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Meurer, Moritz
Pflanzenformen: vorbildliche Beispiele zur Einführung in das ornamentale Studium der Pflanze; zum Gebrauche für Kunstgewerbe- und Bauschulen, Technische Hochschulen und höhere Unterrichtsanstalten sowie für Architekten und Kunsthandwerker — Dresden, 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.43158#0107
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Nymphaeablattes (Nymphaea odorata} zu sehen; durch diesen Abschnitt wird der Stiel des Blattes frei-
gelegt und eine gegenseitige Überdeckung seiner Lappen vermieden.
In der Gesamtbildung dem Frauenmantelblatte ähnlich, giebt die untere Zeichnung der Tafel in
dem Blatte des Storchschnabels ein Beispiel weiterer Verzweigung der Strahlenrippen in fiederteilige
Nebenrippen. Die Lappen des Blattes werden dadurch in drei Unterlappen geteilt, die auf ihrer Unter-
aussen-) seite noch einmal gezähnt sind. Diese Zähnungen sind aber nur im Mittellappen des Blattes
und im ersten Seitenlappen ausgebildet, im zweiten Seitenlappen nur noch im mittleren Teile des-
selben und nach dem Blattfusse nehmen diese Teilungen fortschreitend ab: der unterste Lappen, der
auch hier mit seinem Nachbar eine zusammenhängende Figur giebt, hat gar keine Gliederung. Die Ein-
schnitte der Untergliederungen der Lappen liegen mit ihren inneren Endpunkten ebenfalls in einer
Kurve (die mittlere punktierte Linie), welche in ihrer Form der äusseren blattumgebenden und der
inneren das Blattfleisch umschreibenden Cykloide entspricht.
Äusser den Storchschnabelgewächsen bieten die Familien der Akonite, Rittersporne und Malven
Beispiele ausgesprochen strahlennerviger Disposition ihrer Berippung und in ihrer reichen Randgliede-
rung ornamental verwertbare Motive für die Bildung jener fächer- und palmettenartigen Blattformen,
welche zu den ältesten Typen unseres vegetabilen Ornamentes gehören.
 
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