Eugene Delacroix: Les Femmes d’Alger.
Louvre, Paris.
refüsiert wurde und jetzt in der Sammlung Fasquelle hängt. Der
Versuch, etwas den „Femmes d’Alger“ Verwandtes zu schaffen,
springt in die Augen. Die Motive ähneln sich. Die gelungenste
Figur, die Sklavin rechts, die den Spiegel hält, kommt in Einzel-
heiten einer der Gestalten des Delacroixschen Werkes nahe. Die
im Hintergrund sitzende Frau erinnert an die Negerin. Selbst
in der Ausstattung des Gemachs fühlt man das Vorbild. Bei dem
Vergleich sinkt der Moderne. Der tollkühne Versuch, gerade dies
gefährlichste aller Werke, das selbst Delacroix nur mit Aufbietung
seiner ganzen Kunst vor den Klippen bewahrte, zum Muster zu
nehmen, mußte mißlingen. Nahezu alles, was in dem Vorbild Be-
wunderung erheischt, geht verloren: Die Komposition, für die Renoir
zum erstenmal die bedenkliche schräge Schlachtordnung gewählt
hat, der Ausdruck der Gestalten, denen man nur zu sehr die
Verkleidung ansieht, vor allem die Farbe. Statt der majestätischen
Ruhe des Meisters, der mit allen Mitteln des Okzidents diese orienta-
lische Szene genauester Observanz hinstellt und die hundert leuch-
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Louvre, Paris.
refüsiert wurde und jetzt in der Sammlung Fasquelle hängt. Der
Versuch, etwas den „Femmes d’Alger“ Verwandtes zu schaffen,
springt in die Augen. Die Motive ähneln sich. Die gelungenste
Figur, die Sklavin rechts, die den Spiegel hält, kommt in Einzel-
heiten einer der Gestalten des Delacroixschen Werkes nahe. Die
im Hintergrund sitzende Frau erinnert an die Negerin. Selbst
in der Ausstattung des Gemachs fühlt man das Vorbild. Bei dem
Vergleich sinkt der Moderne. Der tollkühne Versuch, gerade dies
gefährlichste aller Werke, das selbst Delacroix nur mit Aufbietung
seiner ganzen Kunst vor den Klippen bewahrte, zum Muster zu
nehmen, mußte mißlingen. Nahezu alles, was in dem Vorbild Be-
wunderung erheischt, geht verloren: Die Komposition, für die Renoir
zum erstenmal die bedenkliche schräge Schlachtordnung gewählt
hat, der Ausdruck der Gestalten, denen man nur zu sehr die
Verkleidung ansieht, vor allem die Farbe. Statt der majestätischen
Ruhe des Meisters, der mit allen Mitteln des Okzidents diese orienta-
lische Szene genauester Observanz hinstellt und die hundert leuch-
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