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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1.1872-1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.5262#0002
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Zielpunkte und Anfänge

grösseren Texte her, welche zur Erläuterung der
ausserordentlichen Publicationen beslimmt sind ; und
wir hoffen, dass die Gunsl der Umslände, welche
der Gesellschaft bereits im erslen Jahre ihres Be-
slehens einen so ehrenvollen Erfolg ermöglichte,
bald eine Vermehrung dieses letzteren Theiles durch
Aufnahme von orientirenden Auffätzen über verviel-
fältigende Kunsl im Allgemeinen gestatten werde.
Einstweilen möge der bescheidene Anfang des
Blattes bei den Mitgliedern und Freunden der «Ge-
sellschaft für vervielfältigende Kunsl» eine wohlwol-
lende Aufnahme finden! C. v. Lützow.

Zielpunkte und Anfänge der „Gesellschaft für
vervielfältigende Kunst."
Ausschliessliche Pssege der vervielfältigenden
Kunsl, Ueberwindung des Helotenthumes, dem sie
durch das Kunslvereinswesen verfallen war, und Ab-
wehr aller vordringlichen Vervielfältigungsarteu der
Neuzeit, welche nur den Schein der Kunsl borgen:
das sind in Kürze die Zielpunkte, welche sich die
Gründer der «Gesellschaft für vervielfältigende Kunsl»
geslellt haben.
Hervorgegangen aus dem durch lange Jahre
in Wien beslandenen «Verein zur Beförderung der
bildenden KUnsle», erfreute sich .die Gesellschaft
gleich bei ihrem Entslehen zahlreicher Gönner und
werthvoller Verbindungen. Als die wichtigsle darun-
ter muss die Verbindung mit der Wiener Künstler-
genossenschaft bezeichnet werden, welche den Mit-
gliedern der Gesellschaft laut besonderen Ueberein-
kommens das Recht des freien Eintrittes zu allen
im Künstlerhause stattfindenden Kunstausslellungen
sicherte. Allerdings ist der Ankauf von Kunstwerken
auf diesen Ausstellungen und deren alljährliche Ver-
losung unter die Mitglieder, wie der Verein sie
statutenmässig vorzunehmen hatte, grundsätzlich von
unserm Programm ausgeschlossen geblieben. Statt
unsere Kräfte zu zersplittern und wenige oder mittel-
mässige Bilder zu kaufen, neben denen dann Kupfer-
slich und Farbendruck in üblicher Weise als «Nieten-
blätter» zu dienen hätten, concentriren wir unsere
Mittel und suchen durch wahrhaft gediegene Repro-
duction die Segnungen der Kunst möglichsl allgemein
und gleichmässig zu verbreiten. So gedenken wir
den Mitgliedern für den Ausfall des Losgewinnes
vollen Ersatz bieten zu können, um so reichlicheren
Ersatz, je weiter die im Zuge befindlichen Arbeiten
vorschreiten und je grössere Unternehmungen der
wachsende Kreis der Mitglieder uns gestatten wird.
Unsere erste Sorge musste das seit 1870 er-
scheinende Album sein, das insbesondere darauf

berechnet ist, den hervorragenden Erscheinungen
moderner Kunst, namentlich solchen, die in Wien
zur Ausstellung gelangen, dauernde Erinnerung und
Anerkennung zu verschasfen (Statuten $ 2, a). In
den vier bis jetzt erschienenen Heften, welche sich
des zunehmenden Beifalls der Mitglieder zu erfreuen
hatten, wurden folgende Stiche und Radirungen
publicirt:
Heft I. Friedländer, „Der neue Kamerad", gestochen
von Doby.
Hanseh, „Lambathsee", gestochen von Pott.
Gauermann, „Verendender Hirsch", Origiiial-
Radirung.
I.ausberger, „Vorhang im neuen Opernhause, Ge-
sammtbild", gestochen von Külse-
rn e y e r.
— „Vorhang, Ländliche Musik'', ge-
stochen von Sonnen leite r.
— „Vorhang, Tanz", gestochen von
Eissenhardt.
Hest II. De fr egger, „Speckbacher", gestochen von Son-
nenleiter.
Felix, „Bacchantin", radirt von Unger.
Schönn, „Gänsemarkt inKrakau", radirt von Unger.
Makart, „Der Lieblingspage", radirt von Unger.
Jettel, „AnderKüste vonDieppe", radirtvonUnger.
I.ichtenfels, „Bei Lundenburg", radirt von Unger.
liest III. I'ettenkofen, „Zigeunerin", radirt von Unger.
Thören, „Die Nähe des Wolses", radirt von Unger.
Passini, „Die Beichtenden", radirt von Unger.
Schmitson, „Scheuende Ochsen", radirt von Klaus.
Canon, „Flamingojagd", radirt von Klaus.
Schreyer, „Wallachisches Fuhrwerk", radirt von
Unger.
Heft IV. Alt, Rudolf, „Das neue Opernhaus", Originalradirung.
Laufberger, „Vorhang, Mittelbild", gestochen
von Doby.
— „Vorhang, Hochzeit", gestochen von
Eissenhardt.
Rahl, „Vorhang, Argonautenzug", gestochen von
Klaus.
Lausberger, „Bauern in der Ramsau", Original-
radirung.
Braith, „Thierstück", radirt von Unger.
In den folgenden Heften, von denen das fünfte
soeben erscheint, das sechste im Januar 1873 aus-
gegeben wird, kommen ausser dem Stich und der
Radirung auch die Chromo - Xylographie und der
lithographische Farbendruck zur Anwendung. Es
enthält:
Hest V. VanEyck, „Bildniss eines Unbekannten" im Bel-
vedere, Xylographischer Farbendruck
von Paar*).
Eberle, „Psändung", Radirung von Unger.
Schmitson, „Pserde im Schnee", Radirung von
Klaus.
Lausberger, „Siegessansare", Stich vonRauscher.
— „Jagdsansare", Stich von Doris Raab.
*) Hierzu der nachsolgende Aussatz.
 
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