -

„§um Donnerwetter, warum fiillen -ie da,
perr» Bberst nicht sosort wieder auf, sobald cr ausgetrunken,
wie ich es Ihnen doch ansdrücklich befostlen habe?"

»Gntschuldigen, kerr Rittmeifier," antwortet der,schlau btin-
lielnd.dem verblüfften Rittineister, „war ich schon einmal 'oimnan
diert bei herrn Obersten, weiß ich daher ganz genau, dab er
kann vertraaen zwei ^lflaschen und die stat er fetzt s^ in
trinkt er mestr^ kriegt er Aater und Rcgiment stat sichcr
worgeu miserablichen Tagl"

seken Sie den Drachenfels. Seinen rlamen par er oaper, weil
dortselbst ein Drache gekaust haben foll . . . '

Sie mich inimer, Sie, Sie . . .

Kindermund.

Die kleinc Llsa: „Nicht wastr, Maina, in Frankreich rnft

der Auckuck Uückück?"

Kpruch.

Druckfehler.

Rls der kranke Graf eiri Dutzend Billen
fiikltc er sich bedeutend wolster.

geschluckt statte,

^7>er Feigen Brauch ist überall
Der nämliche: Sie machen
Zur ksexe jedes alte Iveib,
Zedwedcn Molch znm Drachcn.

Dorschlag.

'venn so viele junge Aiinstler als wunderkinder be-
rühmt werden, warum ist noch keine alternde Sängerin auf
den Gedanken gekommen, sich als w und er s ch a ch te l zu
produzieren?
 
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