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Meiners, Christoph: Geschichte des Luxus der Athenienser von den ältesten Zeiten an bis auf den Tod Philipps von Macedonien
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.5548#0425
366 Gefchichte des Luxus der Âthmimfer von den älteßen Zelten an,
und im Sinne hatten, als sie ihre Erklärungen des Luxus bilde-
ten, und über die Vortheile oder Nachtheile desielben entschei-
dende Urtheile fällten. Ich hoffe daher, dass eine kritische Unter-
suchung des Ursprungs und Fortgangs des Luxus unter den Athe-
niensern, ausser dem Lichte, was sie auf die Geschichte, die Sit-
ten, und Lebensart dieses berühmten Volkes werfen muss, die
künftigen Liebhaber der Staatswissenschaft in ihren Betrachtungen
leiten, und sie veranlassen werde, ihre Gedanken genauer zu be-
stimmen, und sorgfältiger einzuschränken, als bisher gescheheh ist.
Wenn ich den Luxus in allen Gestalten und Altern, in wel-
chen er sich unter den Atheniensern gezeigt hat, betrachte; so
glaube ich nicht, dass man ihn zugleich richtig und vollständig an-
ders , als auf folgende Art erklären kann : nämlich als eine Anwen-
dung der Reichthümer, oder des Vermögens ganzer Völker oder
einzelner Familien und Personen zur Anschaffung und zum Genuss
von Gegenständen, die durch denFleiss und die Geschicklichkeit
von Menschen gewonnen oder veredelt werden, und die weder
nothwendig sind, uns gut und gesund zu nähren und zu kleiden,
noch uns gegen die Angrisfe von Feinden oder die Unbequemlich-
keiten der Witterung zu schützen, sondern die bloss oder haupt-
sächlich dazu dienen, unsere Sinne, oder gewisse herrschende
Leidenschaften, besonders Eitelkeit und Ehrgeiz zu ergötzen und
zu besriedigen.
Man muss allemal, wenn man der Geschichte des Luxus nach-
spürt, besonders aber, wenn man die Vortheile und Nachtheile
desselben gegen einander abwägen will, den Luxus ganzer Staa-
ten vom Luxus von Privatpersonen, oder den össentlichen vom
Privatluxus unterscheiden : denn beyde sind nicht immer beysam-
und im Sinne hatten, als sie ihre Erklärungen des Luxus bilde-
ten, und über die Vortheile oder Nachtheile desielben entschei-
dende Urtheile fällten. Ich hoffe daher, dass eine kritische Unter-
suchung des Ursprungs und Fortgangs des Luxus unter den Athe-
niensern, ausser dem Lichte, was sie auf die Geschichte, die Sit-
ten, und Lebensart dieses berühmten Volkes werfen muss, die
künftigen Liebhaber der Staatswissenschaft in ihren Betrachtungen
leiten, und sie veranlassen werde, ihre Gedanken genauer zu be-
stimmen, und sorgfältiger einzuschränken, als bisher gescheheh ist.
Wenn ich den Luxus in allen Gestalten und Altern, in wel-
chen er sich unter den Atheniensern gezeigt hat, betrachte; so
glaube ich nicht, dass man ihn zugleich richtig und vollständig an-
ders , als auf folgende Art erklären kann : nämlich als eine Anwen-
dung der Reichthümer, oder des Vermögens ganzer Völker oder
einzelner Familien und Personen zur Anschaffung und zum Genuss
von Gegenständen, die durch denFleiss und die Geschicklichkeit
von Menschen gewonnen oder veredelt werden, und die weder
nothwendig sind, uns gut und gesund zu nähren und zu kleiden,
noch uns gegen die Angrisfe von Feinden oder die Unbequemlich-
keiten der Witterung zu schützen, sondern die bloss oder haupt-
sächlich dazu dienen, unsere Sinne, oder gewisse herrschende
Leidenschaften, besonders Eitelkeit und Ehrgeiz zu ergötzen und
zu besriedigen.
Man muss allemal, wenn man der Geschichte des Luxus nach-
spürt, besonders aber, wenn man die Vortheile und Nachtheile
desselben gegen einander abwägen will, den Luxus ganzer Staa-
ten vom Luxus von Privatpersonen, oder den össentlichen vom
Privatluxus unterscheiden : denn beyde sind nicht immer beysam-