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Weinfurter, Stefan; Schneidmüller, Bernd [Bibliogr. antecedent]; Weinfurter, Stefan [Bibliogr. antecedent]
Päpstliche Herrschaft im Mittelalter: Funktionsweisen - Strategien - Darstellungsformen — Mittelalter-Forschungen, Band 38: Ostfildern, 2012

DOI article:
Gresser, Georg,: Zur Funktion der päpstlichen Synode in der Zeit der Kirchenreform
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34754#0082

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GEORG GRESSER

Zur Funktion der päpstlichen Synode
in der Zeit der Kirchenreform

Im folgenden sollen einige zentrale Momente des Bereiches von Theorie und
Praxis der päpstlichen Synode im 11. und 12. Jahrhundert und ihr Verhältnis zum
päpstlichen Amt vorgestellt werden1. Es geht darum zu zeigen, wie in der Zeit der
Reformpäpste - insbesondere durch Gregor VII. - die päpstliche Synode zu einer
Funktion päpstlicher Herrschaft im Mittelalter geworden ist. Mit anderen Worten:
Die Institution der päpstlichen Synode in der Epoche der sog. Gregorianischen
Reform soll auf ihre Funktion im Bezug zur Rolle des Papsttums im gesamten orbis
christiamis untersucht werden. Zu diesem Zweck muss zunächst einmal eine Defi-
nition der beiden zentralen Begriffe gegeben werden: Was ist eigentlich die päpst-
liche Synode oder ein Konzil2? Was ist mit dem päpstlichen Primat gemeint3? In
einem zweiten Schritt soll dann versucht werden, die Entwicklungslinien aufzu-
zeigen, die zum Wandel im Verhältnis dieser beiden Institutionen geführt haben.

1 Grundlegende Literatur: Johannes Laudage, Priesterbild und Reformpapsttum im 11. Jahr-
hundert (Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte 22), Köln/Wien 1984; Ders., Ritual und
Recht auf päpstlichen Reformkonzilien (1049-1123), in: Archivum Historiae Conciliorum 29,
1997, S. 287-334; Ders., Rom und das Papsttum im frühen 12. Jahrhundert, in: Europa an der
Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert. Festschrift für Werner Goez, hg. von Klaus Herbers,
Stuttgart 2001, S. 23-53; Johannes Laudage, Gregorianische Reform und Investiturstreit
(Erträge der Forschung 282), Darmstadt 1993; Georg Gresser, Die Synoden und Konzilien in
der Zeit des Reformpapsttums in Deutschland und Italien von Leo IX. bis Calixt II. 1049-1123
(Konziliengeschichte, Reihe A 21), Paderborn/München/Wien/Zürich 2006; Georg Gresser,
Sanctorum patrum auctoritate - Zum Wandel der Rolle des Papstes im Kirchenrecht auf den
päpstlichen Synoden in der Zeit der Gregorianischen Reform, in: Zeitschrift für Rechts-
geschichte. Kanonistische Abteilung 122, 2005, 59-73; Wolfgang Klausnitzer, Der Primat
des Bischofs von Rom. Entwicklung - Dogma - Ökumenische Zukunft, Freiburg /Basel /Wien
2004; Regina Radlbeck-Ossmann, Vom Papstamt zum Petrusdienst. Zur Neufassung eines
ursprungstreuen und zukunftsfähigen Dienstes an der Einheit der Kirche (Konfessionskund-
liche und Kontroverstheologische Studien 75), Paderborn 2005.
2 Im folgenden werden die Begriffe Synode und Konzil in synonymer Weise gebraucht, was dem
zeitgenössischen Befund in den Quellen entspricht. Zur Problematik vgl. Gresser, Synoden
(wie Anni. 1), S. 573-578.
3 Klaus Schatz, Der päpstliche Primat. Seine Geschichte von den Ursprüngen bis zur Gegen-
wart, Würzburg 1990.
 
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